Geschichte? Wer braucht das noch
20. September 2014 von admin
„Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln“ hatte Clausewitz in seinem berühmten Buch „Der Krieg“ geschrieben. Und im Krieg kommt es in erster Linie auf die Täuschung des Gegners und die Vermeidung sich von diesem täuschen zu lassen an, hatte vor rund zweieinhalbtausend Jahren der nicht weniger berühmte Sunzi in seinem Buch „Die Kunst des Krieges“ geschrieben. Täuschen und getäuscht werden ist das Wesen der Politik, das ist eine Wahrheit, die vor allem die politisch naiven Deutschen nie begreifen wollten.
Wäre die Nationalsozialistische Elite neben allem, was sie sonst war, nicht politisch dumm gewesen, dann hätte sie aus dem Verhalten der Siegermächte spätestens nach 1919 erkennen können, dass sie in einen Krieg gegen die Sowjetunion hineinmanövriert werden sollte. D’Abernon, der britische Botschafter in Berlin von 1920 bis 1926 hatte das in einem Brief, den die Nazis natürlich nicht kannten, an Lord Hankey bereits am 11.8. 1920 ausdrücklich so gefordert. Die Entscheidung musste in britischen Elitekreisen aber schon früher getroffen worden sein. Sie erklärt den plötzlichen Umschwung von Lloyd George, der sich vom Scharfmacher in Versailles plötzlich (am 2. Juni 1919), wenn auch zu spät, zum Verteidiger deutscher Interessen mauserte und die Reparationszahlen herabsetzen wollte. Das gleiche gilt für General Smuts (aus Südafrika, aber wichtiges Mitglied der britischen Führungsgruppe). Auch dieser hatte erst die Reparationsforderungen gewaltig heraufsetzen lassen, sich dann aber am 23. Juni plötzlich geziert, den Friedensvertrag zu unterschreiben, weil er „zu hart“ sei. Die naiven Deutschen fanden das gut, fragten aber nicht: „Warum?“.
Das eigenartige Verhalten der westlichen Alliierten hätten gewieften Politikern zeigen können, wohin die Reise gelenkt werden sollte. Sie haben das damals so wenig durchschauen wollen oder dürfen, wie sie heute meinen die Absichten hinter den bunten Revolutionen und vor allem den Nahost und Ukraine Konflikt nicht hinterfragen zu dürfen. Gefolgschaft ist alles in der deutschen Politik – egal wem. Das Festhalten an der einseitigen westliche Kriegspropaganda über die Entstehung des Zweiten Weltkriegs hindert sie ebenso daran wie die Fortsetzung der antikommunistischen Propaganda der Nazis durch die Alliierten nach 1945 und deren Umwandlung in die antirussische Propaganda, die sich gerade in diesem Jahr zu grotesken Ausmaßen aufschaukelt.
Wir können hier keinen Geschichtsunterricht erteilen und beschränken uns nur auf wenige Andeutungen. 1931 marschiert Japan in die Mandschurei ein, auf die die Russen bereits ein Auge geworfen hatten. Der Westen und sein Völkerbund unternehmen abgesehen von der Verweigerung der Anerkennung der neuen Besitzverhältnisse nichts. Der Völkerbundausschuss unter Lord Lytton verdammte zwar das Vorgehen, doch wirksame Maßnahmen wurden nicht beschlossen. Kein Wunder, dass dem 1937 der Einfall in Nordchina folgte, weil dort Sun Yat-sen und sein Nachfolger Chian (jedenfalls anfänglich) nicht ganz auf westlichem Kurs blieb und der Russe Michail Borodin mit den Kommunisten die Bauern zu organisieren begannen.
Mussolini, der 1934 noch den Anschluss Österreichs an Deutschland verhindert hatte, wurden Versprechungen in Afrika gemacht. Als er dann in Äthiopien einmarschierte (den England am Suez Kanal leicht verhindern konnte) kam es zu verbalen Protesten und virtuellen Sanktionen, die Italien nicht trafen, aber Mussolinis Beziehungen zu Frankreich zerbrachen. 1935 kam es zum deutsch-britischen Flottenabkommen, in dem Deutschland eine größere Kriegsflotte zugestanden wurde als Frankreich. Warum wohl? Zu dieser Zeit wütete der Aufstand Francos gegen die anerkannte Regierung in Spanien. England organisierte im Völkerbund ein Nichtinterventions-Komitee, das den militärischen Nachschub an die Regierung in Madrid verhinderte aber nicht den von Italien, Portugal und Deutschland an Franco. Als die spanische Regierung im August 1936 ein britisches Schiff, das Nachschub an Franco lieferte, angriff, intervenierte London sofort mit seinem Kreuzer Repulse. Doch unternahm Großbritannien fast nichts, als Francos Rebellen von 140 britischen Schiffen, die Spanien anliefen, 10 versenkt, 10 gekapert und beschlagnahmt, 28 schwer beschädigt und mindestens 12 weitere leicht beschädigt haben.
1935 kündigte Deutschland, weil die in Versailles beschlossene Abrüstung der Alliierten nicht erfolgt war, das Wiederbewaffnungsverbot mit der Begründung, der Aufrüstung seiner Nachbarn gleichziehen zu müssen. Eingeleitet und gefordert hatte das Sir John Simon in seiner Rede am 13 Juli 1934. Natürlich ging es dabei auch um die militärische Unterstützung Francos – aber nicht nur. Zum Einmarsch ins Rheinland hatte Austin Chamberlain bereits in seiner Rede vom 13. Juli indirekt aufgefordert, als er erklärte, England werde keine Truppen für die Durchsetzung der Rheinlandklausel und bestimmter Abmachungen der Lccarno-Verträge (gemeint war die Bündnispolitik Frankreichs mit der Sowjetunion und der Tschechoslowakei) bereitstellen. Zur Rheinlandbesetzung kam es dann auch 1936 mit 30.000 Mann und Pappmascheepanzern, ohne dass es mehr als verbalen Protest hagelte. Dabei hatten die verantwortlichen deutschen Offiziere den ausdrücklichen Befehl, beim geringsten militärischen Widerstand seitens Frankreichs sofort den Rückzug anzutreten. Im gleichen Jahr beendete das englandhörige Belgien seine Verbindung mit Frankreich.
Nun fehlte nur noch Deutschland direkt an die Grenze zu Russland heranzuführen. Dem diente das Münchner Abkommen von 1938 in Verbindung mit dem polnischen Angriff auf die Tschechoslowakei, die das Protektorat Böhmen Mären zustande brachten. Nun lag nur noch Polen zwischen der gewünschten Front. Hier wäre an die einsetzenden Ausschreitungen gegen Deutsche erinnert, an die eigenartige Diplomatie um Straße und Bahn durch den noch eigenartigeren Korridor (bereits in Versailles festgelegt) an die Aufforderungen an Polen durch westliche Diplomaten und ihre überhebliche Kriegspropaganda vor dem Einmarsch etc, an das Nichtstun nach der westlichen Kriegserklärung (dem sogenannten Telefonkrieg), an den Winterkrieg Stalins gegen Finnland in Verbindung mit dem höchsteigenartige britisch/deutsche Spiel, das zur Besetzung Norwegens geführt hat und den eigentlichen Weltkrieg einleitete. Die Sache mit dem Erznachschubs aus Narvik ist ein Scheinargument. Dieser wäre entlang der Küste eines neutralen statt eines besetzten Norwegens viel sicherer gewesen.
Erinnert sei an diese vergangenen Vorkommnisse nur, um darauf hinzuweisen, dass Berlin aus ihnen überhaupt nichts gelernt hat und wieder genau so dusselig (oder bewusst landesverräterisch) auf die Ukraine- und Nahost-Absichten der „Alliierten“ hereinfällt. „Wie einfach ist es doch geworden, die Bürger Westeuropas in den nächsten Weltkrieg zu führen und gleichzeitig den „Feind“ aufzustacheln“ fragte sich ein besorgter Blogger. „Da braucht nur ein Salafist vor laufender Kamera einem Westmenschen die Kehle durchzuschneiden und schon ist es „eine neuerliche abscheuliche Gräueltat, für die es keine Rechtfertigung gibt“, und die entsprechende Truppenaufmärsche zur Folge haben und Weltkriegsszenarien immer wahrscheinlicher machen. Die NATO bringt bereits ihre Truppen an die Westgrenze Russlands in Bereitstellung. Offensichtlich ein Deutschtürke Yavuz Özoguz fragt sich: „Sind denn Politiker alle geschieden und kinderlos. Wie ist es da möglich, dass sie Deutschland so beständig und ohne jegliche Skrupel wieder in einen Weltkrieg manövrieren? Wie ist es möglich, dass die Spitzenpolitikergarde der beiden größten deutschen Parteien jegliche Interessen der eigenen Bevölkerung über den Haufen werfen und ausschließlich die Interessen der Angelsachsen und Israels berücksichtigen? Wie ist es möglich, dass Deutschland an vorderster Front gegen die Russen auftritt, die eigene Wirtschaft und damit auch die eigene Bevölkerung schädigt und die im Hintergrund die Fäden ziehenden USA sich ins Fäustchen lachen, haben sie doch nur Vorteile davon!“ Ja wie ist so etwas möglich? „Etwa aus Nibelungentreue oder aus Korruption“?
Was Präsidenten Obama anbelangt – so Forbes – so trifft die Kritik an seine Adresse prinzipiell ins Leere „Das Problem ist nicht Obama. Das Problem ist Amerika. In den letzten 60 Jahren, aber besonders in den letzten 30 Jahren hat Amerika fast alle seine Vorteile eingebüßt, welche es bei der Formierung der globalen diplomatischen Tagesordnung hatte. Amerika handelte im Namen idealistischer Ziele – dem Globalismus, aber es hat keinen Widerhall gefunden für seine Ideale. Selbst aus Sicht der engsten Verbündeten Amerikas, hat Amerika verloren, da es seine eigenen selbstgesteckten Ziele ignoriert.“ Aber auch das ist falsch. Es geht nicht um Amerika, das seine Ideale eingebüßt haben soll. Es dreht sich alles um die winzig kleine Clique, die die materielle Verkörperung dieser Ideale aus den Hut zaubern darf, den Dollar, die „mein Geld“ Ideale des Westens. Dieser Clique schwimmen nach all den Jahren falscher Finanz- und Zurückentwicklungspolitik die Felle davon.
Weil wir schon bei der Geschichte sind, gibt es auch hierfür eine vor dem Zweiten Weltkrieg falsch gestellt Weichenstellung. Der Auslöser war Roosevelts „Geldorthodoxie“. Während seiner zwölf Jahre im Weißen Haus hatte er gesetzlich die Befugnis, ohne Rückgriff auf die Banken Fiat-Geld in Form von Geldscheinen, die die Regierung druckt, auszugeben. (Die unberücksichtigte Theorie dahinter lieferte Theodor Heuss‘ Schwiegervater G.F. Knapp, der in seinem Buch „Staatliche Theorie des Geldes“ 1905 eingehend zeigt, dass Geld nicht wie in der klassischen Theorie von Adam Smith bis Karl Marx eine abstrahierte Ware sondern ein hoheitlich garantierter juristischer Rechtsanspruch auf einen gebührenden Anteil des jeweiligen gesellschaftlichen Gesamtprodukts ist.).
Seine Vollmacht wurde von Roosevelt nicht genutzt, weil ihm das die damals schon politisch allmächtigen privaten Großbanken verboten haben. Deshalb misslang der New Deal und wurden die Krisensymptome nicht ausgelasteten Kapazitäten und Arbeitslosigkeit erst richtig überwunden, als der Kriegsnotstand 1942 die grenzenlose Zunahme der Staatsverschuldung durch Bankkredite rechtfertigte. Staatsverschuldung liefert Staat und Politik den Gläubigerbanken aus. Und hier liegt bis heute der zentrale politische Fehler.
Der Grund der Fehlentwicklung war die Unwilligkeit der Regierung Roosevelt, die systemische Ursache der Wirtschaftskrise zu erkennen. Dies veranschaulicht sein (noch heute geglaubte) Theorie des „pump priming“ (der Wirtschafts-Ankurbelung). Man leugnete die aus dem Geldumlauf rührende, systemische Fehlentwicklung der Marktwirtschaft und ging davon aus, dass diese einfach nur vorübergehend ins Stocken geraten sei und wieder von selbst laufen würde, wenn man sie nur ein wenig anstoßen würde. Dazu bedurfte es der New Deal Theorie zu Folge (der Keynsianismus sieht es ähnlich) nur vorübergehender Staatsausgaben in relativ gemäßigter Höhe. Diese würden Beschäftigung und damit Kaufkraft als Nachfrage nach Konsumgütern schaffen und diese würde das Vertrauen der Anleger stärken, so dass sie wieder anfangen, ihre umfangreichen nicht genutzten Ersparnisse realwirtschaftlich zu investieren. Dies würde dann wieder zusätzliche Kaufkraft und Nachfrage schaffen und der Wirtschaftsmotor würde wieder aus eigener Kraft zu laufen beginnen. Ein paar unwesentliche Bankregelungen (z.B. Trennung von Geschäfts- und Investmentbanking) und einige Maßnahmen zur Förderung des Wettbewerbs würden eine neuerliche Fehlentwicklung verhindern können.
Schlitzohr und Pseudokommunist Israil Lasarewitsch Helphand genannt Parvus hat bereits 1926 auf die Gefahr hingewiesen, wenn man Großbanken die Geldschöpfung überlässt, und deshalb und nicht aus sozialdemokratischem Nationalisierungs-Blabla die Verstaatlichung der Banken gefordert. Das Problem seiner Forderung war, dass ein vernünftiger Zusammenhang zwischen staatlicher Geldsteuerung (für gesellschaftspolitisch anzustrebende Ziele) mit einer vernünftigen Bremse für die Geldschöpfung (wenn erforderlich) und der Freiheit wirtschaftlicher Eigeninitiativen (ohne strikte staatliche Manipulation) nicht erkennbar war. Aber als angeblicher Kommunist – wenn auch als äußerst geschäftstüchtiger, (dessen Erfolge dunkle Verbindungen erahnen lassen) – hatte er keine Chance von der „mein Geld“ Elite und Pseudoelite (auch der „marxistischen“) gehört zu werden.
Schon 1937, nach vier Jahren Wirtschaftsankurbelung brach die US-Wirtschaft statt von alleine aufzubrechen mit der steilsten Rezession der bisherigen US-Geschichte ein. Man musste wieder mit der Geldschöpferei des New Deal (Staatsverschuldung bei den Privatbanken) gegen die Symptome der Fehlentwicklung angehen, nur jetzt eben ohne die Hoffnung, das Ausgabenprogramm jemals wieder beenden zu können. Der US-Regierung fehlte der Mut oder der Wille, die Aufnahme neuer Bankkredit mit der sich auftürmenden Staatsverschuldung zu vermeiden. Aus ihrer Sackgasse retteten sie – wenigstens vor den Augen der Öffentlichkeit – die Aufrüstung und der nachfolgende Krieg. Seit 1947 hat der Kalte Krieg und das Weltraumprogramm die Fortsetzung der gleiche Situation erlaubt. Seit neuestem sollen das, trotz des vorübergehenden Aufschubs der Symptome durch Petro- und Weltwährungsdollar – der „Krieg dem Terror“ und schließlich ein solcher gegen Russland und China, die nicht mehr mit Dollars handeln und sich der Hochfinanz hinter der US-Regierung nicht unterwerfen wollen, erledigen.
Wer Geschichte nicht verstehen will, muss sie wiederholen, bis er sie verstanden hat.
1 Reaktion zu “Geschichte? Wer braucht das noch”
Aber holla. Das hieße ja, das Land, das sich noch unsre Heimat nennt, wäre souverän und es gälte keine feindstaatenklauseln bis 2099. oder sowas wie ein Friedensvertrag. Wer ist also der erbärmliche Vasall der ganzen Erde ? Und wer hat Hose an und Knute zu jeder Zeit ? Wer die Figuren der pol. Kaste immer wieder auf den Thron hebt, hat der wirklich noch Tomaten im Gesicht ? Er H A T. Wer auch nur ein Gran deutsch zu denken wagt: ab in die Ecke. Wir Deutschen sind stumpf und mißbraucht wie in keinem anderen Land, unsre Geschichte wird massivst oktroyiert,verdreht, wir ausgelaugt von spitzenfiguren, die sich überall liebkindmachen und uns schon längst verkauften und verrieten. Sowas heißt im normfall Charakterschweine. Wer in diesem Land zu denken wagt, sollte Shakespeares Julius Caesar lesen : lass dicke Männer um mich sein, Glatzköpfe und die gut schlafen. Doch Brutus ist ein ehrenwerter Mann. Er. D e n k t. Zuviel. Deshalb ist er gefährlich…. –Denken und entsprechend handeln ist d a s Gift für die hohen hoh(l)heiten. Also beginnt damit !