Wissenschaft und Recht
15. September 2012 von admin
Der Präsident von Englands Royal Society, Paul Nurseis mache sich Sorgen – wollen Insider wissen – und zwar über den Verlust des allgemeinen Vertrauens in die offizielle, von der Regierung finanzierte Wissenschaft. Nach Climate Gate, den Betrugsaffären des Weltklimarates und seiner Zuträger, wisse niemand mehr, wo der Betrug beginnt und wo er endet. Man predigte im „wissenschaftlichen Zeitalter“ den Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion. Glaube wurde durch wissenschaftlich ermittelte Fakten ersetzt und dann konvertierte man Consens-Wissenschaft in religiösen Dogmatismus – und der stinkt nun.
„Wir entscheiden wissensbasiert“, heißt es. Tun wir das? Nehmen wir ein banales Beispiel: Studien haben ergeben, dass man mit 12 bis 14 cm Strypor auf der Hauswand Heizkosten spart und das Klima rettet. Professor Dr. Dr. etc.Karl A Gertis Fachmann für Bauphysik und den sogn. k-Faktor (Wärmedurchgangskoeffizient) hat das „wissenschaftlich“ genau berechnet. Die Regierung hat deshalb ab 2002 Energieeinsparverordnungen erlassen. Seitdem werden Hauswände freiwillig und zwangsweise mit allerlei Dämmstoffen beklebt, um Heizkosten zu sparen und das Klima zu retten. Zweifel, Fragen? Keine! man weiß einfach, dass das so rechtens ist.
Nun, Prof Gertis Institut, das IfB Institut für Bauphysik der Frauenhofergesellschaft in Holzkirchen hatte zwischen 1983 – 1985 dazu Versuche in Vergleichsräumen durchgeführt und fleißig gemessen. In dem vorläufigen Bericht T1187, erschienen im Verlag des JRB, hat das messende Team festgestellt: Dämmstoffe dämmen nicht sonderlich, jedenfalls weniger als monolithische Wände. Das wollte der Chef, eben jener Dr. Gertis nicht glauben. Schließlich hatte sein k-Faktor für Außenwände ein anderes Ergebnis erwarten lassen. Da hatten Dilettanten also falsch gemessen. Wenn der Chef, dazu eine amtlich ausgewiesene Koryphäe das sagt, dann muss es so gewesen sein. Also wurde noch einmal isoliert, wurden alle Wärmebrücken noch gewissenhafter abgedeckt, wurde noch exakter gemessen. Und das Ergebnis? Der Anschlussbericht EB-8 vom 20.12.1985 war bis auf wenige Exemplare verschollen. Er hatte zwar das Tageslicht erblickt, aber nur ganz kurz und verschwand dann durch irgendeine Hand in irgendeinem Tresor und wurde kaum mehr erwähnt. Seitdem stand fest, dass Dämmstoffe an der Hauswand Energiekosten sparen.
Inzwischen, genauer von 1984 bis 1992, hatte auch das GEWOS Institut für Stadt-, Regional- und Wohnforschung GmbH in Hamburger an 47 Wohngebäuden gemessen und verglichen und die Ergebnisse in einer eigenen Studie „Heizkostenverbrauch von Mehrfamilienhäusern“ zusammengefasst: „Trotz höherer Wärmedurchgangskoeffizienten für die Außenwand weisen die Mehrfamilienhäuser mit monolithischem Außenwandaufbau einen niedrigeren Jahresbrennstoffverbrauch auf als die Gebäude mit zusätzlicher Dämmung der Außenwand.“ Vor wenigen Tagen ist der Architekt Konrad Fischer aus Hochstadt auf eine Kopie der verschollenen Studie des IfB gestoßen. Man hatte nach allen Bemühungen, es dem Chef recht zu machen, 28 Tage lang im Winter bei durchschnittlicher Außentemperatur von -4°C so exakt wie möglich gemessen und herausgefunden und in Tabelle 6 im Anhang II versteckt dokumentiert: Zusätzlich gedämmte Häuser verbrauchen mehr Energie als ungedämmte Häuser mit gleichem Wandaufbau. (Grund kann sein, dass die Isolation die Wärmerückgewinnung von außen verhindert und die Feuchtigkeit im Mauerwerk steigert. Näheres in Böttiger: Die größten Politikirrtümer unserer Zeit) Doch inzwischen war das Gesetz verabschiedet und es kräht kein Hahn mehr, denn niemand zweifelt am Verantwortungsbewusstsein der über 600 weisungsempfänglichen Abgeordneten und deren Regierung.
Das Problem steckt im „Erkenntnisleitenden Interesse“ (frei nach Habermas): Die GEWOS und ihre Mieter müssen für die Dämmung und die Heizkosten aufkommen. Sie wollen wissen, was sich rentiert. Professor Gertis und die Bundesregierung müssen für die Geschäfte der Chemischen Industrie und der vielen Handwerksbetriebe, die beschäftigt sein wollen und nun die Dämmung vornehmen dürfen, aufkommen, und die grünen Umweltschützer für das Gelingen der „Transformation der Industriegesellschaft“ im Interesse der Hochfinanz. Bundesregierung, politische Klasse und ihre grünen Ideologen hatten ein weiteres Interesse, und das findet man im EEWärmeG der großen Koalition unter § 11 Abs. 2, dort steht, ohne dass jemand aufgemuckt hätte: „Die mit dem Vollzug dieses Gesetzes beauftragten Personen sind berechtigt Grundstücke und bauliche Anlagen einschließlich der Wohnung zu betreten. Das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung (GG Art. 13) wird somit eingeschränkt.“ Was dem einen sein „Krieg dem Terror“, ist dem anderen sein „Klimaschutz“ zur Einrichtung von Blockwarts, um zu erfahren, was in den Wohnungen so ausgeheckt wird. Und so werden nicht nur „Wissenschaftliche Ergebnisse“ gezinkt, sondern den Bürgern teure Maßnahmen aufgezwungen, die nicht nur den Energie-verbrauch steigern, sondern mittelfristig die Hauswände nässen und ruinieren.
Das ist nur eines der banaleren Beispiele. Das andere ist der „Klimaschutz“ durch CO2-Vermeidung selbst, für den es bisher noch keinen empirischen Beleg gibt, aber rudelweise Personen mit Professor- und Doktor-Titel und entsprechender öffentlicher Anerkennung, die ihn mit allerlei Analogien und Hochrechnungen bestätigen und bezeugen. So hat „die Wissenschaft“ herausgefunden, dass Vermeidung der CO2-Erzeugung das Klima schützt. Das weiß man eben genauso wie, dass Kernenergie gefährlich ist und krank macht. Und so findet man, dass über 20.000 Windmühlen und die Hälfte aller Solaranlagen der Welt inzwischen im sonnenarmen Deutschland installiert sind und den Betreibern die übermäßig hohe Vergütung für 20 Jahre garantiert wird. (Focus Nr.36, 3.9.2012, darüber klagt dort aufgerechnet FDPs Brüderle, der das Ganze mit auf den Weg gebracht hat)
Umgekehrt! Menschen im Umkreis von Windenergieanlagen klagen weltweit über das sogenannte Wind-Energie-Syndrom: nämlich Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Gedächtnisverlust; Unfähigkeit sich zu konzentrieren, Schlaflosigkeit, Herzrasen, erhöhter Blutdruck, erhöhte Cortisolspiegel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Stimmungsschwankungen, Angst, Tinnitus; Herzklopfen, Depressionen. Dazu sagte als Beispiel die Handelsorganisation RenewableUK auf ihrer Website: „In mehr als 25 Jahren und mit mehr als 68.000 installierten Maschinen weltweit ist niemand in der Öffentlichkeit durch den normalen Betrieb von Windparks geschädigt worden.“ (Man hat dort auch keine geköpften Vögel gefunden, weil die vorher der Fuchs gefressen hat)
Um das zu sagen, musste man das Zeugnis Tausender von Menschen auf der ganzen Erde, die behaupten durch Windparks gesundheitlich geschädigt worden zu sein, übergehen. Aber das behaupten ja nicht nur Patienten, Hypochonder vielleicht. Von namhaften Ärzten wie Sarah Laurie, in Australien, Nina Pierpont in Kanada und Amanda Harry in Großbritannien wurden Hunderte solcher Fälle von Wind-Turbine-Syndrome zusammengetragen. Und man müsste die Kompetenz vieler Akustik-Ingenieure, Schlaf-Spezialisten, Epidemiologen und Physiologen, die alle bezeugen, dass der Lärm von Windparks eine große Bedrohung für die öffentliche Gesundheit darstellt, ungeprüft ablehnen.
„Wäre die Atomindustrie betroffen, wäre das ein Skandal auf den Titelseiten aller Zeitungen, jeden Tag über Monate“, sagt Chris Heaton-Harris, der konservative Abgeordnete für Daventry (UK), der die parlamentarische Revolte gegen Wind-Betriebe angeführt und verlangt hat, ihre Zuschüsse zu kürzen. „Aber weil es sich um Windenergie handelt, darf man das nicht sagen“, schweigen die Medien, leugnen die Politiker. „Aber wie kommt es, fragt sich ein ehemaliger Bewohner in einem Dorf in der Nähe von Adelaide im Süden Australiens, „dass ich in meinem eigenen Haus nicht mehr schlafen kann? Dass ich an manchen Tagen bis zu 15 Valium-Tabletten brauche? Wie kommt es, dass ich – früher eine ruhige Person – jetzt so wütend bin, dass ich fürchte mich strafbar zu machen?“ Sein früher blühendes Dorf ist, seitdem die Windparkleute mit ihren Versprechungen und Beteuerungen dort aufgetaucht waren, eine verlassene staubbedeckte Geisterstadt mit verfallenden Häusern, schrieb James Delingpole (in The Daily Mail (UK), 9.8.2012) und: „Ich habe Dutzende ähnliche Geschichten von Krankenschwestern, Landwirten, Panel-Schlägern, Beamten, Geschäftsleuten und Waldarbeitern in der ganzen Welt, von New South Wales über Schweden und Pembrokeshire gehört.“ Das Thema ist immer das gleiche: Menschen, die sich aufs Land zurückgezogen hatten, um ein ruhiges Leben zu führen, wurde durch den Federstrich eines Beamten der Wert ihres Eigentums und ihrer Lebensführung zerstört.
Im Dezember 2011 veröffentlichte Dr. Carl Phillips, ein sehr renommierter Epidemiologe in den USA, seine Ergebnisse im Bulletin of Science, Technology & Society, „Es gibt überwältigende Beweise, dass Windkraftanlagen schwere gesundheitliche Probleme bei Anwohnern in einem nicht trivialen Umfang hervorrufe, typischer Weise Krankheiten infolge von Stress-Störung.“ Laut einer Studie des US-Lärmschutz-Ingenieur Rick James, erzeugen Windparks die gleichen Symptome wie das Sick Building Syndrome bei Büroangestellten in den achtziger und neunziger Jahren. Damals stellte sich schließlich heraus, die Ursache war Low Frequency Noise (LFN, Geräusche niedriger Frequenz) durch fehlerhaft eingerichtete Klimaanlagen. Die Kombination von LFN und „Amplituden Modulation“ führt zu Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Schwindel. Der Schlaf-Spezialist Dr. Chris Hanning meint, das Wind-Syndrom rege nachts eine Alarm-Reaktion an, das den erholsamen Schlaf unmöglich mache. „Ich habe mit vielen Betroffenen gesprochen und leider ist die einzige Therapie für die Betroffenen, von den Windparks wegzuziehen.“
„Jahrelang galt es der Großstadtelite als ketzerisch, die Windenergie zu kritisieren“, sagt Heaton-Harris in der gleichen Zeitung. Denn zu viele Menschen hätten ihre Schnauze im Subventionstrog. Das galt auch für die Kernenergie, den Steinkohlebergbau und viele andere Industriezweige. Doch an den Leuten am Schweinetrog liegt es nicht allein. Was zählen schon Leute, wenn es um Macht geht. Hier geht es um die Macht der Hochfinanz, die Investitionen in produktivitätssteigernde Betriebe verhindern, das frei verfügbare Geld der Menschen über Zwangskonsum absaugen, um sie „unvermögend“, sprich impotent und gefügig zu machen, und dazu noch die Anzahl der „Viel zu Vielen“ reduzieren will.
Die Macht der Hochfinanz bildet wohl auch den Hintergrund der Urteilsverkündung des Bundesverfassungsgerichts zum ESM am Mittwoch. Zuvor hatte ein Sprecher der Hochfinanz, der amerikanisch-ungarische Finanzinvestor George Soros die Karlsruher Richter laut Bildzeitung (0nline) angewiesen, den Euro-Rettungsschirm ESM nicht als verfassungswidrig zu verwerfen. „Ich erwarte, dass die Richter den dauerhaften Euro-Rettungsschirm nicht für illegal befinden.“ Denn „läge die Währungsunion in Händen der Schuldnerländer, verlöre der Euro an Wert. Angehäuften Schulden würden mit der Währung abgewertet und die Krisenländer würden ihre Wettbewerbsfähigkeit wiedererlangen.“ Der Hochfinanz blieben ihre „Investitionen“ in die Abhängigkeit der Staaten erhalten und die Bürger wären entsprechend ärmer und weniger „vermögend“. Hin und her gerissen sagte das Bundesverfassungsgericht wie erwartet „Jein!“: Mach mich nass, aber nicht zu sehr!
Bleibt also die Klage in der sogenannten „Hauptsache“ gegen die EZB, die die Umverteilung durch Aufkauf der Staatsanleihen von Pleitestaaten durchführt, um ihnen das benötigte Geld zu verschaffen, was die Europäische Zentralbank laut Vertrag gar nicht darf. Doch was sind schon Verträge, die laufend folgenlos gebrochen werden (wie die von Maastricht und danach) anderes als Sand, den man Wählern in die Augen streut. Und überhaupt: Welcher Mensch mit Verstand würde einem Bilanzfälscher Geld geben, damit dieser seine Fälschung zudecken kann? Um eben diesen Tatbestand handelt es sich bei der griechischen Regierung. Die von ihr vertretene Klasse hat seit dem Euro-Start schnell noch 261 Mrd. Dollar an Schwarzgeld, das zum großen Teil aus der großzügigen vorausgegangenen Verschuldung stammte, ins Ausland geschafft und bei der Hochfinanz angelegt.
Wissenschaft und Recht – die Grundlage der Demokratie – gelten nicht mehr. Haben Sie das bisher nicht wahrgenommen oder selbst daran verdient? Letzteres behaupten Ihre Politiker.
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- Klimawandel -Gewissheit oder politische Machenschaft?, Imhof Zeitgeschichte, Michael Imhof Verlag 36100 Petersberg. Viele farbige Bilder und Graphiken, kann für 10 € unter boettigerdrh@web.de erworben werden.
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2 Reaktionen zu “Wissenschaft und Recht”
Bei uns war mal eine Veranstaltung, da ist mein Heizungsbauer „Meister der Elemente“ geworden und hat Infostände aufgebaut.
Nummer 1 war eine Vermessungsfirma, die das Haus untersucht und in einem etwa 15000 € kostenden Gutachten feststellt, Haus ist Energie –
schleuder ! Stand 2 war eine Dämmfirma und Stand 3, Fenster und Türenbau. Am Stand 4 musste man dann eine neue Heizung kaufen, weil die alte das nicht mehr stemmt. Am Stand 5 war eine Lüftungs-
firma die die gedämmte Bude mit Rohren und Ventilatoren bestücken wollte damit die trocken bleibt. Am Ende der Reihe saß ein dynamischer flexibler Herr mit gegelten Haaren und darauf festgeklebter Sonnenbrille mit einem Finanzierungsangebot. Als Schmankerl gab es den
Al Gore – Film.
Übrigens hat der Heizungsbauer , der diese merkelsche Veranstaltung vielleicht machen musste, an meiner 20 Jahre alten Ölheizung die besten Messwerte im ganzen Ort gemessen und mir gesagt – Haus und Heizung so lassen wie es ist alles andere ist oft nur Geldschneiderei -also ist er doch ein Meister der Elemente !
Wieso ist es „rechtens“ ein Gesetz über das Grundgesetz zu stellen??? Mir fehlen die Worte….