Wahl und Welt in Deutschland
17. August 2013 von admin
„Ägypten versinkt im Chaos“, wird im Westen laut geklagt, das „Leiden der Bevölkerung“ scheinheilig bedauert und vom regierenden Militär verlangt, die Gewalt einzustellen. Dazu zitiert http://www.rf-news.de einen Ägypter vor Ort: „Es handelte sich nicht um ein einfaches friedvolles Protestlager. Die Muslimbruderschaft hatte dort sowohl Maschinengewehre und andere schwere Waffen stationiert. …Als die ägyptische Polizei das Lager auflösen wollte und dazu zunächst unbewaffnet vorging und dann Gasbomben warf, um auch die Waffen zu beschlagnahmen, setzte die Muslimbruderschaft die Maschinengewehre ein und beschoss die Polizei, die Tote und Verletzte hatte. Auch von umliegenden Häusern wurde die Polizei beschossen. Erst dann schoss die Polizei zurück und es kam zu Toten auch unter den Anhängern der Muslimbruderschaft. Die Entwicklung in Kairo darf nicht isoliert betrachtet werden. Am 14. August fanden im ganzen Land, auch in Dörfern, Angriffe bewaffneter Kräfte der Muslimbruderschaft statt. …Besondere Angriffspunkte islamistischer Milizen waren christliche Einrichtungen, wie Kirchen, um Zwietracht im Volk zu säen. Es wird von ihnen die Losung ausgegeben, wer einen Christen tötet, erlangt die Unsterblichkeit. Aber auch kritische säkulare Kräfte werden durch die islamistischen Milizen angegriffen.“
Der gleiche Westen hat „Islamisten“ sogenannte Rebellen in Syrien, Tunesien und Libyen mit gefährlichen Waffen ausgerüstet und gegen die jeweilige Regierung gehetzt. Dass die CIA die Terroristen in Syrien mit Stinger(Boden-Luft)-Raketen ausgerüstet hat, flog in Libyen im Zusammenhang mit den näheren Umständen bei der Ermordung des dortigen US-Botschafters auf. Dies, wie die Aufrüstung der Muslim-Brüder in Nordafrika und Syrien folgt dem Plan, ebenso der noch ausstehende Angriff auf den Iran. Die U.S. Army schrieb am 29.Juli den Ankauf von 592,825 sowjetischen AK-47 Magazine plus die entsprechende Munition aus. Diese dient für “non-standard weapons”, also wohl für Aufständische aller Art.
Als eingesetzte Aufständischen sich z.B. in Libyen nicht durchsetzen konnten, setzte „der Westen“ Bomben gegen die sich gegen die „Rebellen“ wehrende Bevölkerung ein. Bei den sogenannten Rebellen handelt es sich um „Islamisten“ wie bei Al-Qaida, die angeblich „Feinde“ des Westens sind. Dieser hatte sie in Afghanistan durch seinen Agenten Osama bin Laden aufbauen lassen und später werbewirksam bekämpft. Das sorgte für Missverständnisse, solange man nicht den Plan kennt, den 1982 der Israelische Stratege Oded Yinon entwickelt hat und der das Umfeld für Israel sicherer machen sollte (http://cosmos.ucc.ie/cs1064/jabowen/IPSC/articles/article0005345.html).
Der Plan unterliegt dem zum Schein auf „Demokratisierung“ ausgelegten „Greater-Middle-East-Plan“ der USA. (Dessen Text erschien am 23.2.2004 auf der englischen Webseite von Dar Al Hayat.)Die tunesische Menschenrechtlerin Moncef Marzouki beklagte diesbezüglich am gleichen Tag in der arabischen Ausgabe von Al-Hayat, „dass der US-Politik, die Demokratie in der arabischen Welt zu fördern, die Glaubwürdigkeit völlige abgeht. In der Tat kann man sagen, dass die US-Politik als Ganzes das Wachstum von extremistischen islamistischen Kräften fördert, wie wir es im Irak sehen, und an anderer Stelle sehen werden.“ Der Yinon-Plan zielte auf die „Balkanisierung“des Nahen Ostens(„Eurasian Balkans“ nach Zbigniew Brzezinski in „The Grand Chessboard: American Primacy and Its Geo-strategic Imperatives“), die Beseitigung säkularer Regierungen und die Einrichtung einander bekämpfender religiöser Regime. Die Umsetzung des Plans setzte mit den Angriffen auf Afghanistan und den Irak aufgrund erfundener Behauptungen nach dem 9/11 Anschlag ein. Die Spaltung (nicht nur des Irak) in sich bekämpfende kurdische, schiitische und sunnitische Bevölkerungsgruppen war ein wesentlicher Punkt dieses Plans. “Wem nützt es, ist natürlich die Hauptfrage. Doch nun wirklich nicht der Bevölkerung im Irak, nicht der im Iran oder in Syrien, weder den Sunnis, noch den Schiiten. Externe Mächte haben die Spaltungen erzeugt und beuten sie aus. Diese sind es, die Nutzen daraus ziehen“ urteilte zu Recht ein Edward Corrigan, Immigrationsspezialist und Anwalt in Kanada. Der sogenannte „arabische Frühling“ folgt der Umsetzung des Plans mit Hilfe der Strategie zur Aufstandsentfachung des „Pazifisten“ und ehem. Harvard-Professors Gene Sharp.
Allerdings hat in Syriendie unerwartete „sture“ Haltung Russlands, das im Irak-Krieg noch seinen Verbündeten verraten hatte, die Abwicklung des Plans durcheinander gebracht.Nach zwei Jahren blutigster Kämpfe mit hochgerüsteten Terroristen und vielen Milliarden Dollar, die man zu meist den Untertanen in Saudi-Arabien und Katar aus den Rippen schneiden konnte, scheint Washington das Unternehmen aus den Händen zu gleiten. In Syrien scheint sich die Regierung behaupten zu können. Der US-hörige Scheich in Katar, Khalifa bin Hamad Al Thani, der die Terroristen mit 8 Mrd. $ unterstütz hatte, wurde von seinem Sohn, der eine andere Agenda vertritt, abgelöst. Die Verbrechen der Terroristen an der Bevölkerung sind kaum mehr von den westlichen Medien zu vertuschen. Mohammed Morsi, der Ägypten an der Seite des Türken Tayyip Erdoğan für den Westen in das syrische Unternehmen einbringen sollte, wurde deshalb vom ägyptischen Militär gestürzt. Erdogan stößt aus dem gleichen Grund in der eigenen Bevölkerung und zum Teil beim eigenen Militär auf Widerstand. Das gleiche gilt für das über Scheinwahlen installierte Muslim-Brüder-Regime in Tunesien. Die Bestechungsversuche des saudischen Prinz Bandar bin Sultan in Russland, die Putin bewegen sollten, die Unterstützung Syriens aufzugeben, sind gescheitert. US-Präsident Obama, der wohl den Befehl für diesen Rettungsversuch des Plans gegeben hatte, schmollte öffentlich und beschimpfte Putin als ungezogenen Schuljungen, (der die Weisungen seines Lehrers in Washington nicht befolgt).
„Der Westen“ ist demaskiert und zunehmend isoliert. Er wird in der übrigen Welt zunehmend als Kriegstreiber und eigentliches Sicherheitsrisiko beingeschätzt, und dies vermehrt nachdem Snowdens Unterlagen gezeigt haben, wie zynisch die USA alle Welt ausspioniert. Brasilien wollte für über 4 Mrd $ in den USA 36 Mehrzweckkampfflugzeuge kaufen. Der Deal sollte bei dem Treffen des US-Außenminister Kerry mit der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff vereinbart werden. Nachdem sich gezeigt hatte, dass die USA die brasilianische Energie- und Militärpolitik auskundschaftet und dazu noch Wirtschaftsspionage betreibt, wurde dieses Geschäft erst einmal ausgesetzt. Die Mercosur-Gruppe (Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und Venezuela) beschwerte sich bei einem Treffen mit dem UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon in der letzten Woche über die weltweite amerikanische Spionagetätigkeit. Und selbst Kolumbien, ein enger US-Verbündete und Drohhansel in der Auseinandersetzung mit Venezuela nahm die Überwachung unwirsch zur Kenntnis.
In Deutschland kümmern die Vorgänge im Nahen Osten, obwohl sie Weltkriegsgefahren bergen, kaum, da die Medien brav die Meinungen liefern, die die USA den Vasallen vorgeben. Außerdem hat man hier andere Sorgen. Am 14.8. wurde eine Umfrage der Uni Hohenheim im Auftrag der ING Diba veröffentlicht, danach befürchten 91 % der Deutschen eine lange währende Euro-Schuldenkrise. Nur 19 % der Bevölkerung fühlen sich von den Euro-Rettern wahrheitsgemäß informiert. (In den USA glauben der Regierung laut einer Rasmussen Studie nur mehr 11%) Das heißt doch, die überwältigende Mehrheit der Bürger nimmt an, von der politischen Klasse systematisch belogen zu werden. Knapp die Hälfte der in Deutschland Befragten befürchtet negative Auswirkungen der Euro-Krise auf den eigenen Wohlstand und fast ein Viertel sieht den Lebensstandard der Familie von der angeblichen Eurorettung gefährdet und befürchtet wegen der Geldschwemme und der niedrigen Habenzinsen Verarmung im Alter. 80 % der Befragten glaubt, dass die Kluft zwischen Reich und Arm in Deutschland kontinuierlich weiter vorangetrieben wird.
Dem widersprechen scheinbar die Ergebnisse der Wahlforscher, die sich in der Vorwahlzeit vor allem für das Wählerverhalten interessieren und mit entsprechenden Aussagen hervortun. Denn danach würden die Deutschen am 22.9 die Parteien wieder in den Bundestag wählen, die mit der Garantie deutscher Steuerzahler für Auslandsschulden die befürchtete Entwicklung zu verantworten haben. Fraglich bleibt allenfalls, ob sie sich die gleiche Politik lieber in der schwarzen, roten, grünen oder gelben Verpackung wünschen. Am 12.8. veröffentlichte der Focus sein Wählerspektrum, das die Agentur INSA erstellt hat. Danach würde es zu einem Kopf- an Kopf-Rennen zwischen Schwarz-Gelb und Rot-Rot-Grün kommen. Handelsblatt-Online sah es am 13.08. etwas anders und zitiert aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage. Danach schwimmt die Kanzlerin „auf der Sympathiewelle und kann sich dabei sogar der Unterstützung von Grünen-Anhängern sicher sein… Zustimmung findet Merkel vor allem bei den Jüngeren: 50 Prozent der unter 30 Jahre alten Bürger sehen in der Merkel-Regierung die erfolgreichste seit der Wiedervereinigung, 36 Prozent verneinen das.“
Ebenso wenig wird bei der Wahl die „Kompetenz“ der staatstragenden Parteien in Sachen Energiewende berücksichtigt, die die Strompreise für die Bevölkerung (die direkten und die indirekten über die Herstellungskosten der Waren) hoch und produktive Arbeitsplätze ins Ausland treibt. Vom neuesten Klops berichtete kürzlich die FAZ. Danach werden jeden Monat im Windpark „Riffgat“22.000 l Diesel gebraucht. Weil die Anbindung ans Netz fehlt, „müssen die Windkraftanlagen hin und wieder (mit Strom aus einem Dieselaggregat, erg.) bewegt werden, damit sie nicht korrodieren, also rosten“, erklärt der Sprecher der Herstellerfirma EWE, Christian Blömer.
Die über 30 alternativen Parteien, insbesondere die Alternative für Deutschland (AfD) oder die Piraten, hätten keine Chance, die Fünf-Prozent-Hürde zu nehmen, heißt es. Dem scheint von Oben nachgeholfen zu werden, wie sich besonders in Göttingen gezeigt hat. Dort sei in den vergangenen Tagen das Wohnhaus eines Kreisvorstandsmitglieds der AfD mit Benzin begossen worden. Vorstands-Mitglieder des Kreisverbandes berichten von telefonischen Einschüchterungsversuchen. „Wenn Du weitermachst, dann werden wir Dich kaltmachen“, soll einem Beisitzer gedroht worden sein, sagt der Kreisvorsitzende Matthias Hans. Und auch dieser Satz sei gefallen: „Wenn Du bei der AfD bleibst, dann werden wir Dein Kind morgens zur Schule begleiten.“ Daraufhin habe der Beisitzer die Partei verlassen. Begonnen hätten die Aktionen im Namen der Antifa und der Grünen Jugend am Abend des 1. August, als sich die Mitglieder im Hotel Budapest in Duderstadt trafen. Der Zustand von Wahlplakaten zeigt den Stil der „politischen“ Auseinandersetzung.
Wenn INSA und ähnliche Wahlforscher wirklich die Meinung wiedergäben und damit nicht versuchten, Meinungen zu beeinflussen, wäre das unterstellte (aber leider wahrscheinliche) Wahlverhalten der Deutschen schlicht hirnrissig oder schizophren. Der Jurist und Kriminologe Prof. Dr. P.A. Albrecht erklärte das Phänomen am 10.07.2013 in einem Interview des ZDF-Frontal21: Wir in der Bundesrepublik „wandeln uns von einer Rechtsgesellschaft in eine Sicherheitsgesellschaft über den Apparat der Militarisierung… Die Politik vernichtet den Rechtsstaat.“ Das eine „die Sicherheitsgesellschaft“ findet in den Köpfen der terrorisierten Menschen statt, das andere, „die Vernichtung des Rechtsstaats“ in der Politik mit möglicher Wahlbilligung der Eingeschüchterten.
Bundesregierung und US-Seite tun alles, um die den Wahlvorgang störende Spionageaffäre möglichst rasch unter den Teppich zu kehren: Ein Maßnahmenpaket sieht den Verzicht auf Wirtschaftsspionage vor. Auch Behörden, Botschaften und Privatpersonen sollen in Zukunft für Spionage tabu sein. Wie glaubhaft ist so etwas, wie kann es überprüft werden? „Auf der Weltkarte der NSA-Überwachung ist Deutschland gelb eingefärbt. So gelb wie China. Nur Indien, Pakistan, Iran und Ägypten werden noch stärker überwacht als Deutschland. Alle europäischen Länder – außer Deutschland – sind grün eingefärbt und gelten daher als harmlos.“ „Die große Schnüffel-Karte“ (die beim Spiegel anders aussieht als bei der Bildzeitung) ist eine „ungeheure Kränkung. Denn wenn ein Musterschüler schlecht behandelt wird, geht die Verletzung besonders tief“ http://www.carta.info/62422/die-gekrankte-demokratie/. Soll sich das nun plötzlich ändern? Auf diese Frage bezog sich übrigens die oben erwähnte Rasmussen Studie und besagte. „Die meisten US-Amerikaner glauben Obama kein einziges Wort, wenn er sich zu Inlandspionage äußert. Warum sollten wir?
„Was ist schon Wahrheit?“ fragte der römische Beamte Pilatus zynisch, „Nichts als Eigenwerbung“ antwortet die moderne „Wissenssoziologie“ (Foucault & Co.). Nur der Wähler glaubt es noch nicht. Wenn er schließlich davon überzeugt worden ist, haben wir Hobbes demokratisches Paradies: „homo hominis lupus“. Wer außer Machthaber kann sich das wünschen?
2 Reaktionen zu “Wahl und Welt in Deutschland”
„…von der politischen Klasse systematisch belogen…“
Kann jemand lügen, der gar nicht weiß, was er tut?
http://opium-des-volkes.blogspot.de/2011/07/was-passiert-wenn-nichts-passiert.html
Ergänzend sei angefügt, daß Mursi ein Mann der USA ist.
„(…) Mohamed Mursi zeigte sich in seiner letzten Rede an die Nation als „Gelehrter“. Er ist tatsächlich ein Raumfahrt-Ingenieur, der Karriere in den USA gemacht hat, die US-Staatsangehörigkeit erworben hatte, und der in der NASA mit einer US-militärischen Geheimhaltung-Akkreditierung gearbeitet hatte. Jedoch wenn Mursi auch vom Pentagon fallengelassen wurde, wurde er dennoch – bis zu seiner Verhaftung – vom amerikanischen Außenministerium, entweder durch die Botschafterin in Kairo, Anne Patterson, den Sprechern Patrick Ventrell und Jan Psaki oder durch den Staatssekretär John Kerry unterstützt. Diese Inkonsistenz verdeutlicht das Durcheinander in Washington: auf der einen Seite will die Vernunft, dass es nicht eingreifen kann, auf der anderen haben die zu nahen Beziehungen mit der Muslimbruderschaft Washington jeglicher Alternative beraubt.“
Quelle: http://www.voltairenet.org/article179297.html