Achtung! Man könnte schwärmen.
19. September 2015 von admin
Thomas P. M. Barnett, der zu Ruhm gekommene Militärstratege aus dem Pentagon gibt in seinem Bestseller „Blueprint for Action“ Aufschluss über den plötzlichen Flüchtlingsansturm, nachdem seit über zehn Jahren der Nahe Osten und – viel länger – Schwarzafrika systematisch durch westliche Militär- und Wirtschafts-Operationen „destabilisiert“ worden ist. „Das Endziel ist die Gleichschaltung aller Länder der Erde. Sie soll durch die Vermischung der Rassen herbeigeführt werden. Mit dem Ziel einer hellbraunen Rasse in Europa. Hierfür sollen in Europa jährlich 1,5 Millionen Einwanderer aus der dritten Welt aufgenommen werden. Das Ergebnis ist eine Bevölkerung mit einem durchschnittlichen IQ von 90, zu dumm, um zu begreifen, aber intelligent genug, um zu arbeiten.“ Mission (in Deutschland annähernd) accomplished.
Das Zitat stammt aus in einem sehr lesenswerten offenen Brief Axel Retz‘ vom 11.9.2015 an die Spitzenkräfte der institutionalisierten Politik- und Religions-Verkäufer (https://publikumskonferenz.de/blog/2015/09/14/offener-brief ). Darin sagt Herr Retz auch: „Wer die mittlerweile im Allgemeinwissen verankerte „Geschichte“ des Vietnamkriegs, des Feldzugs gegen den Irak und all der vielen anderen Kriege kennt, wer die Bücher oder Interviews der führenden Köpfe der US-Think Tanks etwa die freimütige Aussage George Friedmans kennt, dass die USA in Kiew den „offensichtlichsten Staatsstreich der Geschichte“ orchestriert haben, wer seine Ausführungen kennt, dass die USA „um jeden Preis“ die Annäherung Europas und Russlands unterbinden muss, wer Thomas P. M. Barnetts „Blueprint for Action“ und die dort skizzierte Handlungsanweisung kennt, Europa mit jährlich 1,5 Millionen Migranten zu destabilisieren – und wer diese Fakten dann ignoriert oder auf den Kopf stellt und auf die eindrischt, die sie beim Namen nennen, der macht sich zum Handlanger dieser düsteren Pläne – und auch zum Mitverantwortlichen für das, was geschehen ist, geschieht und geschehen wird.“ Muss man dem noch etwas hinzufügen? Vielleicht schon! Denn unklar ist, weshalb es immer noch gesagt werden muss und warum es, obwohl es so oft von so vielen schon gesagt worden ist, keine Wirkung bei denen hat, die „wir“ (wer?) als politische Gestalter „unseres gemeinsamen“ (wessen?) Wohlergehens gewählt haben.
Vielleicht hilft folgende Information zum besseren Verständnis auch des Fragezeichens in den Klammern. US-Präsident Obama hat diese Woche eine neue “Executive Order” (EO) unterschrieben, in der die Gründung von Behavioral Insight Groups (d.h. Gruppen zur besseren Handhabung des Massenverhaltens) verlangt wird. In der EO heißt es u.a. “Eine wachsende Zahl von Hinweisen zeigt, dass Einsichten (=Erkenntnisse) der Verhaltensforschung — Forschungsergebnisse aus Bereichen wie der Verhaltens-Ökonomie und -Psychologie über die Art und Weise, wie Menschen zu Entscheidungen gelangen und dementsprechend handeln — benutzt werden können, um die Regierungspolitik so zu gestalten, dass sie dem Amerikanischen Volk besser dienen (oder ‚um sich seiner besser zu bedienen‘). Die EO ist das Ergebnis eines Politikvorschlags, der seit 2013 unter der Bezeichnung “Strengthening Federal Capacity for Behavioral Insights” (Stärkung der Regierungsfähigkeit für Verhaltens-Einblicke) im Weißenhaus umlief. In einem mit der EO veröffentlichten Dokument heißt es, man folge damit der Gründung von „Verhaltenseinsichts-Teams“, die im Vereinigten Königreich bereits seit 2010 arbeiten. Diese Teams benutzen „Wiederholungsexperimente“ zum Test von „Interventionen, um die Top-Prioritäten der Britischen Regierung weiter voranzubringen.“ „Propaganda“ im Sinne der Veröffentlichung von Jaques Ellul (1962) bediente sich von jeher schon der Erkenntnisse der Verhaltenspsychologie. Offensichtlich stehen neue Fragen an. Zunächst einmal geht es bei der neuen EO darum, dass nun offiziell in den sozialen Netzwerken (Facebook etc.) Experimente durchgeführt werden sollen, um Erkenntnisse für die bessere Verhaltenssteuerung der Massen zu gewinnen.
Dem wird die Bundesrepublik nicht hinterherhinken. Die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Internet und digitale Gesellschaft, Auswirkungen der Digitalität auf unsere Gesellschaft“, hörte kürzlich Prof. Dr. Peter Kruse an. Der Kognitions-Forscher erklärte, dass sich das Digitale Netz insgesamt wie ein „komplexes System“ verhält (im Sinne der Theorie der komplexen Systeme wonach z.B. unser Gehirn oder auch ein Vogel-Schwarm ein solches darstellt). Darin schließen sich die Menschen nicht nur schwarmhaft zusammen, in ihm lassen sich emotionale Befindlichkeiten aufschaukeln, so dass daraus nicht mehr zu identifizierende und noch weniger zu kontrollierende Bewegungen und Revolutionen (er meint ‚Revolten‘) entstehen können. „Macht definiert sich (dadurch) neu“, warnte der Professor und erschreckt damit nicht so sehr die Machthaber, die das schon wissen und damit arbeiten, sondern deren Politik-Verkäufer, die um ihren Job bangen und sich so disziplinieren lassen.
Wenn es also in einem Leserbrief in der FAZ vom 12.9. zur Flüchtlingsfrage hieß „Die gewählten Volkszertreter haben nicht die Legitimation, zum Nachteil der Deutschen und zum Nutzen der Fremden zu handeln. Dafür wurden sie nicht gewählt.“ Muss man dies im Sinne dieser neuen amerikanischen EO so verstehen, dass die gewählten Volksvertreter gerade das tun, was im Sinne der Regierung (nicht unbedingt derjenigen in Berlin) dem „deutschen Volk am besten dient.“ (Was aber dieses bisher noch nicht voll zu würdigen gelernt hat).
Die bisherige Propaganda folgte dem Behaviorismus, der Konditionierung durch Lob/Tadel, Vergütung/Entzug, Erfolg/Misserfolg etc. vorsieht. Einen gewissen Fortschritt brachte Leon Festinger mit seinem Konzept der kognitiven Dissonanzen (1957). Er erkannte, dass sich festgefahrene Vorstellungen, Glaubenssysteme also sogenannte Selbstverständlichkeiten nicht durch gegenteilige Aufklärung mittels Beweisen, Erfahrungen etc. beheben lassen. Um sie zu ändern, muss es zu einer tiefgreifenden emotionalen Erschütterung der glaubenden Person kommen. Wenn man in sich selbst in ernsthafte Widersprüche gerät, kann das z.B. eine solche Erschütterung bewirken. Der Erkenntnis folgte die moderne Propaganda im Sinne des alten „Teile und Herrsche!“, in dem man Rechte gegen Linke, Philo-. gegen Anti-Semiten. Eingeborene gegen Einwanderer (Flüchtlinge) antreten lässt. Die Konflikte müssen allerdings so gelegt werden, dass, wenn der Umzupolende einer der beiden Seiten zuneigt, dies in jedem Fall die Position der übergeordneten Herrschaft fördert. (Siehe Jacques Ellul’s Buch Propaganda. The Formation of Men’s Attitudes (New York 1962)
Wird eine tiefergreifende Umpolung (Umerziehung) beabsichtigt, muss man zu stärkeren Mitteln greifen. Das sind Existenzängste auslösende Bedrohungen. Die lieferte z.B. nach der Atombombe der Terrorismus. In diesem Sinne spielt man mit Straßen-, Klima-, Umwelt- Feindbild- usw. -Terrorismus. Als Leon Festinger seine Theorie entwickelte, wurden zu ihrer Erhärtung über 3.000 Experimente durchgeführt, bis die Psycho-, Sozio- und Polito-Logen (die besseren unter ihnen) begriffen „Wie der menschliche Geist funktioniert“ und das umzusetzen lernten. Dabei fand z.B. einer (Elliot Aronson) auch heraus, dass Leute, wenn sie etwas bekommen haben, viel glücklicher sind, wenn sie es sich durch große Anstrengungen, Entbehrungen, Schmerzen etc. errungen haben, als wenn sie es sich recht einfach verschaffen konnten. Das widersprach offensichtlich dem früheren Behaviorismus. Die Folgerung: Wahl-Demokratie (d.h. die freie Auswahl der vorgeschlagenen Politik-Verkäufer) muss man sich erkämpft oder erlitten haben, damit man gerne in ihrer Spur fährt.
Die herrschende Clique, die die Meinung der außen- beziehungsweise medien-geleiteten Masse gelegentlich drastisch umpolen will, bedient sich dieser Mittel sehr bewusst, und zwar in der für sie am wenigsten gefährlichen Form (d.h. von der Seite her, die am wenigsten Zulauf hat: mal eher von links, mal eher von rechts und die dazu noch am billigsten herzustellen ist, weil Ansätze dazu bereits im Umlauf sind z.B. wirtschaftliche Existenzängste, die sich relativ einfach in Umweltängste umdefinieren ließen). Zu diesem Zweck lässt die Obrigkeit so viele Psycho-, Sozio- und Polito-Logen ausbilden. Nebenbei bemerkt müssen auch echte Revolutionäre (wenn es die je gab) mit „kognitiven Dissonanzen“ arbeiten. Doch wollen sie im eigenen Interesse niemals „Angst“ erzeugen, denn sie bräuchten für ihre Zwecke „Mut“. Terrorismus erzeugt dagegen in der Regel in der Masse ängstliche Gefühlszustände, die den engeren Anschluss der Massen an die herrschende Clique bewirken (sollen). Daher gehört Terrorismus meist zur geheimen Polizei-Strategie. Es gibt Handbücher, wie man potentielle Terroristen findet und aufbaut.
Das Schwarmverhalten der Masse, welches das „komplexe System“ der digitalen Netze ermöglicht, löscht die bisherigen Propaganda-Instrumente zwar nicht aus. Sie verbindet sie aber mit höchstgefährlichen Entwicklungsmöglichkeiten. Diese Instrumente können nämlich in ein Massenschwarmverhalten (im Sinne des Buches „Das Denken zum Tanzen bringen“ von Rudolf zur Lippe, Karl Alber Verlag Freiburg 2010) ausarten. Ein solches wäre laut Prof. Dr. Peter Kruse vorerst jedenfalls „nicht mehr zu kontrollieren“. Denn dazu müsste man laut zur Lippe im Schwarm kritische Mehrheiten beeinflussen können. Bisher reichten – kostengünstiger – Minderheiten, wenige Einflussagenten, aus.
Vielleicht verstehen Sie nun, weshalb Justizminister Maas justizunabhängige Zensur-Einrichtungen für soziale Netze wie facebook etc. einrichten will, da das Recht auf freie Meinungsäußerung so etwas im Rahmen der Justiz zur Zeit noch blockieren würde. Die Flüchtlingsbeschimpfung ist hierbei – wie auch sonst üblich – nur ein brauchbarer Vorwand.
Vielleicht verstehen Sie nun auch, weshalb die Europäische Kommission 1,46 Milliarden Euro einsetzt, um im Rahmen von “Creative Europe” den “kulturell kreativen Sektoren dabei zu helfen, die Möglichkeiten des digitalen Zeitalters und der Globalisierung zu nutzen”. (http://ec.europa.eu/programmes/creative-europe) Damit sollen – heißt es dort – die “kreativen Sektoren” ihr volles Potential erreichen, Arbeitsplätze, soziale Kohäsion und nachhaltiges Wachstum schaffen“. Die britische TaxPayers’ Alliance hat sich das Programm näher angeschaut und ist zu dem Schluss gekommen, dass mit den Steuergeldern 2015 (1) Unsinn finanziert, (2) die Zuschauer quer durch Europa indoktriniert und (3) finanziell erfolgreiche Shows zusätzlich finanziert worden sind. http://www.taxpayersalliance.com/eu_spends_more_than_10_million_subsidising_tv_programmes_in_just_one_year. Die Gruppe hat das wahrscheinlich aus Empörung der Steuerzahler zu naiv gesehen. Viel wahrscheinlicher geht es darum, „Einsichten“ zu verbessern und anzuwenden, wie sich das Schwarmverhalten der Menschen in den sozialen Netzen besser steuern und so über das digitale Netz„ „die Macht (in brauchbarer Weise) neu definieren“ lässt.
1 Reaktion zu “Achtung! Man könnte schwärmen.”
Nicht reden sondern handeln !
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