Keine Strahlentoten in Fukushima?
16. März 2013 von admin
Wer kann das, wer will das glauben? Ich war nicht dort – waren Sie es? Die höchste Strahlendosis erlitten nach amtlichen Angaben drei Arbeiter, die am 24. 3. 2011 durch radioaktives Wasser gewatet sind. An ihren Füßen wurden zwei bis drei Sievert gemessen: „Eine Untersuchung ergab, dass keine medizinische Behandlung notwendig war; eine Nachuntersuchung am 11. April durch das japanische Nationale Institut für Radiologische Wissenschaften war ohne Befund.“ Als geängstigter Deutscher sind Sie überzeugt: Diese Verschleierung kann nur auf die Atomlobby zurückgehen oder auf Industriekreise, die um der Gewinne willen, alles, was nur den Bürger betrifft, in Kauf nehmen.
Ein Organ solcher „Industriekreise“ ist das Handelsblatt. Dort war am 11.3 zu lesen: „Das Reaktorgelände von Fukushima ist eine Todeszone. Handelsblatt Online-Korrespondent Martin Koelling hat sich hineingewagt. Sein Fazit: Die Lage ist nur stabilisiert. Sie kann jederzeit wieder außer Kontrolle geraten.“ Also Angst ist noch immer geboten, große Angst, meint der Mann der Industriekreise. Radioaktivität kann man nicht wahrnehmen, nur messen und weil die dortigen Messergebnisse nicht zur Angst passten, wählte der Industrielobbyist einen entsprechenden Maßstab: „Auf 1.700 Mikrosievert pro Stunde schlägt der Strahlenmesser in unserem Bus aus, hochgerechnet fast 15.000 Millisievert pro Jahr. Diesen Wert kann man durchaus als Todeszone bezeichnen.“ Das klingt ungeheuerlich und man wundert sich, dass die Behörden ihm den Zugang erlaubt hat, und dass der Mann heil aus der „Todeszone“ herausgekommen ist. Doch genauer besehen heißt “Mikro« »Millionstel«. Der Mann redet von 0,0017 Sievert pro Stunde. Lebensbedrohlich wäre das Tausendfache an Strahlung gewesen, wenn man sie auf ein Mal abbekommt. Also Angstmache seitens der schwarz-gelben Industriekreis genau so wie seitens der rot-grünen Betroffenheitsprediger. Angst ist das Herrschaftsmittel schlechthin. Angstmacher sind die Handlanger der Herren.
Die Strahlenbelastung sei in Japan nach Fukushima „offenbar geringer als befürchtet“ und liege „meist innerhalb zulässiger Grenzwerte…und deutlich unterhalb der international als bedenklich angesehenen Grenzwerte “, meinte Spiegel Online im Gegensatz zu fast allen Medien in Deutschland und der sonstigen hauseigenen Berichterstattung am 24.5.2012 mit Bezug auf UNO-Angaben. Wer will das nach allem, was man so gehört hat, noch glauben? Auf wikipedia kann man eine genaue Auflistung der Personenschäden beim Reaktorunglück in Fukushima finden und Amtliches zu möglicherweise zu erwartenden Langzeitfolgen. Beides ist geradezu erschütternd unspektakulär. An anderer Stelle hatte der Spatz schon auf problematische Fehler an den Siedewasserreaktoren in Fukushima hingewiesen. Hier nur zur Erinnerung die wichtigsten:
– ein Notkondensator-Ventil das bei Stromausfall schließt statt öffnet.
– ein im Notfall zu bedienendes Handrad hoch oben an der Decke im Leitungsgewirr versteckt.
– die Anlagen verfügten bei den Sicherheitseinrichtungen nur über 2 Stränge, (deutsche Kernkraftwerken dieser Bauart müssen 4 Stränge vorhalten).
– Dieselaggregate für den Notfall befanden sich in einem Maschinenhaus außerhalb des Reaktors und zogen Wasser (in Deutschland sind sie innerhalb des Reaktorgebäudes)
– Es fehlten Anschlussstellen, um extern mobile Generatoren anzuschließen.
– Die Schutzhüllen der Siedewasserreaktoren von Fukushima waren (im Vergleich zu deutschen) viel zu klein und führten zu höherem Druckaufbau bei Wasserdampffreisetzung.
– In Fukushima fehlten Rekombinatoren, die entstandenen Wasserstoff (explosives Knallgas) katalytisch in Wasser umsetzen. Eine entsprechende Nachrüstung wurde abgelehnt, vermutlich weil die Stilllegung im März 2011 bereits feststand.
Während die Japaner kürzlich die Stillegungspartei in Wahlen abgestraft und die Wiederzulasser der Kernkraftwerke mit großer Mehrheit gewählt haben, findet in Deutschland das Gegenteil statt. Man wählte über alle Parteien die „Energiewende“ und ist bereit dafür bis 2030 oder 2050 (je nach Durchsetzungsgeschwindigkeit) eine Billion Euro zusätzlich zu zahlen (ohne die Folgekosten z.B. Abwanderung der Exportindustrie etc.) – Warum? Die Antwort hatte Konrad Adenauer – ohne noch etwas über Gefahren bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie zu wissen – bereits am 22.3.1949 auf der Konferenz der Interparlamentarischen Union in Bern gegeben. „Ein vollständiger Übergang der gesamten Regierungsgewalt an die Alliierten“ (beziehungsweise deren hiesige willige Vollstrecker), sei „völkerrechtlich falsch“ und führe zu einem „rapiden wirtschaftlichen, körperlichen und seelischen Verfall der Deutschen.“ Adenauer hatte damals noch mehr gesagt, was ihm heute den Parteiausschluss aus der CDU garantieren würde. Wenigstens der wirtschaftliche Verfall wurde wegen des Ost-Westkonflikts (bis 1990) ausgesetzt. Jetzt ist der angekündigte Verfall Fakt und wird – quasi als Bestätigung – von den Wählern der Wendeparteien offensichtlich sogar „gewollt“.
Woher die seltsame Einigkeit zwischen angeblichen Gegnern wie der Industrielobby und den Grünen in allen Parteien. Die Antwort liegt auf der Hand, wird aber wegen des „seelischen“ Verfalls“ nicht ernstgenommen. Natürlich will „die Industrie“ verdienen und nimmt dafür allerlei in Kauf. Aber muss sie deshalb „gegen die Energiewende“ oder für die effizientere Kernenergie sein? Der Kunde zahlt die Kosten. Sind die (Energie-)Kosten hoch, zahlt er „alternativlos“ mehr. Und ist es nicht einfacher über den Gebührenzähler abzukassieren, als mit allerlei Werbung und sonstigen Schnickschnack seine Waren in den Markt drücken zu müssen, um an das Geld der Bürger zu kommen? Staatlicher Zwangskonsum bringt der „Großindustrie“ mehr als die Konkurrenz um Kunden.
Und überhaupt die Umweltschützer? Haben die nicht mehr Umwelt auf dem Gewissen als Kohle und Stahl und die gesamte „sunset“-Industrie. Schauen sie sich die Vogel-Guillotinen und Fledermäuse zerplatzenden Windmühlen in der Landschaft an. Böse Zungen behaupten der BUND lasse die Vogelkadaver in aller Frühe einsammeln, um die Wirkung dieser Anlagen nicht publik werden zu lassen. Ich glaube eher, dass das der Fuchs besorgt, falls er sich nicht durch das Geräusch, den Schlagschatten und vor allem die Infrafrequenz der Druckwellen dieser Monster auf über 1300 cbm Beton im Wald davon abhalten lässt. Aber der seelische Verfall sorgt dafür, dass dergleichen im Namen des Umwelt- und Klimaschutzes gerade von den am meisten Geschröpften gefordert wird, weil es, wenn schon keinen zusätzlichen so doch Arbeit schafft .
Alle rund 25000 Windräder in Deutschland konnten bis heute kein einziges Heizkraftwerk ersetzen und kaum etwas von der Emission der Pflanzennahrung CO2 einsparen, da die Heizkraftwerke auch bei Wind unter Dampf gehalten werden – und sei es nur, um den Leuten den ungestörten TV-Konsum zu ermöglichen. Allerdings gelang es damit, die Rentabilität herkömmlicher Kraftwerke so zu senken, dass ihr Betrieb nicht mehr lohnt und die Betreiber drohen, solche Heizkraftwerke zu schließen (Fin. Times 13.3.) Dann gäbe es die alternative Energien in der Tat umweltgerecht (kein Wind = kein Strom), was selbst sogenannten Umweltschützern nicht passen würde.
Die grüne SPD wird zusätzlich noch für „sozial“ gehalten. Sie treibt zwar gemeinsam mit den anderen die Strompreise und über den Energiekostenanteil die Güterpreise hoch. Das wird aber dank des „seelischen Verfalls“ nicht „wahr genommen“. Dafür tritt sie mit den Grünen und bald wohl auch mit den anderen Stimmenfängern für Mindestlöhne ein. Wenn diese sich auf einen Warenkorb bezögen, der die Versorgung einer Familie gewährleisten kann, wäre das ok, aber sie meinen einen bestimmten Geldbetrag pro Stunde. Was wäre damit gewonnen? Wie schnell kann man über den Preisanstieg das Reallohnniveau wieder auf das gewünschte Maß knapp über der Aufstandsbereitschaft absenken? Dazu hat man noch den Vorteil, dass auch die besser Verdienenden entsprechend zur Kasse gebeten werden. Das gilt dann als „sozial“ – wenigstens so lange andere die Nachteile tragen. Die Folge ist, dass inzwischen die Italiener im Durchschnitt „doppelt so reich“ sind, wie die Deutschen. Das wenigstens ergab die „Haushaltsfinanz – und Konsumentenverbrauchsumfrage“ der EZB über die in Deutschland der politischen Brisanz wegen offiziell kaum berichtet wird. (http://stevenblack.wordpress.com/2013/03/10/italiener-sind-doppelt-so-wohlhabend-wie-die-deutschen/ )
Übrigens, wenn es an den eigenen Säckel geht, hört das Soziale auf. Die SPD hält sich daher selbst nicht an ihre Mindestlohnvorgaben und beschäftigt bei ihren Großveranstaltungen Hilfskellner unter dem Mindestlohnniveau. Die Anwesenden auf solchen Versammlungen teilen die Einstellung ihrer Oberen und knausern solidarisch am Trinkgeld. (Deutsche Wirtschaftsnachrichten 13.3.). Sozial ist eben nur, andere zu Zahlungen zu nötigen.
Bei der Energiewende soll es um die Vermeidung der Klimaerwärmung gehen. Dass das unbedingt nötig sei, ist Seelenangelegenheit der entsprechend Verfallenen. Dafür sind eine Billion € Sonderbelastungen gerade gut genug. In England sieht man es anders – jedenfalls bei den kleinen Leuten. Hier hatte das Office of National Statistics ermittelt, dass die zunehmende winterliche Kälte seit 1981/2 gut eine Million Briten getötet hat (Daily Star, 3.3. 2013). Hilfsorganisationen und Ärzte machen dafür nicht die Kälte sondern schlechte Wohnungen, hohe Energiekosten und geringe Renten verantwortlich, denn betroffen sind meist ältere und kranke Menschen, die fürs survival nicht fit genug waren. Wahrscheinlich liegt es an beidem, an der Kälte und der Verarmung dank des unproduktiven, umweltzerstörenden Umweltschutzes.
Der seelische Verfall ist aber längst nicht auf die Deutschen beschränkt. Die Europäische Union will laut Agrarausschuss den Tabak-Anbau subventionieren. Die entsprechenden Subventionen werden dem gleichen Haushaltsposten entnommen, der zur Finanzierung der Anti-Raucher-Kampagne eingerichtet wurde. Das Europäische Patentamt (EPA) hat wieder zahlreiche Patente auf Pflanzen aus konventioneller Zucht erteilt, obwohl ein entsprechendes Grundsatzurteil der Großen Beschwerdekammer (Patent auf Tomaten G2/12) noch aussteht. Innerhalb weniger Wochen sollen noch schnell ein Dutzend Patente für Gurken, Salat, Brokkoli, Zwiebeln, Salat, Gurken und Melonen erteilt werden. Die Gruppen der Dachorganisation „Keine Patente auf Saatgut!“ werfen dem Präsidenten des Europäischen Patentamtes, Benoît Battistelli vor, damit sogar bestehende Verbote der Patentierung von Pflanzensorten und Tierrassen sowie von Verfahren zur konventionellen Zucht zu umgehen und das Interesse der Antragsteller zu bedienen.
Die EU ist natürlich echt demokratisch und vor allem friedlich – entnimmt man der Presse und will die neue Stiftung zur Förderung subversiver Kräfte in Nachbarstaaten, (European Endowment for Democracy, EED = Europäische Demokratiestiftung) nicht zur Kenntnis nehmen. Mit einem Millionenetat will sie wie ihr US-amerikanisches Vorbild (National Endowment for Democracy NED) „oppositionelle Kreise in den östlich und südlich an die EU grenzenden Ländern“ unterstützen. Falls ein rascher Umsturz angestrebt wird, werde man auch Kräften fördern, „die sich zu einem späteren Zeitpunkt als Nicht-Demokraten entpuppen“ könnten. Die praktische Arbeit soll im Sommer beginnen, und dabei vermutlich wieder bunte Revolutionen in Weißrussland und der Ukraine in Gang bringen, oder wie ihr US-Partner in Irak, Libyen und Syrien, islamistische Fanatiker an die Macht.
Wie lange wird es dauern, bis man in der EU US-Präsident Obama auch darin folgen wird. Der hat mit der „Distinguished Warefare Medal“ eine neue Verdienst-Medaille für Militärs geschaffen, die tödliche Drohneneinsätze steuern. In seiner Stellungnahme vor dem Rechtsausschuss des US-Senats am 6.3.2013, wiederholte Attorney General Eric Holder, dass der US-Präsident das Recht habe, „to authorize lethal force, such as a drone strike, against a US citizen on US soil, and without trial.“ Aber natürlich handelt es sich hier um einen „demokratischen Rechtsstaat“ – etwas anderes kann man bei „seelischem Verfall“ am Großen Bruder einfach nicht wahrnehmen.
2 Reaktionen zu “Keine Strahlentoten in Fukushima?”
Sehr geehrter Herr Böttiger,
ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn sie noch ein paar Worte bzgl. der „Zahlendreher“ bei der Strahlung noch verlieren könnten.
Ich weiß mittlerweise wirklich nicht mehr was ich glauben soll.
Sei es die Bemerkungen von einem Herrn Fulford Japan abzustrafen.
Oder anderen Leserbriefen die von keiner messbaren Strahlung sprechen, oder noch besser: Einer Hilfstruppe aus der Schweiz (wenn ich mich nicht irre), denen man die Geräte vor Fukushima einkassiert hat damit sie auch ja nichts messen konnten.
Vielen Dank schonmal im voraus.
Grüße,
R.Hensel
Sehr geehrter Herr Hensel
wir haben alle das gleiche Problem, wir sind abhängig von Informationen anderer und stellen fest, dass da wild behauptet wird, was einem oder eines Auftraggeber in den Kram passt. Meine Erfahrung mit den Verhinderern ist, dass ich denen überhaupt nichts mehr glaube, weil sie in vielen nachweisbaren Fällen das Blaue vom Himmel herunterlügen. Amtliche Stellen lügen auch, siehe 9/11 usw. Doch müssen sie in nachprüfbaren Bereichen etwas vorsichtiger sein. Uns bleiben wohl nur die Möglichkeiten, a) eine Plausibilitätsprüfung b) sich die Quellen sehr genau ansehen.