Schuld(en), überall Schulden.
20. Oktober 2012 von admin
„Banken müssen gerettet werden, damit sie Kredit geben können und die Wirtschaft wieder boomt.“ Glaubt das jemand? Die über Staatsschulden erzeugte Liquidität dient nicht der Produktion von Versorgungsgütern, sondern dem Ausbau der Spekulationswirtschaft auf Kosten der Versorgung der „Viel zu vielen“ (Nietzsche), und um die Regierungen fester in den Griff der Hochfinanz zu nehmen. Das könnte jeder einsehen, wenn er hinsehen wollte. „Nach den US-Geschäftsbanken hat auch die Investmentbank Goldman Sachs ein dickes Plus bekanntgegeben. Am Dienstag hat Goldman Sachs die Anleger mit einem Gewinn von 1,5 Mrd. Dollar erfreut. Vor einem Jahr hatte die Investmentbank noch einen Verlust von mehr als 400 Millionen Dollar eingefahren. Die US-Universalbanken verbuchen sogar Rekordgewinne. Am vergangenen Freitag legten JP Morgan und Wells Fargo ihre Zahlen vor. US-Branchenprimus JP Morgan steigerte die Nettoerlöse auf 5,7 Mrd. Dollar. Wells Fargo verkündete einen Gewinnsprung auf knapp fünf Mrd. Dollar. Das waren satte 22 % mehr als im Vorjahr.“ Das kam in den Medien. Das billige Geld der US-Notenbank (FED) befeuert diese Entwicklung. CDOs oder CLOs, – (auf Schulden basierende „Wertpapiere“ galten als „Vernichtungswaffen“ und „Teufelszeug“, die das Finanzsystem beinahe in den Abgrund getrieben hatten) – feiern als Geldumverteilungspumpe nur vier Jahre nach der Lehman-Pleite ihr „Come Back“. Mitte September hatte die FED angekündigt, monatlich Immobilienpapiere in Höhe von 40 Mrd. Dollar anzukaufen, um damit die Konjunktur (d.i. die Umverteilungs-Spekulation) wieder in Gang zu bringen. Dafür wurde Ihr sauer Erspartes durch Ihre Regierung per Bankenrettung an die Hochfinanz in New York verpfändet und wird dabei kontinuierlich (in Maßen, die Sie wie bisher in Kaufnehmen) entwertet.
Der Vorsitzende und €uropa-Abgeordnete der UK Independence Party, Nigel Farage, erhob in einem Fernsehinterview schwere Vorwürfe gegen Bundeskanzlerin Merkel. Für die €-Rettung sei Merkel bereit, schwere gesellschaftliche und wirtschaftliche Krisen in Kauf zu nehmen. „Wenn Griechenland den € verlässt“ – soll sie ihm bei einem Gespräch gesagt haben – „werden andere Staaten folgen. Das wäre das Ende unseres €uropäischen Traumes“ und „Sie sagte: Es ist uns (ihr) völlig egal, ob die Jugendarbeitslosigkeit die 60-%-Marke erreicht. Es ist uns völlig egal, ob 25 % der Privatunternehmen zusammenbrechen. Es ist uns offen gesagt sogar egal, ob ganz Griechenland zusammenbricht, solange wir das €uropäische Projekt erhalten.“ Starker Tobak das! – wenn Farage richtig zitiert, was ihm – damit rechnet Merkel offensichtlich – kaum jemand abnehmen wird.
Viele befürworten, um „ihr Geld“ zu retten, den Austritt Griechenlands und anderer (Italien, Spanien, Portugal) aus dem €. Ein Alptraum für Schäuble, Merkel & Co, den sie um „jeden“ Preis verhindern wollen. Dazu musste etwas unternommen werden. Die mittlere Führungsebene über der deutschen Regierung, die Bertelsmann-Stiftung, sah das auch so und beauftragte die Prognos AG, die volkswirtschaftlichen Kosten des Austritts Griechenlands aus dem Euro bis zum Jahr 2020 zu „berechnen“. So fand Prognos pflichtgemäß und gegen gute Bezahlung heraus, der isolierte Austritt Griechenlands aus der €-Zone würde Deutschlands „Wirtschaft“, unter Beibehaltung des derzeitigen, absurden Finanzsystems) – bis zum Jahr 2020 Einbußen in Höhe von 73 Mrd. € bescheren. Hinzu kämen 64 Mrd. € an Abschreibungen auf Forderungen privater und öffentlicher Gläubiger. Für Griechenland selbst würden sich volkswirtschaftliche Einbußen in Höhe von 164 Mrd. € ergeben. Auch auf die 42 wichtigsten Volkswirtschaften der Erde kämen in dem Fall laut Prognos Einbußen in Höhe von 674 Mrd. € zu. So richtig dramatisch würde es, wenn es als Domino-Effekt zu weiteren Austritten aus der €-Zone käme. Würde neben Griechenland auch Portugal ausscheiden, beliefen sich – laut Prognos – die Kosten für Deutschland auf volkswirtschaftlicher Ebene bis 2020 auf 220 Mrd. €. zuzüglich 99 Mrd. € aus dem Verzicht auf Forderungen. Für die 42 wichtigsten Volkswirtschaften würden sich die Einbußen bis 2020 auf 2,4 Billionen € summieren.
Richtig teuer würde es, wenn unter Beibehaltung des bisherigen Finanzsystems Spanien und Italien austräten. Bei Spanien würden sich die Wachstumseinbußen für Deutschland auf 850 Mrd. € belaufen. Hinzu käme ein Forderungsverzicht in Höhe von 266 Mrd. €. Für die 42 wichtigsten Volkswirtschaften betrügen die errechneten Kosten insgesamt 17,2 Billionen €. Bräche auch Italien weg, beliefen sich für Deutschland die Kosten auf 1,7 Billionen € plus 455 Mrd. € an Abschreibungen auf Forderungen. Die Arbeitslosigkeit in Deutschland würde bis zum Jahr 2015 um mehr als eine Million Menschen ansteigen. Das ganze gilt natürlich nur, wenn man das bisherige, absurde Finanz-System im Interesse der regierenden Hochfinanz beibehielte.
Die Berechnungen der Prognos AG wirken sehr fiktiv und überzeugen bei etwas Nachdenken kaum. Es handelt sich wohl, wie inzwischen bei solchen „Studien“ üblich, um „wissenschaftlich“ aufgepeppte Propagandaschriften für gut zahlende Auftraggeber. Tatsächlich will die EU Griechenland nicht „ausbrechen“ lassen. Der Grund liegt aber nicht in dem verzückenden „Traum“ von Europa, sondern in dem, weshalb die verbündete USA Griechenland so gerne aus der EU auskoppeln würden. Im Inselbereich um Griechenland – wie übrigens auch vor der Küsten Syriens – wurden riesige Erdgas- und Erdöl-Felder entdeckt, ein Machtfaktor, den die Hochfinanz unmittelbar in die Hand bekommen möchte.
Auch der Iran entdeckte riesige Erdgasvorkommen. Das so genannte Pars-Feld soll angeblich das größte Erdgasvorkommen der Welt sein. Es liegt mitten im Persischen Golf zwischen dem Iran und Qatar. Der Iran wollte dieses Erdgas in einer großen Pipeline über den Irak nach Syrien liefern. Von dort könnte es weiter nach Europa gelangen. Entsprechende Verträge zwischen Iran, Irak und Syrien sind unterzeichnet. Die Versorgung von dort würde nicht nur die ebenfalls neu entdeckten Felder in den USA und in Qatar entwerten, sondern Europa eine gewisse Unabhängigkeit nicht nur von Russland, sondern auch von den USA bescheren. Das feudalistische Qatar, ein enger „Alliierter“ der USA, setzt zusammen mit den Türken und den USA alles daran, die Iran-Irak-Syrien-Pipeline zu verhindern.
Dazu schleusten Qatar und die USA ihre fanatisierten Afghansi („Rebellen“) nach Syrien ein und aktivierten dort „at gun point“ Unzufriedene. Sie machten den Türken mit dem Hinweis auf Anteile am syrischen Gas, das zwischen Zypern und Syrien (vor Tarsus) entdeckt wurde, die Zunge lang. Durch die Türkei sollte ursprünglich die Nabucco-Gaspipeline führen und Erdgas über Bulgarien, Rumänien und Ungarn nach Österreich leiten. Das Projekt, das Europa von russischem Erdgas abkoppeln sollte, liegt seit Mai brach, weil die Gaseinspeiser am Kaspischen Meer – vielleicht auf russischen Druck hin – wegbrachen. Die Türkei kämpft um die Nabucco-Gasleitung, weil sie ihr Einnahmen versprach. Die USA und Israel sehen nicht gern, dass der Iran sich mit den Einnahmen aus dem Erdgas weiter stabilisieren könnte und die Russen in Tarsus (Syrien) wieder eine der wichtigsten Versorgungsleitungen für Europa kontrollieren würden.
Ideale („Träume“) taugen für Mediengucker und Meinungszombies, haben aber mit den Interessen der „Realos“ wenig gemein. Selbst hochgesteckte, weltpolitische Ziele wie die Eine-Welt-Regierung der Hochfinanz und das endgültige Ausschalten Russlands und Chinas als mögliche Machtrivalen (wozu bei gegebener Entwicklung sich das Zeitfenster bald schließen könnte – aber auch dort werden schon „Rebellen“ aufgebaut) stehen zurück, wenn sich damit nicht unmittelbare, energiepolitische und finanzielle Gewinne für die Hochfinanz verbinden lassen. Ist das der Fall, lässt man hemmungslos zuschlagen. Indoktrinierte „Islamisten“ tun das unter dem Hurra der Mediengucker im Nahen Osten und am 48. Breitengrad südlich Russlands für die Zahlmeister besonders wirtschaftlich.
Im Grundgesetz steht in Artikel 26 als „Verbot der Vorbereitung eines Angriffskrieges“ unter (1) „Handlungen, die geeignet und in der Absicht vorgenommen werden, um das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere um die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig.“ Vielleicht haben Sie es nicht bemerkt, aber in letzter Zeit gehen alle Kriege von deutschem Boden aus. Nicht dass sie von der Bundesregierung geführt würden, das besorgt die US-Regierung, die hier uneingeschränkt das Sagen hat. Sie alle sind Angriffskriege und stören das friedliche Zusammenleben der Völker nachhaltig. Wurde irgendjemand vom Irak, von Afghanistan, von Libyen angegriffen. Lebten die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen in diesen Ländern wie auch in Libyen und Syrien nicht relativ friedlich neben einander – bis, ja bis seltsame Rebellen mit NATO-Waffen in der Hand dieses Zusammenleben störten, um den Vorwand zum Eingreifen der USA „zum Schutz der Bevölkerung“, die dann massenhaft bombardiert wurde, zu liefern. Diese Interventionen wiegeln nach bewährtem Grundsatz die verschiedenen Bevölkerungsgruppen gegen einander auf und lösen Terrorismus, Mord und Totschlag aus. Das war auch berechenbare „Bevölkerungspolitik“ aber in erster Linie Geschäft und Machtzugewinn.
„Das ist Sache der USA – wir haben damit nichts zu schaffen.“ Ist die Bundeswehr nicht am Angriff auf Afghanistan beteiligt, um „unsere Freiheit am Hindukusch zu verteidigen“. Welche Freiheit denn? Für wie blöd hielt uns jener Herr, der die offene Beteiligung Deutschlands an den Kriegen der USA mit diesen Worten rechtfertigen wollte? Aber wurde seine Partei nicht wieder gewählt? Sie hatte sich mit diesem Zugeständnis den Regierungseintritt erkauft. Wurde Deutschland von Serbien angegriffen? Wir haben dort Truppen stehen, um eine Gangsterbande und den Organ-Nachschub für unsere Superreichen zu sichern, nachdem ein grüner „hochgeschätzter“ Außenminister trickreich mitgeholfen hatte, dort Unruhen vorzutäuschen und schließlich in Rambouillet einen Krieg auszulösen. Auch der Angriff auf Libyen wurde von Deutschland aus geführt. In Stuttgart ist das Hauptquartier von AFRICOM, dem Oberkommando der US-Militäroperationen, um den afrikanischen Kontinent wie seit über 50 Jahren als Rohstofflager unterentwickelt und china-frei zu halten.
In Deutschland gibt es nach dem angeblichen Ende des Kalten Kriegs noch immer 50 US-Militärbasen und Truppenübungsplätze, auf denen Amerikaner, Briten, Franzosen mit ihren deutschen Hilfstruppen für die Angriffskriege im Nahen Osten trainieren. Dazu wurden dort sogar Siedlungen wie im Nahen Osten nachgebaut. (vgl. http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2011/05/alle-kriege-gehen-von-deutschen-boden.html#ixzz29XW7044j). Die Bundeswehr beteiligt sich zur Zeit an dem dreiwöchentlichen US-israelischen Kriegspiel “Austere Challenge”. Das erfahren wir von der Pentagon Sprecherin Commander Wendy Snyder nicht von unserer Regierung und unseren Medien. “Die Übung umfasst auch Elemente der Raketenabwehr wie auch combat-service support units (eingeschleuste „Rebellen“-Einheiten?) und Teilnehmer aller vier US-Truppengattungen“ sagte sie. Das dient der „Verteidigung“ (dem Angriff) gegen den Iran, mit dessen angeblicher Atombombe (die so wenig auffindbar sein dürfte, wie die Massenvernichtungswaffen des Irak) wir auf den Raub der iranischen Erdgaslager eingestimmt werden – wenn dort der „Regime-Change“ nicht gelingen sollte.
Die deutsche Bevölkerung schaut weg, will nicht wissen, oder beruhigt sich mit der Glorifizierung ihrer Impotenz: „Man kann doch nichts machen“. Bestätigt aber seine Gefolgschafts-Regierung durch Wahlen so, dass die Angriffskriege des Westens „von deutschem Boden ausgehen“ können. Die Deutschen hatten einmal einen „guten Namen“. Doch die bekriegten Völker sehen das inzwischen anders und werden früher oder später die Deutschen (nicht ihre Vasallenregierung) zur Rechenschaft ziehen, weil sie seit über 60 Jahren zusehen und die Mitverantwortung und willfährig Kosten für diese Kriege übernehmen. Wie war das doch mit der „deutsche Souveränität“? Man kann nicht so tun, als hätte man sie, und sich gleichzeitig damit entschuldigen, man hätte sie nicht, weil man eben „nichts machen könne“. Für wie blöd hält man sich und die übrige Welt, wenn man nicht einmal die Verweigerung der Wahlbestätigung in Betracht zieht, weil man, wie üblich, „nichts gewusst haben“ will.
2 Reaktionen zu “Schuld(en), überall Schulden.”
Endlich der Dampfhammer, wie immer einwandfrei geschrieben. Dem „Souverän“ mal gesagt wie er tickt.
In tiefer verneigung
Liebe Grüsse
Ulli
Man sollte die deutsche Nationalhymne umschreiben: Schulden, Schulden über alles über alles in der Welt.
Was die vasallenhafte Unterwürfigkeit gegenüber „unseren amerikanischen Freunden“ betrifft, fällt mir ein Gebet ein: Amerika dir leb ich, Amerika dir sterb` ich, Amerika dir kriech ich in den Hintern!