Hannemann, geh Du voran!
18. Mai 2013 von admin
Als einzelner kommt man nicht zu Stande und kann man „in der Natur“ auf Dauer nicht überleben. Deshalb haben sich Menschen zusammengetan, um aus Natur Kultur zu schaffen. Dieses „Vorhaben“ führte zu immer mehr und immer komplexer in einander greifende Aufgaben und ähnelt inzwischen – wenn man so will – der Natur unseres eigenen Körpers mit seinen verschiedenen Organen und nahezu „fünfzig Billionen Zellen“. Das „Vorhaben“ gelang nur durch Arbeitsteilung. Einzelne mussten sich spezialisieren. Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Arten von Spezialisierung, Fachspezialisierung zur Bewältigung sehr unterschiedlicher sachlicher Aufgaben, und Führungsspezialisierung, zur Ausrichtung der verschiedenen Arbeiten der hierarchisch gegliederten Subsysteme auf das Gelingen des „Vorhabens“ hin. Auch das „Vorhaben“ gliedert sich notwendigerweise in zwei Ebenen, in die optimale Versorgung der daran Beteiligten und in die Überwindung der „Grenzen des Wachstums“, die sich aufgrund der stetigen Umwandlung der Ressourcen in Lebensmittel früher oder später mit Notwendigkeit einstellen werden.
Wenn eine Gesellschaft älter wird, das heißt, wenn es sich in ihr längere Zeit gut leben ließ und der Blick auf „Grenzen des Wachstums“, die notwendigerweise prinzipiell neue, produktive Lösungswege verlangen, sich eintrübt, finden immer mehr Menschen Wege, sich schmarotzend an das System zu hängen und daraus auf Kosten der Arbeit anderer Vorteile zu ziehen. Sie wollen mit möglichst wenig eigener Arbeit möglichst viel Reichtum, Status oder Macht auf sich vereinen. Am Auffälligsten regt sich diese Form des Eigennutzes bei Spezialisten der Führung und strahlt von dort als schlechtes Beispiel auf diejenigen aus, die das bemerken und darauf wie Metastasen mit dem Gefühl reagieren: Was der kann, kann ich auch. An solchen Krebsgeschwüren gehen Gesellschaften wie menschliche Körper, wenn man sie nicht rechtzeitig kuriert, unweigerlich früher oder später zugrunde. Die Geschichte liefert dafür Beispiele.
Der „normale“ Weg, das System für sich oder seiner Firma auszunutzen, zielt auf Unterstützungszahlungen, Steuererleichterungen, bailouts, geschäftliche Bevorzugung und andere Sonderrechte. Kleine Leute ergaunern sich im „das kann ich auch – Modus“, Beihilfen, Sozialhilfe, Zuschüsse zu diesem und jenem. Im Laufe der Zeit erhöht das die Kosten der Gesellschaft zur Unterstützung solcher Cleverles. Gleichzeitig verliert sich das Ziel des „Vorhabens“ der Gesellschaft, nämlich den Lebensraum auf der Erde zu verbessern, neue Energiequellen zu erschließen (z.B. Nutzung der Kernbindungskräfte), neue Gebiete für das Leben zu kultivieren (z.B. in den Weiten des Universums) etc. Die Einzelnen werden auf sich als Einzelne zurückgeworfen und beschränken ihr Leben darauf, sich selbst auf Kosten anderer optimal einzurichten. Am Ende gerät ein solches System in eine Krise ähnlich wie Frankreich um 1780, als alle Einrichtungen kollabierten. Die eigentliche Krise „entscheidet“ zwischen tiefgreifender Veränderung des Systems oder seinem Untergang.
Und heute? Jede schlechte Nachricht aus der Realwirtschaft feuert die Aktien- und Wertpapiermärkte, die das Ziel vorgeben, zusätzlich an. Die Hoffnung auf weitere Lockerung der ohnehin schon ultra-lockeren Geldpolitik treibt die Kurse hoch. Allein im letzten Jahr wurden weltweit 500 mal die Zinsen von Notenbanken gesenkt und Geld in die Märkte geschüttet, wo es ohne Nutzen für das „Vorhaben“ in Wertpapiernotierungen verdampft.
Strategas Research Partner hat 2010 die Lobbyarbeit nur in Washington untersucht und ihre „Studie“ nach einer Straße in Washington DC „K Street Index“ genannt. Im untersuchten Zeitraum von 10 Jahren gaben die 50 größten Firmen für ihre Lobbyisten 1,2 Billionen („trillion“) $ aus (alle Organisationen zusammen 3,5 bln. $). Lobbyarbeit ist keine produktive Arbeit. Das Anheuern eines Lobbyisten ist so spekulativ wie die „Investition“ in einen Hedge Fonds. Doch die “Studie” ergab, dass die Firmen mit dem größten Lobby-Budget sich seit 2002 jährlich(!) monetär um 11 % besser entwickelt haben als der S&P 500 Durchschnitt. Der K Street Index hat den Rest des Aktienmarktes weit übertroffen. Die übrigen Aktien stiegen im untersuchten Zeitraum um 60%, die der 50 Firmen mit Top-Lobbyisten um 170%. Lobby-Investments erhöhen wie Wertpapierspekulationen nicht den Güter-Output, finanzieren keine Innovationen oder neue Erfindungen und bezahlen keine Arbeiter. „Diese Ausgaben sind so, als ob das betreffende Unternehmen Geld für Callgirls oder Stripper ausgeben würde.“ Es zählen nicht seine Produktions- und Management-Leistungen, sondern nur der Einfluss, um mehr oder weniger direkt an die Staatsknete (z.B. über die sogen. Energiewende) oder an staatlich verordneten Zwangskonsum (z.B.die unsinnige Häuserisolierung) heranzukommen. Lobbyarbeit und Wahlkampfspenden wollen das System zum eigenen Vorteil zu schröpfen und zahlen sich nur deshalb aus.
„Was ist das Problem? Das war schon immer so!“ Sicher gab es immer schon korrupte Politiker, gewissenlose Unternehmen und gerissene Schmarotzer, aber noch nie in diesem erschreckenden Ausmaß und mit dieser Selbstverständlichkeit. Und die Folgen? Früher konnte eine Person mit seiner Arbeit eine 4-köpfige Familie ernähren. Das ist heute generell nicht mehr möglich, oft reicht nicht einmal mehr der Verdienst zweier Personen dafür aus. Auch das hat Folgen.
Im Jahr 2011 leben nach Angaben des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden (vom 15.5.) gerade noch 49 % der Bevölkerung in einer Familie. 1964 (als die Zählweise aus den gleichen Gründen geändert wurde wie später die Erfassung der Arbeitslosen) habe der Anteil noch 57 Prozent betragen. „Zu Familien zählen die Statistiker Mütter und Väter – auch Stief-, Pflege- oder Adoptiveltern – und die mit ihnen in einem Haushalt zusammen lebenden minder- oder volljährigen Kinder. Ob die Eltern miteinander verheiratet sind, spielt dabei so wenig eine Rolle wie ihr Migrationshintergrund. Auch Alleinerziehende mit Kindern sind für die Statistiker Familien.“ Entsprechend sinkt seit Jahrzehnten die Zahl der Geburten. 1964 waren in Deutschland 1,4 Millionen Babys zur Welt gekommen, 2011 war es nur noch 663 000 trotz der „gebärfreudigereren“ Zuwanderer. Basis der Zahlen ist der Mikrozensus, die größte jährliche Haushaltsbefragung in Deutschland und Europa.
Die politische Klasse in Deutschland scheint dem Ziel, das ihr im sogenannten Kaufman Plan von 1941 vorgegeben worden war, näher zu kommen, nämlich dem Austausch der deutschen Bevölkerung. Die Leistungsfähigsten wandern aus, um im technikfreundlicheren Ausland Beschäftigung zu suchen, sie werden gegen sozial atomisierte, internationale Vorteilsuchende und ergebene Hungerleider ausgetauscht. Bis 2065 rechnet die Bu-Regierung mit einem Rückgang der schon jetzt durchmischten Bevölkerung in Deutschland um weitere 20%. Der Rückgang soll nach Vorstellungen der Regierung durch entsprechende Zuwanderer aus dem Ausland aufgefüllt werden.
Dieser Entwicklung sind 40 Jahre schärfster Kulturpolitik vorausgegangen. Ziel dieser Politik war es, das im Volk noch verbreitete moralische und ästhetische Wertesystem zu zerstören beziehungsweise durch Kulte der Perversion und Hässlichkeit zu verdrängen. Gipfel dieser Entwicklung sind sogenannte Schwulenparaden, die Gleichsetzung von Familie und homosexueller Lebensabschnittpartnerschaften mit dem Recht, Kleinkinder zu adoptieren und Diffamierungskampagnen gegen Mütter, die lieber auf Einkommen verzichten, als ihr Kind zur „Primär-Sozialisation“ in fremde Hände zu geben. Zwar sollte der säkulare Staat erwachsenen Menschen nicht ihre persönlichen Präferenzen vorschreiben, aber seine „Kulturpolitik“ trägt Verantwortung für die offiziell im System und seinen Medien propagierte Kultur. Denn die hat mittel- bis langfristig in Kauf genommene Folgen.
Nun beklagt man auch „offiziell“ (heuchlerisch) die Folgen des eigenen Tuns, und konservative Kreise versuchen – natürlich ohne Erfolg – durch (minimale) Geldangebote und Medienwerbung zum Kinderwunsch zu verführen. Entscheidend sind aber die Parameter unter denen sich der Wunsch bilden kann. Diese sind in erster Linie kultureller und davon abhängig dann erst wirtschaftlicher Natur. Die gesellschaftliche Anerkennung der ledigen Karrierefrau ist größer als die der Mutter (des viel geschmähten „Heimchens am Herd“). Kinder stören das von den Medien beworbene Vergnügungsverhalten. Wenn der Blick in die Zukunft und auf das Ergebnis des eigenen Lebens als ganzem (das memento mori) so getrübt wird, wie von der „grünen“ Umwelthysterie, auf die keine etablierte mehr Partei verzichten zu können glaubt, oder ganz dem ausschließlichen Blick auf das nächste realisierbare Geldschnäppchen weicht, kann trotz aller Propaganda kaum ein Kinderwunsch aufkommen.
Das Territorium Mitteleuropas wird deshalb nicht wüst und leer stehen. Ein Bevölkerungsvakuum wird immer neue Siedler anlocken. Dabei wird die Bevölkerung mit samt ihrer Kultur ausgetauscht. Deutsch wird bald eine tote Sprache sein wie das Altgriechisch heute. Das gleiche gilt für seine Kultur. „Materie sei Dank“, werden die „postmodernen“ Ideologen in den Parteien rufen. Denn eine atomisierte Masse kulturloser Entgeltjäger lässt sich leichter regieren.
Anders als die Masse der Bevölkerung und für diese unvorstellbar, hat sich die herrschende Finanzoligarchie den Blick in die Zukunft bewahrt. Allerdings hat sie ihn auf die Bedingungen zum Erhalt ihrer Herrschaft eingeengt, und diese verlangen: Stopp der Entwicklung der Produktivkräfte – oder besser noch, deren Rückentwicklung. Das Ziel impliziert die drastische Reduktion der Weltbevölkerung, die Vereinzelung der Menschen, den Ab- oder Um-Bau ihrer Moral, ihre kulturelle Verblödung unter Beibehaltung gewisser isolierter Fachkenntnisse in bestimmten Kreisen und den Ausbau der Überwachung.
Die „Überwachungswelt“, welche die US-Regierung nach den doch allzu offensichtlich selbst inszenierten Terrorangriffen des 11. 9. 2001 geschaffen hat, ist so groß geworden, und so geheimnisvoll, dass kaum einer ganz genau weiß, wie viel Mittel sie verschlingt, wie viele Leute dafür arbeiten, wie viele Programme dafür aufgelegt sind oder wie viele staatliche Stellen dafür arbeiten. Nach Recherchen der Washington Post arbeiten überall in den USA inzwischen 1.271 staatliche Organisationen und 1.931 private Unternehmen in Programmen, die mit Konter-Terrrorismus, „homeland security“ und geheimdienstlichen Aktivitäten zu tun haben. Vom „top secret“ Sektor leben geschätzte 854.000 Menschen. Allein in Washington DC wurden seit 9/11 33 Gebäudekomplexe auf einer Fläche von fast drei Mal der des Pentagons für neue Geheimdienstaktivitäten gebaut. Es gibt 51 Bundesbehörden in 15 US-Städten, die allein dem Geldfluss terroristischer Netzwerke (oder was man dafür ausgibt) nachspüren. Das ist nur eine der vielen Verschwendungen von Zukunftspotential zum Herrschaftserhalt der überholten Elite.
Die „kritische“ Linke, speziell deren postmoderne Variante, hat den Menschen eingeredet, die Herrschenden wollten den Leuten immer mehr Güter „andrehen“ (Konsumterror) beziehungsweise Geldprofit aus ihrer Arbeitsleistung ziehen (als könnten sie sich ihr Geld nicht selbst drucken) und würden dabei notgedrungen ihre (Lebens)Umwelt zerstören. Nun können die Leute nicht verstehen, weshalb die Elite unnötig in riesigem Umfang Unkosten erzeugt und Vermögen verschwendet. Ebenso wenig lässt sich aus der „linken“ Propaganda ableiten, weshalb die Kaufkraft und damit der Lebensstandard der Masse drastisch gesenkt wird, was doch den Absatz der Güter bremst. Die Menschen können vor allem nicht verstehen, dass gerade die Opposition, die Linke und speziell ihre postmoderne Variante (die Grünen und Foucault & Co) die herrschaftstabilisierende Propaganda der Hochfinanz betreibt und dabei durch das leere Gekeife der antisozialistischen bis antikommunistischen „Alt- und Neo-Konservativen“ noch unterstützt wird. Im Gerangel um die Brosamen, die von der Herren Tisch gewischt werden, bekämpfen sich die unterschiedlichen Politgruppen gegenseitig. Sie tun das meistens perspektivlos oder verkaufen irgendwelche Patentrezepte, die vor allem ihnen selbst zu Gute kommen sollen.
Der eigentliche Krisenpunkt ist nicht fern. Welche Richtung werden Sie einschlagen: Im Untergang „Ihr Geld“ zu retten versuchen oder an der notwendigen Systemveränderung arbeiten?
4 Reaktionen zu “Hannemann, geh Du voran!”
„Gipfel dieser Entwicklung sind sogenannte Schwulenparaden, die Gleichsetzung von Familie und homosexueller Lebensabschnittpartnerschaften mit dem Recht, Kleinkinder zu adoptieren“
Das sehe ich nicht so. Meine Erfahrungen im weiteren Bekanntenkreis entsprechen dem nicht. Mir ist ein schwules Paar bekannt, welches sich mit 2 Lesben einen Kinderwunsch erfüllt hat. Andererseits sind jedem von uns Ehepaare bekannt, deren Partnerschaft nur aus einer Farce besteht. Z.B. eine Frau, die grob von ihrem Ehemann angeschimpft wird – wenn nicht schlimmeres – oder umgekehrt. Oder wo die Gemeinsamkeit im Erhalt des Hauses und der Steuerklasse besteht.
Ich kenne einen, dessen Frau sich zu anderen Frauen hingezogen fühlt. Er selbst ist „Feinschmecker“ und frißt sich voll, d.h. (Eigen-)liebe geht durch den Magen. Mir sind Leute lieber, die zu ihren Leidenschaften stehen als andere, die allen etwas vormachen.
Richtig schlimm sind allerdings unerotische Politikfrauen – die kriegen auch keine Kinder und fressen sich auch voll. Welche ich meine, kann sich der Spatz leicht ausrechnen.
Dem Artikel ist dahingehend beizupflichten, daß man mit einer arbeitenden Person leicht eine Familie durchbringen können sollte – früher ging es ja auch, bei geringeren technischen Mitteln. Die Frage ist, ob eine Stelle als Führungskraft wirklich erstrebenswert ist – wenn sie nur zur Überorganisierung beiträgt und Papier schmutzig macht.
Hier geht es nicht um persönliche Preferenzen, sondern um
Kulturpolitik zur Steuerung einer ganzen Gesellschaft.
Wesentlich problematischer ist die frühkindliche Sexualisierung mit den regierungsoffiziellen Druck-(mach-)werken. Meines Wissens war der Spatz auf einer „Anti-Zensur-Konferenz“ in der Schweiz, dort hatte Prof. Michael Vogt dieses Thema angesprochen. D.h. hier maßt sich der Staat viel direkter an, die Kinder zu verderben als z.B. schwule oder lesbische Paare das könnten. Immerhin beschützen auch diese Familien die Kinder vor dem Staat.
Das Problem ist der Zugriff von Leuten, die nichts (oder schlimmer, den Inhalt solcher Broschüren) in der Birne haben auf die Kinder, während beide Eltern berufstätig sind.
Ich möchte hier keine Debatte über die fatalen Folgen einer staatlich geförderten Homosexuellen-Gender-Kultur lostreten. Der Hinweis, daß eine geäußerte kritische Einstellung zu dieser von durchweg allen einflußreichen Parteien propagierten Lebensabart zur obligatorischen Entfernung aus öffentlichen Ämtern führt (s. Rocco Buttoglione 2004), möge genügen.
Man sollte fragen, warum sind sich alle auf Abschaffung des deutschen Volkes erpichten Parteien einig, diese abgründigen Lebensformen mit allen Mitteln „zum Wohle des deutschen Volkes“ zu fördern!