Geld stinkt
19. Juni 2015 von admin
„In modernen Staaten ist der Bürger impotent. Sicherlich kann er klagen, Vorschläge unterbreiten oder Störungen verursachen, doch waren das Privilegien, die in der Antike jedem Sklaven zustanden.“ Stimmt! Aber der moderne Bürger kann sich seine Regierung selbst wählen. Kann er das? Er kann Figuren in die Regierung wählen, aber bestimmen die, was geschieht? Er kann sie abwählen. Und dann? Er wird informiert – oder doch nur „in Form gebracht“.
Die Großbanken sind sich sicher: Die EU wird weiter für Griechenlands Schulden aufkommen. Denn erklärte Griechenland den Bankrott, hätten Angela Merkel und François Hollande laut Wolfgang Münchau vom 14.6. in F.T. 160 Milliarden Euro in den Sand gesetzt. Das wäre der größte direkte Verlust, den Politiker ihren Ländern je zugemutet hätten. Für sie ist die kurzfristige Rettung Griechenlands „alternativlos“, auch wenn sie dabei die Bürger des eigenen Landes an die Bankenwelt verpfänden und gleichzeitig Griechenland und seine Wirtschaft vollständig ruinieren. Das durchschnittliche Jahreseinkommen der griechischen Bevölkerung war aufgrund der Auflagen schon 2012 um ein Viertel geschrumpft und hat diese in bittere Armut gestürzt. 250.000 Einwohner müssen kirchliche Armenspeisungen in Anspruch nehmen. Die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer sind dramatisch weggebrochen, weil viele Bürger kaum noch etwas kaufen können. Viele Griechen können ihre Wasser-, Strom- und Telefonrechnungen nicht begleichen. Beim staatlichen Stromversorger sind Rechnungen der Kunden von inzwischen über zwei Mrd. Euro offen geblieben, weil diese ihr Einkommen verloren haben. Kaum noch sind irgendwo Steuern einzutreiben. Wo will Griechenland das Geld für den Schuldendienst hernehmen.
Nur die Großreedereien (und einige andere) verdienen weiterhin prächtig. Doch die werden nicht zur Kasse gebeten. Sie sind zu stark und gehören hinter Strohmännern wahrscheinlich Nichtgriechen. 1981 wollte der inzwischen verstorbene Ministerpräsident Griechenlands, Andreas Papandreou wegen der Kosten aus der Nato austreten und die vom Vorgänger angeregte Aufnahme in die EG (EU) rückgängig machen. Dann stimmte ein von Goldman Sachs u.a. organisierter Kreditregen und gewisse Drohungen ihn und seine Kollegen um. Das nicht verdiente Geld schwemmte die Moral der einfachen Leute aus dem Land, weil jeder an dem nicht erarbeiteten Geldregen teilhaben wollte. Die privaten Banken sind inzwischen ausbezahlt, die Zahlungsverpflichtungen hat – dank seiner Politiker – der EU-Steuerzahler an der Backe.
Wird weiter verhandelt, geht die Griechenlandzerstörung weiter wie bisher, aber man kann so tun, als würde die Schuld einst bezahlt. Merkel und Hollande, deren Regierungen für eine langfristige und gründliche Sanierung Griechenlands zu impotent oder zu begriffsstutzig waren/sind, können sich einbilden mit propagandistischen „Sparprogrammen“ und weiteren Zuschüssen für das bereits heruntergewirtschaftete Land selbst noch eine Weile (bis andere gewählt wurden) „aus dem Schneider“ zu sein. Doch es geht um mehr als ihr privates Image. Stiege Athen aus der Währung aus, dann drohten der Eurozone und möglicherweise sogar der EU weitere Risse, warnt Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Er sorge sich, dass Berlin und Brüssel dann in der Weltpolitik „bei vielen Themen nicht mehr ernst genommen werden“. Werden sie es denn, wollen sie es überhaupt? Wolfgang Ischinger, Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, ist hier schon etwas genauer. Er sieht Einflussverluste der EU gegenüber Moskau in Südosteuropa. Südeuropa könnte sich zur Sicherung seiner Energieversorgung an die russische Southstream-Pipeline anhängen, die Brüssel erfolgreich vereitelt hat, um Russland zu schädigen.
Die Russen boten danach die Gas-Versorgung über die Türkei und Mazedonien an. Der Regime Change in Mazedonien, der diesen Anschluss verhindern sollte, ist – von der hiesigen Öffentlichkeit kaum bemerkt – vorerst gescheitert. Dem Geplänkel liegt (wie in der Ukraine) das inzwischen 110-jährige Spiel der westlichen Elite nach dem Mackinder-Plan der britischen Adelsclique von 1904 zugrunde: Die „Weltinsel“ (Eurasien) zu zerschlagen, Westeuropa gegen Russland, dieses gegen China und gegen den Nahen Osten kriegerisch in Stellung zu bringen, damit die See-Mächte der „einzigen“, der „anglo-amerikanischen Zivilisation“, endlich die Welt für ihre Finanzelite in den Griff bekommen und ihr Empire weltweit ausbauen.
In diesem Spiel ist und bleibt Deutschland ein unsicherer Kantonist – ein (unter Beihilfe der dort „anerkannten“ Regierung) total kontrollierter „Feindstaat“ eben. Deshalb wurde an der entsprechenden UN-Klausel seit siebzig Jahren nichts geändert. Der Plan Mackinders, der uns zwei Weltkriege und unzählige Putsche, Kleinkriege und Terroristen beschert hat (Vgl. Armin Wertz, Die Weltbeherrscher, Frankfurt, 2015) ist noch immer operativ. Das bestätigen nicht nur die Vorgänge in der Welt, sondern auch US-Experten von A. Kissinger über Brzezinski bis hin zu George Friedman von Stratfor. Ihn befolgen die „gewählten“ Politiker in Europa, zum Schaden ihrer Länder und ihrer Bevölkerungen im Auftrag. Welchen Grund könnten sie haben? Lassen sie es nur um ihres persönlichen Ehrgeizes und Einkommens willen zu, um hofiert zu werden oder gar um „westlicher Werte“ willen.
Wer regiert also: Die gewählten Politiker oder die Clique der britischen Hochadeligen zusammen mit der Clique amerikanischer Großbankiers, die sich ihre Handlanger durch „Anerkennung“, Machtgefühle und etwas Geld verpflichten? Sie lassen im Proszenium regieren. Eigentlich tun das die Geheimdienste. Sie schaffen die Fakten, auf die Politik und Öffentlichkeit dann nach Vorgabe reagieren dürfen. Das haben schon viele aufzudecken versucht. Am spektakulärsten ist es bisher Edward Snowden gelungen. Die Wähler wissen also Bescheid, wollen aber auf altbewährte Weise weiterhin von nichts gewusst haben. Sie haben weder die Medien, die ihnen ein X für ein U vor machen, abbestellt, noch den Parteien, deren Politiker für die Show verantwortlich sind, die Stimmen versagt. Die Masse zieht aus dem, was sie erfährt, keine Konsequenzen. Und warum? Weil sie bequem ist, sich ohnmächtig fühlt, andere Sorgen hat und sich die Moral tüchtig verderben ließ – aus Angst.
Die faktischen Beweise, dass der Anschlag von 9/11 eine Insider-Operation war, sind überwältigend. Vermutlich hat es nicht die Regierung, sondern der Geheimapparat hinter der Regierung getan (aber mit deren Kenntnis, wie das damalige Verhalten Bushs und Dick Cheneys zeigte). Die Unterlagen sind weitverbreitet. Jedem, der sich selbst ein Bild über die reale Situation machen wollte, sind sie zugänglich. Sind irgendwelche Schlüsse aus dieser „Ungeheuerlichkeit“ gezogen worden. Alle etablierten Medien, alle etablierten Politiker propagieren die Lüge, die sich mit einiger Mühe in Luft auflösen würde. Ihnen wird weiterhin vertraut, sie werden weiterhin gewählt, sogar als „Promis“ verehrt, und die Wähler plappern nach (Soetwas tut Papa doch seinen Kindern nicht an), obwohl es sich längst nicht mehr für sie „auszahlt“.
In einem kürzlich veröffentlichten Video der Terrorbande IS erzählt der Tadschike, Oberst Gulmurod Khalimow, dass er über 11 Jahre lang bis 2014 vom US-Außenministerium und der Söldnerfirma Blackwater/Xe/Academi in North Carolina ausgebildet worden sei. „Von 2003-2014 nahm Khalimov an fünf Anti-Terror-Ausbildungskursen in den Vereinigten Staaten und in Tadschikistan aufgrund des Programms vom Department of State’s Diplomatic Security/Anti-Terrorism Assistance teil“, gestand die Sprecherin Pooja Jhunjhunwala im US-Außenministerium. In dem Video sprach Khalimow perfekt russisch (weil er für Russland-Aktionen ausgebildet worden war): „Hört ihr amerikanischen Schweine, ich war drei Mal in Amerika und habe erlebt, wie ihr Soldaten trainiert, um Muslime zu töten. Wir werden zurück kommen und Euch töten.“ (Natürlich nicht die Trainer und Geldgeber)
Bherlin Gildo ist ein 37-jähriger Schwede, der in England seit Oktober 2014 wegen Unterstützung syrischer Terroristen vor Gericht stand. Ihn ließ die Britische Regierung kürzlich innerhalb weniger Minuten frei. Seine Anwälte konnten stichfest nachweisen, dass Gildo die gleichen Terroristen unterstützt hatte wie der Britische Geheimdienst. Osama bin Laden erging es wie Khalimow, er gehörte zu den guten für die Interessen der USA Kämpfenden. Als er dazu nicht mehr bereit war, wurde er zu einem Bösen. Saddam Hussein war (wie z.B. auch Manuel Noriega, Ferdinand Marcos, Mobutu Sese Seko und viele andere) ein Mann der CIA, ihm hat die CIA den Irak anvertraut. Die USA haben ihm Milliarden von Dollar für den Krieg gegen den Iran zur Verfügung gestellt. Als dieser aus dem Krieg aussteigen wollte, wurde er der Böse, ein „neuer Hitler“. Quer durch den ölreichen Nahen Osten bis hin nach Tunesien hinterließ die CIA eindeutige Spuren bei der Erzeugung von Aufständen, Chaos und Zerstörung. Die Politiker und Medien nennen das „Schutz der dortigen Bevölkerung“ und die Wähler kümmert es nicht, auch wenn sie dafür zahlen müssen.
Nun der IS (Islamic State): Er durfte Milliarden Dollar teure amerikanische Rüstungsgüter erbeutet, er erweitert sein Einflussgebiet trotz angeblicher westlicher Bombardements. „Rein aus Versehen“ lassen US-Flugzeuge Waffen und Versorgungsgüter im IS-Gebiet fallen. Nach außen gespielte Dokumente belegen, dass US-Dienststellen vor Jahren die Schaffung von IS angekündigt und gefördert hatten, wie einst die von Al Qaida. Über Jahrzehnte bildete die USA Muslim-Fanatiker aus, die sich nun den Reihen des Islamic State anschlossen, mit Waffen, die der amerikanische Steuerzahler (und die Saudis) bezahlt hat. Gerät der IS durch syrische Militärkräfte in Bedrängnis, wird er – wie geschehen – durch türkische Truppen entsetzt. Wird er zu stark, wird er durch militärische Schläge „eingedämmt“. So wird der ölreiche Nahe Osten von der westlichen Zivilisation ins Chaos gestürzt, seine Infrastruktur nachhaltig zerstört, die Entwicklung des Gebietes um Jahrzehnte zurückgeworfen. Zu welchem Zweck? Auf Jahrzehnte entsteht hier keine Macht, die ihre Bodenschätze für ihre Bevölkerung nutzen und gegen die „zivilisierten“ Plünderer verteidigen könnte. Von hier aus kann der Weltmachtraum der „zivilisierten“ Seemächte nicht in Frage gestellt werden. Gleichzeitig dient die aus den Ländern vertriebene Bevölkerung dazu, das Chaos in den europäischen Kontinent zu tragen, um auch diesen nach zwei Weltkriegen wieder erstarkenden Konkurrenten zu schwächen.
Die West-Untertanen denken sich dabei nichts, es ist ihnen Recht. Man verteidigt ja nur die „Westlichen Werte“, daran ändern noch so viele Berichte über Folter, illegale Spionage, Lügen, Attentate, Morde, Guantanamo, Abu Ghraib, Vergewaltigung, vorschnelle Verurteilungen und Drohnen-Morde, staatlich geschützter Drogenhandel usw. offenbar nichts.
Nun droht auch der Zusammenbruch in der Ukraine. Präsident Poroschenko musste seinem Geheimdienstchef Naliwajtschenko die Reise in die USA untersagen, warum wohl. Schon kämpfen ehemalige Maidan-Führer untereinander um die Konkursmasse des Landes, während der eingesetzte Regierungschef Jazenjuk noch rasch die Staatbetriebe und die enteigneten russischen Betriebe für einen obligatorischen Appel und ein Ei an US-Magnaten (gegen Provision?) verschleudert. Vor einer Woche hatte die OSZE-Beauftragte für den Ukrainekonflikt, die Schweizerin Heidi Tagliavini, angekündigt, ihr Amt niederzulegen. Die Kämpfe nehmen an Intensität zu. Wehrfähige verlassen bei Eintreffen von Einberufungsbescheiden das Land. Neue Maidan-Demonstrationen werden von der Putsch-Regierung mit aller Brutalität zerschlagen, ohne dass sich im Westen diese Male ein offizieller oder „betroffener“ Finger krümmt.
Inzwischen gehen Bürger aus (östlichen) EU-Ländern in die Ostukraine, um gegen die EU und die NATO zu kämpfen. „Slowaken und Tschechen, die derzeit in der Ostukraine mit Freiwilligen-Milizen gegen die ukrainische Armee kämpfen, wollen eine eigene Truppe zusammenstellen, die der sogenannten internationalen Brigade der 15. Armee angehören soll“, wollen die Deutschen Wirtschaftsnachrichten erfahren haben. Ein Slowake habe dem Portal seine politische Motivation mitgeteilt: „Die EU wird von uns als Diktatur und die NATO als aggressiver Pakt wahrgenommen. Das hier ist unsere Art, die EU und die NATO zu bekämpfen.“ Man muss nicht verrückt sein, um es so zu sehen, vielleicht nur weniger privilegiert oder korrumpiert.
1 Reaktion zu “Geld stinkt”
Guten Abend, Sie bringen die Situation auf den Punkt, Herr Böttinger. „Man“ kann „uns“ auf dem Kontinent einfach nicht in Ruhe lassen, weil wir die Konkurrenz für „die da“ sind.
Hier raus zu kommen wird schwierig: „Die Masse zieht aus dem, was sie erfährt, keine Konsequenzen. Und warum? Weil sie bequem ist, sich ohnmächtig fühlt, andere Sorgen hat und sich die Moral tüchtig verderben ließ – aus Angst.“ Danke auch für diese Analyse. Denn viele mit denen ich mich über Politik unterhalte, sind sicherlich nicht bequem, sondern müssen sich um ihre Familien kümmern oder merken in der Tat, wie ohnmächtig sie sind. Vermutlich hilft nur die Integrität der eigenen Person, hohe Achtsamkeit, was um uns passiert und die Stärkung der Bindungen in der eigenen Familie, den Freundschaften und der Nachbarschaft.