Regierungen haben es schwer
10. August 2013 von admin
Die Regierten werden immer mehr, undurchsichtiger und vor allem, sie gebärden sich immer aufmüpfiger. Wie soll man ihrer Herr werden? Die Herren sind auf der Hut. Sie schauen elektronisch in jeden Winkel, ob sich dort vielleicht Widerstandsnester bilden, sie versuchen es mit der altbewährten Methode des „Teile und Herrsche“, und sie jagen den Regierten Angst ein. Letzteres ist unter NSA, Naher Osten, Islamisten, Terrorismus und Klimaschutz längst bekannt und tut seine Wirkung. „USA und die EU fordern Ägypten auf, der Gewalt im Lande ein Ende zu setzen“ berichten neuerdings die Medien. Geht es nach Libyen und Syrien nun auch dort los? Die steigende Anzahl der Regierten verunsichert Regierungen besonders. Dazu werden sie als scheinbar Regierende noch erpresst. „Wie werdet ihr aussehen, wenn ein Crash kommt? Wer wird euch dann wählen?“ Ein Crash ist jederzeit machbar.
Zurzeit rechnet man weltweit mit Zinsderivaten(Wetten auf Zinsentwicklungen) im Umfang vonetwa 441 Billionen $ (http://theeconomiccollapseblog.com/archives/the-most-important-number-in-the-entire-u-s-economy). Diese zinsbelasteten Kontrakte stehen in keinem Verhältnis zu irgendeinem realen Wert. Wenn die Zinsen niedrig bleiben, könnten sich die entsprechenden Kontrakte bedienen lassen, heißt es.Doch was geschieht, wenn die Zinsen steigen? Keiner weiß es. Doch dass eine Menge Spekulanten dann Pleite gehen werden, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Soll/will man das zulassen?
Normalverdiener hätten wenig dagegen, wenn »systemrelevante« Großbanken bankrottgingen: Hätten sie weniger hirnrissig spekuliert! Doch die Banker drohen:„Wenn wir bankrottgehen, reißen wir die gesamte Wirtschaft mit.“ Die gesamte Wirtsschaft, wenn Banken bankrottgehen? In Wirklichkeit sind die längst bankrott, weil ihren Forderungen (jedenfalls den Derivaten) keine realen Werte entsprechen. Banken sind stolz und erhaben wie Luftschlösse. Trotzdem funktioniert die Wirtschaft noch schlecht und recht aus dem einfachen Grund, weil sich alle verhalten, als hätten die Banken im Sinne von Kaisers Neuen Kleidern etwas an. Wenn sie bankrottgehen, verschwindet keine Maschine, kein Getreide vom Acker, stürzt kein Haus ein. Nur, niemand würde wissen, wie er an das kommt, was er zum Leben benötigt. Es ist zwar noch im relativen Übermaß vorhanden aber plötzlich nicht mehr zugänglich, weil kaum einer noch „Geld“ hat. Wenn allerdings alle sich weiterhin so verhalten, als wären die Banken nicht längst bankrott, dann geht es wohl noch eine Weile weiter wie bisher – nämlich vorwärts von Fall zu Fall. Immer weniger Maschinen werden ersetzt, statt Getreide wächst auf dem Acker vermehrt Rohstoff für Biotreibstoff und Häuser und Straßen verkommen, weil dafür „einfach kein Geld mehr“ vorhanden ist.
Vor 40 Jahren, schreibt Michael Snyder (einer der mit dem Crash winkt), beliefen sich die Schulden in unserem System, also die Schulden der öffentlichen Hand, der Unternehmen und Konsumenten in den USA, auf insgesamt 2 Billionen $. Heute sind es weit über 56 Billionen. Die Schulden sind wesentlich rascher gewachsen als unsere Wirtschaft (gemeint ist das, womit wir unseren Lebensunterhalt herstellen). In Obamas erster Regierungszeit hat die US-Regierung mehr Schulden angehäuft als die ersten 42 US-Präsidenten zusammen. http://cnsnews.com/news/article/first-term-obama-increased-debt-50521-household-more-first-42-presidents-53-terms. Von seinem Vorgänger galt bereits das Gleiche. Laurence Kotlikoff von Boston University errechnete, dass die US-Regierung tatsächlich Verbindlichkeiten von 222 Billionen $ angesammelt hat http://www.bloomberg.com/news/2012-08-08/blink-u-s-debt-just-grew-by-11-trillion.html. Die Zahlen werden beliebig hoch, weil unbezahlbar. Wird die US-Regierung es wie Eduard III machen, der 1343 die Schulden einfach nicht mehr bediente? „Holt Euch das Geld, wenn ihr könnt“, ließ er den Bardi, Peruzzi etc ausrichten? Sie konnten es damals nicht und erfanden, um Könige zu beherrschen, die Demokratie. Heute sieht Snyder „nichts auf der Welt, das uns ermöglicht, auf diese Weise viel länger weiter zu machen.“ Etwas muss sich ändern, aber was? Das sagen die Banken heimlich der Regierung, und der „demos“ wird unruhig.
„Eine Regierung muss sparsam sein, weil das Geld, das sie erhält, aus dem Blut und Schweiß ihres Volkes stammt. Es ist gerecht, dass jeder einzelne dazu beiträgt, die Ausgaben des Staates tragen zu helfen. Aber es ist nicht gerecht, wenn er die Hälfte seines jährlichen Einkommens mit dem Staate teilen muss“ soll Friedrich II. von Preußen gesagt haben. Diese Ungerechtigkeit ertragen wir seit Jahren. Die eine Hälfte unseres Einkommens teilen wir mit dem Staat, den Rest teilen wir mit den eigentlich Regierenden, den Banken. Über 50% Zinszahlungen stecken als Kosten in den Preisen von allem, was wir kaufen.
Bisher muckt keiner auf, weil die Banker uns und die Regierung mit dem „Zusammenbruch der Wirtschaft“ erpressen und diese sich nicht vorzustellen erlauben, wie es ohne die Banken ginge. Natürlich könnte man die Banken selbstverschuldet bankrott gehen lassen und an ihre Stelle neue Banken unter strenger politischer Aufsicht gründen. Das geht nicht, sagen Banker und Medien seit Jahren: Gewählte Politiker sind korrupt und können nicht wirtschaften. Wenn man nachfragt, erfährt man, dass die Korruption der Politiker sich aus dem Wunsch ergibt, für Wähler trotz Ohnmacht wählbar zu erscheinen; sie rührt also von Wahlgeschenken her. Tatsächlich meinen die Banker aber: „Wagt es nur, unser großer Bruder wird euch schon zeigen, wo es lang geht. Dieses Mal stehen wir auf Seiten eines „Eduard“. Politiker verstehen das und halten sich an das ihnen Mögliche.
Prof. Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo-Instituts in München sprach am 7.8. im Deutschlandfunk. Er distanzierte sich vom Aufruf, den DIW-Chef Fratzscher angeregt und einige „Wissenschaftlicher“ unterschrieben hatten. Der Aufruf will die Krisenpolitik der EZB Draghis unterstützen. Sinn sagte: Von den 113 Professoren der Finanz-Wissenschaft habe kein einziger den Aufruf unterzeichnet. Also taten es Nichtfachleute, wie wir es bei Fragen des Klimaschutzes, der Energiewende etc. gewohnt sind.
Sinn beklagte, dass zur Zeit vieles hinter verschlossenen Türen ausgekungelt würde, was auf dramatische Vermögensrisiken der Völker Europas hinauslaufe und letztlich sogar den Frieden in Europa bedrohen könne. Er sagte „Frieden“, meinte er Krieg oder „nur“ Unruhen. Statt zu sagen, was da ausgehandelt wird, verwies er darauf, dass wir seit Mai 2010 zwei Artikel im Maastrichter Vertrag brechen, einmal den Artikel 123, der die monetäre Staatsfinanzierung verbietet, und dann den Artikel 125, der besagt, dass die Staaten nicht gegenseitig für ihre Schulden einstehen. Das wusste zwar jeder, doch das öffentlich aus “anerkanntem Mund“ zu hören, war neu. Schließlich ging Sinn auf die verheerende Lage in Südeuropa ein und fragte sich und die Hörer, wie lange die Länder das wohl noch aushalten werden und schlussfolgerte: Beim Euro ist die Katastrophe eingetreten. Die Länder sind durch den Euro billig zu Geld gekommen, haben sich lange Zeit mit dem billigen Geld aus Leistungsbilanzdefiziten ein gutes Leben gemacht, das von Banken finanziert wurde. Als dann keine mehr Geld leihen wollte, zeigte sich, dass die Länder inzwischen ihre Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit verloren hatten. Jetzt soll ihnen auf Geheiß der Banken das Ausland ihre Schulden übernehmen. Sind Banken nicht Unternehmer, die für ihre Investitionen selbst verantwortlich sind? Was das Ausland liefern könne, sei – laut Sinn – nur ein Schmerz- und kein Heilmittel. Was wäre das Heilmittel? Sinn sagt es nicht – aus Angst?
Wenn ich in diesem Zusammenhang auf eine Reuter-Meldung verweise, halten Sie das vielleicht für einen Gedankensprung. Die Meldung besagt, Saudi-Arabiens Machthaber, der Geheimdienstchef, Prinz Bandar bin Sultan, habe bei seinem Moskau-Besuch Ende Juli angeboten, Saudi-Arabien werde russische Waffen im Wert von 15 Mrd. $ kaufen und von jeder Rivalität am europäischen Gasmarkt absehen, wenn Moskau die Unterstützung für den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad einstellt und neue Syrien-Resolutionen im UN-Sicherheitsrat durchgehen lässt. „Teile und Herrsche“ Ja, aber hier zeigt sich mehr. Russland könnte das Geschäft gut gebrauchen – wer nicht? Lehnte aber ab. Die Antwort gab Leonid Kalaschnikow am 7.8. , der zweite Mann im Auswärtigen Ausschusses der Duma. „Früher hatten wir bei ihnen (den USA) oder beim Internationalen Währungsfonds (IWF) Kredite aufgenommen. Jetzt sind wir selber zu Gläubigern geworden: Unser Geld ist unter anderem in IWF-Anleihen angelegt.“ Die hinter dieser Entwicklung stehende Politik hat Putin im Westen verhasst gemacht: Wer nicht erpressbar ist, ist unzuverlässig, sogar gefährlich.
Und nun der Bezug zum eingangs Gesagten: Als Geld eingeführt wurde, erkannten die Herrschenden sehr schnell sein Potenzial. Schuf man Geld, hatte man die Menschen unauffälliger als zuvor in der Hand. Man kontrollierte ihr Vermögen, ihre Lebenshaltung, ihre Zeit. Wer seinen Kredit nicht zahlen konnte, musste sich oder seine Kinder in die Sklaverei, das heißt in abhängige Dienstverhältnisse verkaufen. Der älteste überlieferte Gesetzestext der Welt, den Hammurabi in Babylon vor 4.000 Jahren in Stein meißeln ließ, besagt, Kinder von Schuldnern dürfen drei Jahre in der Sklaverei gehalten, im vierten Jahr müssen sie freigelassen werden. Die Jugend Amerikas, die u.a. 16,7 Billionen Staatsschulden geerbt hat, oder Europas mit einer ähnlichen Erblast wird erheblich länger als vier Jahre in der Knechtschaft bleiben – vielleicht auf immer. Natürlich ist es „not-wendig“ zu arbeiten, um zu leben, aber für welchen Zweck, mit welchem Ergebnis, mit welcher Perspektive, wenn sie die Not der Abhängigkeit nicht wendet? Solche Fragen beantwortet im freien Westen „der Markt“; doch den regeln die Geld-Schöpfer.
Geld entsteht heute ausschließlich aus Kredit der großen Geschäftsbanken. Geld bestimmt, was demnächst gemacht wird, wirtschaftlich, politisch, gesellschaftlich, und auch, wozu kein Geld mehr vorhanden ist. Hinter dem Geld bestimmen letztendlich die Kreditgeber, die Banken, und im größeren, gewichtigeren Rahmen deren Zentralinstitutionen, wie die privaten FED, BIZ etc. Wer sich nicht an deren Vorgaben hält, bekommt den Kredit gestrichen, wer sich an sie hält, kann ggfs. unauffällig die Schulden prolongiert bekommen, zum Beispiel eine US-Regierung. Warum vor allem die?
Kreditgeld basiert in erster Linie auf Täuschung. Geld ist nämlich das Mäntelchen, mit dem sich die alles bestimmende dominante Gewalt verkleidet. Denn ohne die Pistole, mit der Zinsen und Rückzahlung eingefordert werden können, war der Kredit ein Geschenk und ist das (Kredit)Geld nichts wert. Das geht über die Festlegung, wem wofür ein Kredit gegeben wird, hinaus. Da genügt es nicht mehr nur schuldenfrei oder gar selbst Gläubiger zu sein. Das scheint man auch in Moskau (und wahrscheinlich auch in Peking) gerade zu begreifen.
Denn die Pläne der US-Armee, bis 2020 fast ein Drittel der Soldaten durch verlässlichere Kampfroboter (sie geben nicht wie Manning etwas über die Lustmörderei ihrer biologischen Kollegen preis) zu ersetzen, lösten in Russland Besorgnis aus. Deshalb will man in Moskau schon bald ein Zentrum für Robotertechnik eröffnen und mit der Entwicklung von dergleichen für die eigene Armee beginnen.Spätestens bis zum Jahr 2025 werde das Verteidigungsministerium die für die Sicherheit des Staates erforderliche Anzahl der Roboter bauen, versicherte am 8.8. Vizeverteidigungsminister Generaloberst Oleg Ostapenko. Doch das ist Außenpolitik. Bleiben wir innen!
Ein Wissenschaftlerteam der Universidade Federal de Santa Catarina in Brasilien hat Monsantos Roundup mit dem berühmten Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat näher untersucht. Es wollte Behauptungen überprüfen, Glyphosat wirke wie ein endokriner Disruptor, und untersuchte speziell die Wirkung geringer Dosen von Glyphosat auf die Sertoli-Zellen in männlichen Hoden. Sertoli-Zellen schützen dort Spermien für die normale Fortpflanzung. Die Analyse des Teams ergab, dass Glyphosat bei Mäusen bereits in einer Konzentration von nur 36 Teilen pro Million (ppm) zu oxidativem Stress führt und Sertoli-Zellen absterben lässt. „Glyphosat kann als endokriner Disruptor beschrieben werden, der das männliche Reproduktionssystem stört… und damit zur Störung der Spermatogenese führen könnte.“, fassten die Autoren ihre Ergebnisse zusammen. Das steht vorsichtig im Konjunktiv, weil man von Mäusen nicht uneingeschränkt auf Menschen schließen kann. http://www.greenmedinfo.com/article/roundup-disrupted-male-reproductive-functions-triggering-calcium-mediated-cell
Stimmt die Warnung? Ich weiß es nicht, habe aber gehört, es gäbe zu viele Regierte und, Monsanto stellt fast das gesamte Personal des US-Agrarministeriums oder umgekehrt. Als Machthaber lässt man sich schon etwas einfallen, worauf die „Viel zu vielen“ nicht gleich kommen. Sie würden sonst aufmüpfig – es sei denn, auch das ist ihnen inzwischen schon egal.
1 Reaktion zu “Regierungen haben es schwer”
Die Wahrheit über Prof. (Un-)Sinn und andere an staatlichen Hochschulen indoktrinierte „Wirtschaftsexperten“:
http://opium-des-volkes.blogspot.de/2013/01/der-unsinn-antwortet.html