Es knackt im Gebälk
15. August 2015 von admin
Die Medien, bisher die wichtigste Meinungsindustrie der Hochfinanz und der Spekulationsbetriebe, gerät zunehmend in Schwierigkeiten. „Was wir über unsere Gesellschaft, ja über diese Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien.“ (Niklas Luhmann) Das hat praktische Seiten, nicht nur in der Politik. Der von Medien erzeugte Hype verursacht zum Beispiel entscheidend kurzfristige Kursänderungen an der Börse, die die Grundlage der Spekulationsgeschäfte bilden. Wenn den Medien aber das Publikum wegläuft, weil es deren Berichterstattung nicht mehr traut, werden sie auch für die Finanzindustrie zunehmend uninteressant. Nun berichtete Markus Gärtner bei Kopp am 11.8. die Hedgefonds hätten vor wenigen Tagen umfangreiche Aktienpakete der Meinungsindustrie auf den Markt geworfen, so dass sich in den USA die Werte ihre „Wertpapiere“ um 50 Mrd. $ in Nichts aufgelöst haben. Er nannte als Hintergrund das Beispiel der CBS Corp. Sie hatte seit 2011 für den Rückkaufe eigener Aktien (zur Wertsteigerung) und Dividendenzahlungen 11 Mrd. $ ausgegeben. „Das waren 40 Prozent mehr als die eingefahrenen Gewinne in dieser Zeit“. Also wurden Aktionäre auf Pump gelockt und Aktienkurse mit Kredit massiert, um den Abstieg zu verschleiern, bis Hedgefonds die Reißleine gezogen.
Über die Glaubwürdigkeit Ihrer Medien konnten Sie sogar am 9.8. in der FAZ (S.49) etwas lesen. Stefan Niggemaier übernahm eine Story aus England, die auf einen privaten Facebook-Eintrag der „anerkannten“ Kriegsreporterin Kitty Logan (für Sky News) zurückging. Sie wollte dort Belege für den Bruch des Minsk II Abkommens durch pro-russische Separatisten filmen, fand aber keine. Dann habe ihr ein Separatisten-Kommandant (aus welchem Grund, sagt sie vorsichtshalber nicht) angeboten, für die Kamera auf Regierungstruppen zu schießen. Das löste tagelange Kämpfe aus. Ihren Bericht hat dann auch die (gar nicht) Deutsche Welle gebracht. Ihr Sprecher, Christoph Jumpelt verteidigte die Sendung „Wir haben an der journalistischen Arbeit von Kitty Logan nichts auszusetzen und keine Zweifel an ihrer Integrität … Ihr (Logans) privater Facebook-Post ist allerdings sehr unglücklich formuliert. Sie hat sich dafür auch gegenüber der Regierung in Kiew entschuldigt. Mit keiner Silbe hat sie die Soldaten gebeten, das Feuer zu eröffnen“ – und gibt sich überzeugend überzeugt.
Schon 2011 konnte man aus dem Investigative Reporting Program an der Universität Kaliforniens in Berkley erfahren, dass das FBI (US-Bundespolizei) heute etwa 15,000 Geheimagenten, also zehn Mal mehr als in den 1970er Jahren, einsetzt. Damals (1951 bis 1976) wurden die Agenten im COunter INTELligence PROgramder (COINTELRPO) eingesetzt, um politisch unerwünschte Gruppen wie die Civil Rights Movement zu unterwandern, öffentlich zu diskreditieren und von innen heraus zu zersetzen. (Dabei war es auch zu Morden gekommen (u.a. an Martin Luther King). Heute (2011) würden solche Agenten eingesetzt, um Terroranschläge zu inszenieren und dafür geeignetes Personal zu finden, anzuregen und auszurüsten oder notfalls auch selbst zu besorgen. Für die Agententätigkeit der 1970er Jahre liegen inzwischen genügend „offizielle“ Beweise vor, die für die heutige Tätigkeiten ist man noch auf Indizien wie vom Investigative Reporting Program angewiesen.
Jared Israel und Peter Makarat zeigten kürzlich eine Dokumentation über „Todeslager“ in Bosnien von 1992 (https://www.youtube.com/watch?v=xox7TR11evI&feature=related). Ein Kamerateam des britischen TV-Senders Independent Television News / ITN, das nur einen Tag in Bosnien zubrachte, hatte aus einem flüchtig mit Stacheldraht umzäunten Gehege heraus in ein serbisches Auffanglager für bosnische Flüchtlinge bei der Stadt Trnopolje heingefilmt und den Eindruck erweckt, die bosnischen Männer vor dem Zaun seien in einem mit Stacheldraht umzäunten Lager eingesperrt gewesen. Bilder daraus erschienen in vielen westlichen Medien. Millionen von Menschen waren entsetzt über die Fotos, die ab dem 6. 8. 1992 weltweit verbreitet wurden und angeblich aus einem serbischen Todeslager in Bosnien stammten. Das „Konzentrationslager“ diente als Vorwand für die 1992 erfolgte „Humanitäre Intervention“ in Jugoslawien „zum Schutz der Menschen“. Ähnliche Machwerke hatten bekanntlich den Krieg gegen Irak, Libyen, Syrien und in der Ukraine „moralisch“ zu rechtfertigen. Und bis heute kann/darf an der offiziellen Darstellung von 9/11 unmöglich gezweifelt werden. „Denn wo kämen wir hin, wenn…“
Eine Erhebung der UN-Flüchtlingshilfe UNHCR zeigt, dass in drei der fünf Länder mit den meisten Flüchtlingen die Bundesregierung aktiv zur Entstehung der Fluchtursachen beigetragen hat. Es handelt sich um Syrien mit der höchsten Zahl an Flüchtlingen überhaupt, gefolgt von Afghanistan und an 5. Stelle Südsudan. In diesen drei Staaten hat „der Westen“ aus geostrategischen Gründen interveniert und die gesellschaftlichen Strukturen weitgehend zerstört und damit die Menschen aus dem Land getrieben.
Eine ähnliche Zwiespältigkeit der Regierung und der sie tragenden Gutmenschen („Ich habe eine gute Idee, warum stiftest Du nicht für…) könnte man in Bezug auf den sogenannten Klimaschutz entdecken. Die meisten käuflichen Dinge werden mit Hilfe von Energie hergestellt. Hauptenergiequelle sind angeblich “fossile“ Energieträger. Die Menge der Dinge, die herstellbar und absetzbar sind, ist normalerweise davon abhängig, was sich arbeitende Menschen leisten können, wie viel sie verdienen. Doch wenn „leichtes Geld“ angeboten bis aufgenötigt wird, steigt die Menge an Gütern, die man sich (kurzsichtig) leisten kann. Jedes Mehrprodukt solcher Dinge steigert den CO2-Ausstoß. Und genau den soll der verlogene CO2-Klimaschutz wieder „reduzieren“.
Fiat-Money und die Kürzung der Bankrücklagen durch die Politik haben die Menge an Kredit und den forcierten Absatz von Dingen, die man kaum braucht und ohne Kredit nicht bezahlen kann, nahezu grenzenlos vermehrt. Für die USA wurde berechnet, dass die US-Wirtschaft bei einem Verhältnis von Bruttoinlandprodukt zu Kreditvolumen, wie es vor Einführung des „Fiat-Money“ System bestanden hatte, heute ein Volumen von 8 bln. Dollar aufweisen würde. Tatsächlich liegt es heute aber bei 18 bln. Entsprechend weniger Produkte wären mit Treibstoffen hergestellt, verschifft oder benutzt worden. Wären die Amerikaner deshalb entsprechend „ärmer“? Nach Meinung der sich Wissenschaftler nennenden Ökonomen sicherlich! Für sie bedeuten weniger Produkte weniger Wohlstand. Sie können die Qualität der Dinge, unserer Erfahrungen oder unseres Lebens nicht bewerten – sondern nur die Preise addieren.
Andere Länder setzen für die künftige Versorgung der Menschen auf Kernenergie. Seit der Fukushima-Katastrophe hat sich die Anzahl ausländischer Aufträge für den russischen Staatskonzern Rosatom verdreifacht, teilte sein Chef, Sergej Kirijenko, zum Auftakt der Moskauer „AtomExpo 2015“ vom 1. bis 3. Juni mit. Der Konzern hat eine Reihe von Partnerschaftsabkommen mit mehreren asiatischen und afrikanischen Staaten über den Bau von 29 Kernkraftwerksblöcken geschlossen und rechnet mittelfristig mit 35 weiteren Aufträgen. Weltweit befinden sich mehr als 60 Kernkraftwerke im Bau, weitere 165 in der Planungsphase. Etwa elf Prozent des weltweit verbrauchten elektrischen Stroms stammt aus der Kernkraft. In der EU erzeugen Kernkraftwerke noch rund ein Drittel der verbrauchten Elektrizität.
Kernenergie befindet sich wieder im Aufwind, sagte Agneta Rising, Vorsitzende der World Nuclear Association (WNA), in Moskau: „Dennoch ist in manchen Märkten die Zukunft der Kernkraft unklar. Eine schlecht beratene politische Opposition behindert die Wahl der Kernkraft in manchen Ländern.“ Dass Kernkraftwerke eine Zukunft haben, glauben aber auch noch Länder in Europa, die auf der Atomexpo vertreten waren. Ungarn unterzeichnete einen Vertrag mit Rosatom über den Bau von zwei neuen Blöcken mit je 1.200 Megawatt Leistung an seinem Kraftwerk in Paks. Die EU sieht das kritisch, nicht wegen der Kernenergienutzung, sondern wegen des Vertrags mit einem russischen Unternehmen und prüft, ob man aus den europäischen Ausschreibungs- und Wettbewerbsregeln eine Aufhebung der Verträge oder wenigstens eine Konventionalstrafe gegen das nicht linientreue Land ableiten kann. Auch Großbritannien plant weitere Kernkraftwerke, teilte Tim Yeo, der ehemalige Vorsitzender des Energieausschusses im britischen Parlament, in Moskau mit, weil die Briten die Kernenergie für sicher, sauber, zuverlässig und einen Einkommensbeschaffer halten. Je näher man in Großbritannien an einem KKW wohne, desto höher sei die Wahrscheinlichkeit, ein Unterstützer von Kernenergie zu sein, sagte Yeo. Der Beschluss der EU-Kommission vom Oktober 2014, staatliche Beihilfen für den Bau des britischen Kernreaktors Hinkley Point C zu gewähren, erfreute deutsche Hinterwäldler überhaupt nicht. Aber auch Finnland, Frankreich, Polen, Rumänien, die Slowakei und Tschechien planen inzwischen neue Kernkraftwerke.
Vier Jahre nach Fukushima will sogar die japanische Regierung nach einem Sicherheitscheck wieder Kernkraftwerksblöcke ans Netz bringen, kündigte die Aufsichtsbehörde NRA Ende Mai an. Vor allem unter dem Aspekt der Energiesicherheit sei man in Japan auf Kernenergie angewiesen, meinte Takuya Hattori, Präsident des Japan Atomic Industrial Forum in Moskau laut Nachrichten aus Osteuropa vom 16.6.2015. Auch Indien ist ein attraktiver Markt für Rosatom, stellte Leonid Gusev (Politischer Analytiker der Moskauer Staatsuniversität für International Relations, MGIMO) auf der Tagung fest. „Die Pläne der Zusammenarbeit zwischen Moskau und Delhi sehen die Errichtung von 25 KKW-Blöcken in verschiedenen Regionen Indiens vor … Rosatom hat bereits zwei Blöcke im KKW Kudankulam errichtet. In Indien sind das die modernsten Kernkraftwerksblöcke“, erklärte Gusev. Im Dezember 2014 haben Moskau und Delhi ein Dokument über strategische Zusammenarbeit bei der Errichtung von KKW nach russischem Design sowie bei der Gewinnung von Uran, der Herstellung von Kernbrennstoff und der Behandlung radioaktiver Abfällen in dritten Ländern unterzeichnet. (Novosti vom 7. 7.15)
Schon am 27.7.14 ging der natriumgekühlte Schnelle Brutreaktor BN-800 im russischen Kernkraftwerk Belojarsk (bei Jekaterinburg) in Betrieb und hat in diesem Jahr nach zahlreichen Tests seine elektrische Nennleistung von knapp 800 MW erreicht. Das Besondere: Er nutzt das, was bei Leichtwasserreaktoren und Druckwasserreaktoren zu „Atommüll“ wird, als wertvollen Brennstoff und macht so die Endlagerung des sogn. Atommülls überflüssig und hebt die Auswertung der vorhandenen Kernbrennstoffe Uran, Thorium, Plutonium um das rund 50- bis 60-Fache an. Damit sichert er die Versorgung mit konventionellen Kernbrennstoffen auf bisher unabsehbar lange Zeit. In Deutschlands Medien war die Inbetriebnahme des derzeit größten Schnellen Brutreaktors keine Meldung wert. „Neben Russland forschten auch andere Länder an der Brütertechnologie. Jedoch nur Russland, China und Indien betreiben aktuell ernsthaft die Kommerzialisierung dieser Reaktoren“ (http://freiraum-magazin.com/2015/07/17/bn-800-laeuft-endlager-werden-ueberfluessig/grdieses Ereignis). Russland, Indien und China forschen und entwickeln – Deutschland schaltet gehorsam ab. „Wie man sich bettet, so liegt man,“ ließ Bert Brecht singen und hat damit insoweit Recht: Umbetten statt jammern!
2 Reaktionen zu “Es knackt im Gebälk”
Diese Technologie sollte vor Jahrzehnten schon in Kalkar erforschtebwerden. Wurde aber von unseren Grünen Weltverbesserern ( Ministerin Höne) verboten und somit Kalkar stillgelegt.
Werner Marquardt
Schon am 27.7.14 ging der natriumgekühlte Schnelle Brutreaktor BN-800 im russischen Kernkraftwerk Belojarsk (bei Jekaterinburg) in Betrieb und hat in diesem Jahr nach zahlreichen Tests seine elektrische Nennleistung von knapp 800 MW erreicht. Das Besondere: Er nutzt das, was bei Leichtwasserreaktoren und Druckwasserreaktoren zu „Atommüll“ wird, als wertvollen Brennstoff und macht so die Endlagerung des sogn. Atommülls überflüssig und hebt die Auswertung der vorhandenen Kernbrennstoffe Uran, Thorium, Plutonium um das rund 50- bis 60-Fache an. Damit sichert er die Versorgung mit konventionellen Kernbrennstoffen auf bisher unabsehbar lange Zeit. In Deutschlands Medien war die Inbetriebnahme des derzeit größten Schnellen Brutreaktors keine Meldung wert. „Neben Russland forschten auch andere Länder an der Brütertechnologie. Jedoch nur Russland, China und Indien betreiben aktuell ernsthaft die Kommerzialisierung dieser Reaktoren“ (http://freiraum-magazin.com/2015/07/17/bn-800-laeuft-endlager-werden-ueberfluessig/grdieses Ereignis). Russland, Indien und China forschen und entwickeln – Deutschland schaltet gehorsam ab. „Wie man sich bettet, so liegt man,“ ließ Bert Brecht singen und hat damit insoweit Recht: Umbetten statt jammern!
Es gibt die US-doktrin,daß niemand außer USrael (die Guten) Kernwaffen besitzen dürfe.Wer KKW betreibt und Kernforschung betreibt kann relativ leicht auch Kernwaffen herstellen.
Souveränen Ländern kann man die Waffen nicht einfach abnehmen,bei nichtsouveränen Vasallen ist das einfach.Es wird ihnen verboten.Deshalb mußten in krautistan schon vor zwei Jahrzehnten Kernforschungseinrichtungen geschlossen werden und die KKWs abgeschaltet werden.Wer nicht folgen will für den ist Fukushima eine Warnung.Wir wissen nicht was dort wirklich vorgefallen ist und das wird auch so bleiben.Merkel weiß sicher mehr,deshalb auch ihr einsamer Beschluß im Zeichen der „Raute“.Die Raute ist übrigens nichts weiter als das Freimaurersymbol Zirkel und Winkeleisen ,das jeder auf der DDR Fahne jahrzehntelang bestaunen durfte,aber komischerweise niemand zur Kenntnis nahm.Vielleicht erzählt uns Dr.Böttiger einmal etwas darüber ?