Ehre wem Ehre gebührt
16. Februar 2013 von admin
Abschreiberin Annette Schavan erlebte bei ihrer Verabschiedung eine Laudatio durch den hymnischen Nachruf der Kanzlerin: „Sieben Jahre Bundesbildungsministerin, zuvor zehn Jahre Landeskultusministerin, insgesamt also 17 Jahre im Dienste für den Bildungs- und Wissenschaftsstandort Deutschland. Das sucht seinesgleichen. Und man kann sagen, Annette Schavan lebt Bildungs-, Forschungs- und Wissenschaftspolitik“. Entsprechend ist es um Bildung Forschung und Wissenschaft in Deutschland bestellt. Der miserable Zustand ist allerdings nicht Schavan anzulasten, sondern der Umerziehung, die das letzte Quäntchen Mut und eigenständiges Denken aus diesen Bereichen ausgetrieben hat. Der Deutsche Kopf ist zum Nicken da, allenfalls noch zum Haareschneiden. Das wird in den genannten Institutionen und über andere „Instrumente“ – wie gleich zu zeigen ist – eingeübt.
Vorher noch der Hinweis auf eine andere Ehrung: Die Theodor Heuss Stiftung will am 20. April den Grünen-Politiker und Publizisten Daniel Cohn-Bendit (67) für seine Bereitschaft ehren, „immer wieder auf Veränderungen“ aus zu sein. Die Festrede wird sinnigerweise der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, halten. Wir erinnern uns an Cohn-Bendits Bekenntnis im eigenen Buch „Der große Basar“: „Mein ständiger Flirt mit allen Kindern nahm bald erotische Züge an. Ich konnte richtig fühlen, wie die kleinen Mädchen von fünf Jahren schon gelernt hatten, mich anzumachen. Es ist kaum zu glauben. Meist war ich ziemlich entwaffnet… Es ist mir mehrmals passiert, dass einige Kinder meinen Hosenlatz geöffnet und angefangen haben, mich zu streicheln. Ich habe je nach den Umständen unterschiedlich reagiert, aber ihr Wunsch stellte mich vor Probleme. … Wenn sie darauf bestanden, habe ich sie dennoch gestreichelt“. Und entrüstet fuhr er fort „Da hat man mich der „Perversion“ beschuldigt. … „Eines der Probleme im Kindergarten war, dass die Liberalen die Existenz der Sexualität allenfalls anerkannten, während wir versucht haben, sie zu entwickeln und uns so zu verhalten, dass es den Kindern möglich war, ihre Sexualität zu verwirklichen.“ In Anbetracht der inzwischen geltenden postmodernen Moral „ehrenwert“, finden Sie nicht auch?
Michael Baleanu‘s Männerpartei hat vor einiger Zeit interessante Zahlen zusammengetragen: 1961: 1.100.000 Neugeborene und 77.000 Familienverfahren vor Gericht 2010: 660.000 Neugeborene und 690.000 Familienverfahren. Wenn sich die Zahl der Neugeborenen halbiert und in dieser Zeit die Zahl der Familienverfahren bei Gericht sich fast verzehnfacht, lohnte es sich über die Ursache nachzudenken. Könnte es daran liegen, dass Krippenkinder, Heimkinder, Kinder aus Ein-Elternteilfamilien als Jugendliche und Erwachsene (oft schon als Schulkinder) verhaltensauffälliger sind und öfter Gerichte beschäftigen, als Kinder aus intakten Familien. Die Politik reagiert: Die Polizei bekommt für 75 Mio. € 78 neue Wasserwerfer. http://www.heise.de/tp/artikel/33/33486/1.html. Ob das hilft? Will man denn helfen? Ist Familie nicht programmgemäß ein Auslaufmodell? Nur der domestizierbare Vereinzelte zähl.
In diesem Sinne ist auch ehren- und wählen-wert, was Rot-Grün in Niedersachen vor haben. Natürlich will man „mehr Demokratie wagen“ und die Kitas fördern. Man scheint aber unter „mehr Demokratie“ „mehr Bürokratie“ zu verstehen und die kostet Geld. Deshalb fordert der Koalitionsvertrag (laut Die Welt 14.2.) „Erhöhung“ der Gewerbe-, Vermögens-, Erbschafts-, Einkommenssteuer“. Das soll in der Neid-Gefolgschaft werbewirksam die treffen, „die es ja haben“. Doch man will auch die Umsatzsteuer dort, wo sie wegen gewisser Härten herabgesetzt war, erhöhen und die Spargroschen für die Altersversorgung mit erhöhter Kapitalertragssteuer abschöpfen und im Sinne des postmodernen Zeitgeistes, das ganz Ehegattensplitting abschaffen (Wenn man es wenigstens sinnvollerweise bis zum Vorhandensein eigener Kinder hinausschieben wollte). Natürlich ist man gegen das Endlager in Gorleben zur Arbeitsplatzsicherung für entsprechende „Gutachter“.
Es ist eben nicht alles Gold, was glänzt und nicht alles Demokratie, wo freiheitlich draufsteht. Vielleicht erinnern sie sich: 2008 nahm der Papst die „erzkonservative“ Piusbruderschaft (die sich weigerte, die „Reformen“ des Vatikanum II anzuerkennen) wieder in die Kirche auf. Am 1.11. 2008 beantwortete Richard N. Williamson naiv eine verfängliche Frage eines schwedischen Fernseh-Teams in der Sakristei der Priesterbruderschaft nahe Regensburg. Williamson ließ sich zu folgender Antwort hinreißen: „Ich glaube weder, dass Sechs Millionen Juden unter Hitlers Herrschaft im Zweiten Weltkrieg starben, noch dass ein Jude in einer Gaskammer umgekommen ist.“ Nun Leute glauben vieles, aber so etwas darf man in der freiheitlichen Demokratie nicht für möglich halten.
Für das „Äußern dieser Überzeugung“ wurde er 2010 vom Regensburger Landgericht medienwirksam wegen „Holocaust-Leugnung“ zu einer Geldstrafe von 10.000 € verurteilt. Gutmenschen forderten medienwirksam den Wiederhinauswurf der Pius-Brüder aus der Kirche. Doch dazu kam es nicht, Williamson verlor sein Bischofsamt. Gegen das Urteil legte er erfolgreich Berufung ein. Die Strafe wurde auf 6.500 € gesenkt. Auch dagegen legte er Berufung ein. Drei Richter des Oberlandesgerichts Nürnberg verwarfen das Regensburger Urteil wegen Verfahrensmängeln. Deswegen hatte das Bundesland Bayern seine Prozesskosten zu tragen. Der sogenannte „Holocaust“ ist offensichtlich zur Säkularreligion westlicher Religionsfreiheit avanciert. „Auschwitz ersetzt den Kalvarienberg Golgatha, die Gaskammern das Kreuz Christi und die Sechs Millionen spielen die Rolle des Erlösers“, glaubt der Ex-Bischof. Daher verfolgt man in Deutschland „Holocaust-Leugnung“, wie es religiöse Fanatiker oder mittelalterliche Großinquisitoren tun würden. Und so wurde Williams am 16. Januar 2013 wieder in dieser Sache angeklagt. Williams Kommentar: „Mir dünkt, dass die Nachkriegsdeutschen Schwierigkeiten mit ihrer Selbstachtung haben, wenn sie sich nicht stets wegen der angeblichen Verbrechen des Dritten Reiches auf die Brust schlagen.“ Er meint mit den „Nachkriegsdeutschen“ wohl die für die Neuen Weltordnung (NWO) entsprechend Umerzogenen.
Die NWO zeigt indessen selbstbewussten Wirkung. Auf die Rekordsumme von 918 Milliarden Euro belaufen sich laut Ernst & Young (E&Y) aktuell die Kredite, die Unternehmen und Privatleute nicht mehr fristgerecht zurückzahlen können, heißt es in der am Montag veröffentlichten Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, einer der vielen Frontorganisationen der Kongregation der westlichen und allgemeinen Inquisition kurz Glaubenskongregation des Westens. Inzwischen seien 15,5 beziehungsweise 10,2 % der Schuldenknebel ausfallgefährdet: „Die Banken müssen um fast eine Billion Euro bangen“. Ach bitte, keine Bange! Vielleicht opfert man einige kleine Banken. Doch Großbanken oder das Bankensystem sind nicht gefährdet. Die hohe Priesterschaft der westlichen Wertegesellschaft druckt sich das Geld mit etwas juristisch-zeremoniellem Hokuspokus (= hoc est corpus meus) selbst. Schulden sind die Kandare, an der diese Priester Politik, Wirtschaft und Bevölkerung der Westlichen Wertegesellschaft führen – auch ständig in chiffrierte Raubkriege (Libyen, Syrien, Mali und demnächst ganz Afrika (um es von chinesischen Investitionen zu reinigen). Binnen Jahresfrist habe sich die Summe der faulen Kredite bei Geldinstituten im Euroraum um 80 Milliarden Euro erhöht. Mit Schulden und rot-grünen Auflagen wird es möglich, die Herstellung der Versorgungsgüter für die „Viel zu vielen“ preistreibend zu drosseln und vielleicht sogar ganz zu beseitigen. Auf Wähler kann man notfalls verzichten.
Denn hierzulande weiß man immer noch nicht was Geld ist. Schuld sind die Phantasien der klassischen und marxistischen Wirtschaftslehre, wonach Geld die generelle Ware im Tauschhandel darstellen soll. Tatsächlich ist Geld ein rein juristisches, polizeigestütztes Machtmittel, mit dem unter anderem die gesamtgesellschaftlich produzierten Güter unter den Individuen aufgeteilt werden. Es ist das Machtmittel schlechthin, das letztlich auch die physisch-militärischen Machtverhältnisse bestimmt: Ohne Geld keine Panzer, ohne Panzer keine Auslandkredite, ohne Polizei keine Inlandkredite d.h. kein Geld (denn ohne Polizei ist ein Kredit ein Geschenk).
Inzwischen lesen wir: Die amerikanische Zentralbank (Fed) überschwemmt den Markt mit Dollar. Die Geldschwemme hat zu einem starken Euro geführt. Davon haben angeblich nicht die US-Banken etwas, sondern die europäischen Institute. Indem die Fed den europäischen Banken Wertpapiere abkauft, rettet sie praktisch die klammen europäischen Banken. Allein im Januar 2013 hat die Fed mehr als 200 Mrd. $ an ausländische Banken zugeschossen, berichtete http://www.zerohedge.com am 9.2. Ein ähnlicher Vorgang war bereits 2011 beobachtet worden. Die FED ein Wohltäter? Geldströme müssen, anders als Wasser, zurückfließen. Dafür sorgt in letzter Zeit der „Rettungsschirm“ mit der NATO bezw. der US-Army als Stil. Das Hin und Her ist die Kandare die uns auf dem „richtigen Kurs“ hält. Wohin der führt, sagen Ihnen Ihre Politiker nicht. Sie wissen es selbst nicht. Weiß denn die Kandare, wohin sie das Fuhrwerk lenkt? Nur der Kutscher! Der sitzt oben, bei den Eigentümern der Fed.
Amerikanische Anleger werden nervös, liest man. Die hohen Erträge, die sie dank der EU-Rettungsaktion bis Ende des vergangenen Jahres einfahren konnten, sind nicht mehr erreichbar. Im Fass zeigt sich der Bodensatz. Das Geschäft mit den Schulden der südeuropäischen Länder lohnt sich nicht mehr. Das Risiko für einen Ausverkauf am Bond-Markt steigt. Viele Investmentbanken bereiten sich darauf vor, ihr Geld wieder aus den schuldengeplagten Euro-Ländern abzuziehen. Z.B hat nach Reuters die Fondsgesellschaft Standish Asset Management aus Boston ihre Anteile in der Region bereits abgestoßen. Die Investmentbank Oppenheimer Funds u.a. signalisieren Ähnliches. Es sei immer schwieriger geworden, Anlagemöglichkeiten mit hoher Rendite zu finden, sagte Raman Srivastava, Investmentbanker bei Standish und: „Es wird kein zweites Portugal mehr geben, bei dem die Renditen im vergangenen Jahr bis auf 60 Prozent kletterten“ (D.Wirtsch. Nachr. 24.12.2012).
US Investoren kauften scheinbar wertlos gewordene Schulden der Euro-Länder billig auf. Als dann ihr EZB-Mann, Mario Draghi, Interventionen ankündigte, um Staatsanleihen teuer zurückzukaufen, brachte das gewaltige Renditen. Doch wegen des bereits erkennbaren Bodensatzes im Fass will nun niemand mehr Staatsanleihen kaufen, sinkt trotz steigender Zinsen „ihr Wert“ und damit die Rendite. Schließlich mahnt auch der dank der Geldschwemme der FED erstarkende Euro, (+6% im letzten halben Jahr), Staatsanleihen möglichst rasch abzustoßen. Das steigert das Risiko von Staatsbankrotten und nötigt die EZB zu Stützungskäufen mit Steuergeld.
Bei 14000 Befragten stellte sich heraus, dass 30% der Europäer über keinerlei Ersparnisse mehr verfügen. Das trifft genau auf Deutschland zu, andere Länder schneiden besser oder schlechter ab. Wundert man sich, dass in den letzten drei Jahren die Zahl der Straftaten um 80 000 zugenommen hat und alle neun Minuten ein Einbruch erfolgt. Die geistigen Väter der Postmoderne von G. Bataille bis M. Foucault hätten ihre Freude daran.
6 Reaktionen zu “Ehre wem Ehre gebührt”
Daniel Cohn-Bendit – ich muss mich übergeben
erstmals möchte ich mich hier doch mal äußern: seit Jahren lese ich die Artikel und es ist mir eine Pflichtlektüre geworden. Ebenso sind meine Empfehlungen. Lieber Helmut Böttiger, ich ziehe meinen Hut und wünsche uns, dass die Zahl Ihrer Leser weiterwächst und somit die Zahl derer, die hinter die Kulissen schauen und die Wahrheiten suchen. Je länger dieses kranke Geld, diese kranke Welt alternativlos weiterfinanziert wird, desto höher wird die Fallhöhe und ich bin mir sicher, dass die Kur fast schon schlimmer wird als die Krankheit!
Doch dazu kam es nicht, Williamson verlor sein Bischofsamt. Gegen das Urteil legte er erfolgreich Berufung ein.
Diese Aussage trifft nicht zu.
Der Autor liegt falsch wenn er meint, dass Bischof Williamson kein Bischof mehr wäre.
Niemand kann die Bischofsweihe rückgängig machen und dies hat auch niemand getan.
MfG
Karin Zimmermann
Das war, was er selbst auf seinem Block geschrieben hat, oder wie ich es
verstanden habe. Vielleicht hatte er nur den Vorsitz bei der Bruderschaft verloren.
@ admin
Woher wollen Sie wissen, das Sie (Schavan) abgeschrieben hat?
Ich kann das alles nicht glauben mit den Doktortiteln. Erst Gutenberg, dann Koch-Mehrin und jetzt Schavan?
Die Fakten im Fall Guttemberg sind offenkundig. Da wurden ganze Passagen einfach übernommen. Offensichtlich hat der Mann seinem Dissertationsschreiber zu wenig bezahlt, so dass der ihm einen Strick gedreht hat. Im Fall Schavan muss ich mich auf die Jury der Uni verlassen. Ich kann mir nicht denken, dass das mehrköpfige Gremium sich unter dem offensichtlichen politischen Druck wider besseres Wissen einigen kann. Da ich selbst für andere schon Texte (wenn auch keine Prüfungsarbeiten) geschrieben habe, die unter deren Namen veröffentlicht wurden, weiß ich, dass so etwas geschieht. In Zeitungen können sie hin und wieder Anzeigen finden, in denen die Erstellung von Dissertationen angeboten werden. Außerdem halte ich Leute, die wider besseres Wissen, den Quatsch von der Klimarettung aufrechterhalten, wie unsere „Politiker“ zu allem, was ihnen Vorteile bringt, für fähig.