In eigener Sache (nächster Spatz erst am19.9.)
5. September 2015 von admin
Neu erschienen: Helmut Böttiger, Wertewandel durch die 68er-Generation, Bekenntnisse eines „geistigen Terroristen“, Imhof-Verlag Fulda/Petersberg 2015, 252 Seiten, € 14,95 ISBN978-3-7319-0049-8
Nach Allensbach-Umfragen fiel zwischen 1966 und 1981 der Bevölkerungsanteil, der die Technik für einen Segen hielt, von 75% auf unter 30%. Dagegen breitete sich in unserer Gesellschaft eine wachsende Skepsis gegenüber der Technik und ihren Möglichkeiten aus, die sich in manchen Fällen zu hysterischer Technikangst steigert. Wie konnte es zu dem Gesinnungswandel kommen. Denn Technik ist nur ein Werkzeug. Angst müsste man allenfalls vor denen haben, die sie zum Schaden anderer einsetzten. Aber wer tut so etwas?
Sogenannte Linke kennen natürich sofort die Antwort: „Die Industrie“, “die Wirtschaft“ oder theoretischer: „Das Profitinteresse!“ „Die produzieren auf Teufel komm raus, – heißt es dann – nur damit die Kasse klingelt!“ „Logisch, oder!“ Es ist aber gar nicht so logisch, wenn man zwei Entwicklungen berücksichtigt. 1. Die hohe Konzetration der produzierenden Wirtschaft in und unter der Hand der Banken. 2. Die Eigengesetzlichkeit der Marktwirtschaft. In dieser stechen wieder zwei Gesetze hervor. a) Auf dem Markt sind die Gelderlöse der einen immer gleich den Kosten der anderen, etwas anderes ist nicht möglich. Auf dem Markt gibt es demnach keinen Geldgewinn, allenfalls Umverteilung. Aber natürlich gibt es Profitte, aber die nur aufgrund von Geldvermehrung, und die stammt aus umlaufenden Krediten, die ein anderes Wort für Schulden sind. b) Mehr Waren auf dem Markt senken die Preise oder umgekehrt: Ein verknapptes Produktangebot lässt bei gegebener zahlungsfähiger Nachfrage die Preise und Geldgewinne steigen. Doch erst bei einer entsprechenden Konzentration der Unternehmen lässt sich die Produktion drosseln und das Angebot gewinnträchtig verknappen – so wie heute eben.
Um keine Proteste auszulösen, muss sich eine solche Verknappung vor der Masse der Konsumenten, die ja auch Wähler sind, rechtfertigen lassen. Dies ist um so mehr nötig, weil der erreichte Stand der Produktionstechnik der Herstellung von Versorgunggütern eigentlich keine Grenzen mehr setzt. Not dürfte es demnach nicht mehr geben. Die verbleibenden Grenzen setzt nur noch die durch Kreditunwürdigkeit beschränkte zahlungsfähige Nachfrage. Und wer liefert eine wirksamere Rechtfertigung der Angebotdsverknappung als die „grüne Ideologie“, der angebliche (Umwelt kaum schützende) Umweltschutz (siehe Windmühlen). Allerdings bremst die „grüne“ Verhinderungspoltik die Investition der Gewinne in Produktionsanlagen aus. Wohin fließt also das Gewinne suchende Kapital? Natürlich, auf die Finanzmärkte! Dort sorgt es dafür, dass zinsversprechende Wertpapiere Absatz und somit ihren „Wert“ finden und Gewinn versprechend im Wert steigen. Und haben wir das nicht: eine alle Grenzen der Vernunft übersteigende Wertpapierspekulation infolge „grüner“ Verhinderungspolitik, und führte die enorme Geldflut auf den Finanzmärkten nicht über die unsinnige Wertanstieg der Wertpapiere zur Finanzkrise, in die wir nun geraten sind?
„Aber – schlägt es einem sofort entgegen – die „Grünen“ kommen doch von Links außen, das sind doch Kryptokommunisten, nehmen sie Joschka Fischer oder besser noch Trittin vom Kommunistischen Bund Westdeutschland“? Die „Roten“ wollten einmal den Lebensstandard der arbeitenden Klasse verbessern, die das fehlende eigene Kapital zur abhängigen Lohnarbeit zwingt. Die Verhinderungen der „Grünen“ besorgen, dass Geldbesitzer ihr Anlagen suchendes Kapital auf die Finanzmärkte tragen oder in unproduktive Dinge des staatlich verordneten Zwangskonsums stecken. Beides macht die abhäng arbeitende Bevölkerung nur ärmer, denn “es geht uns viel zu gut“ und außerdem sind wir noch „viel zu viele“. Wie konnten aus Roten, die sich als die Avantgarde der Arbeiterklasse verstanden, Grüne werden, die offensichtlich im Dienst der Avantgarde des Finanzkapitals stehen, auch wenn sie dieses angeblich oder sogar häufig im eigenen Verständnis zu bekämpfen vorgeben? Das will keiner verstehen, weil die Medien verbieten, es zu verstehen.
Der Wertewandel in der Gesellschaft der Nachkriegszeit begann nach dem KPD Verbot Mitte der fünfziger Jahre mit dem Übergang von der alt- zur neu-linken Bewegung. In der „Neuen Linken“ kam es dann Mitte der sechziger Jahre zur Revolte der 68er. Deren Ideen durchsäuerten allmählich die Köpfe der breiten Bevölkerung. Daran änderte selbst die Entartung der Revolte in den RAF-Terrorismus nichts. Zur Ausbreitung der Ideen der 68er halfen die Medien fleißig und immer lauter mit. Langsam aber mit Nachdruck wurden die „kritischen“ Ideen von scheinbar „rot“ nach „grün“ abgewandelt. Dem folgten das Schüren von Umweltängsten, dann der „Krieg“ gegen den Terror und schließlich der Ausbruch der Finanzkrise. Gibt es zwischen all diesen „völlig eigenständigen Entwicklungen“ einen Zusammenhang oder dafür gar eine planende Absicht? „Völlig unmöglich!“ oder Schlimmeres wird Ihnen jeder auf der Straße entgegnen. Kurz: Verschwörungstheorie-Nazi.
Doch das alles hat sich nicht einfach nur so ergeben. Ein „Es“ entwickelt sich nicht und nirgends. Hinter jedem Passiv steht ein Aktiv, jemand, der entwickelt. Auch „der Markt“ entwickelt nicht, auch der „hat wenigstens einen Koch“ dabei. Das Aktivum wird dem allgemeinen Sprachgebrauch folgend immer verschwommener wahrgenommen und gerne in den Hintergrund gedrängt. Das hilft dem Einzelnen, sich mit dem Geschick abzufinden, an dem er selbst nicht unbedingt schuld sein möchte und von dem er glaubt, es nicht ändern zu können. Doch das „Es“ der gesellschaftlichen Entwicklung hatte immer schon einen Kopf und einen A…., aber vor allem einen Mund. Fragt sich nur, wem die Organe gehören, und wer nur der Schmidtchen ist und wer der Schmidt.
Am Rande der Weltklimakonferenz 1995 in Berlin hatte ein Ministerialrat des Bundesumwelt-Ministeriums den Verfasser einen „geistigen Terroristen“ genannt. Der hatte dort verbotenerweise Unterlagen verteilt, die zeigten, dass CO2 nicht zur Klimaerwärmung führt. Die Unterlagen stammten von einmal hochgestellten, inzwischen emeritierten Wissenschaftlern. Sie waren bisher nirgends widerlegt worden. Der unbewiesenen CO2-Klimahypothese taten die Kritiken und der später wachsende Widerstand von immer mehr Fachleuten auf den Gebieten, die das Klima betreffen, keinen Abbruch. Die Klimahypothese wurde wie mit dem „Nürnberger Trichter“ in die Öffentlichkeit hineingedrückt, bis sie sich in den Köpfen der meisten Mitmenschen zur Selbstverständlichkeit verhärtete. Ähnliches geschah zum Beispiel im Fall der Ermordung Kennedys oder beim Anschlag auf das World Trade Centre vom 11.9.2001. Wie war so etwas möglich?
Der Verfasser hatte sich seit Anfang der sechziger Jahre auf allen Etappen des Wertewandels aktiv engagiert. Er tat es immer solange aus Überzeugung bis er auf Bedenkliches stieß und Beobachtung und Nachforschung die Zweifel wachsen ließen. So wanderte er von Stuhl zu Stuhl bis er zwischen allen Stühlen saß. Je nach der herausgeforderten Macht wurde er zum Verräter oder „geistigen Terroristen“ erklärt. In dem Buch beschreibt er aus persönlicher Beteiligung inmitten des Geschehens den Geisteswandel in der Bundesrepublik während der vergangenen 50 Jahre und ergänzt die persönlichen Erfahrungen durch umfangreiche Recherchen über die entsprechenden Absichten und Maßnahmen höheren Orts, die zu den Ereignissen des Wertewandels geführt haben. Der Leser erfährt dabei viele Aspekte der jüngsten Zeitgeschichte neu, Aspekte, die er selbst vielleicht nicht mitbekommen, nicht beachtet oder verdrängt hat, oder über die ihn die Medien „desinformiert“ hatten. Die persönliche Berichterstattung erleichtert dem Leser hoffentlich das Verständnis.
Inhalt:
Vorwort: Muss es ein Buch sein?
Eine Szene gab den Anstoß,
Wie es anfing – im Sozialistischen Deutschen Studentenbund,
Ein kurzer Marsch durch Institutionen,
Politische Arbeit,
Aus rot wird grün,
Wider die Öko-Katastrophe,
Als Verleger der LaRouche Organisation,
Das Buch und sein Umfeld,
Bücher schreiben ist nicht schwer, Buchverkauf dagegen sehr
Was war/ist möglich? Einflussfaktoren
Wieso eigentlich „geistiger Terrorist“?
Anmerkungen
2 Reaktionen zu “In eigener Sache (nächster Spatz erst am19.9.)”
Ja, aus einst (links sympathisierenden) Grünen sind mittlerweile die „Bio-Liberalen“ geworden.
Wenn der Prolet zu Wohlstand kommt, will er alsbald kein Prolet mehr sein.
Die DemokRatten kommen :
http://www.contra-magazin.com/2015/09/offizieller-eu-think-tank-fordert-militaereinsatz-gegen-demonstranten/
Rette sich wer kann!