Wie man u.a. „freie“ Meinungen macht
15. März 2014 von admin
Um die Vorgänge in der Ukraine, die Aufstände in Venezuela und den sogenannten „Arabischen Frühling“, aber auch die bis heute nicht geklärten „Ungereimtheiten“ um die Anschläge vom 11.9. 2001 in New York (mit rund 3000 Toten) oder vom 7.7. 2005 in London (mit über 50 Toten) zu verstehen, bringen wir im Folgenden eine knappe Zusammenfassung von Ereignissen, die weitgehend dem Buch des Direktors des Swiss Institute for Peace and Energy Research (SIPER) Daniele Ganser. NATO-Geheimarmeen in Europa: Inszenierter Terror und verdeckte Kriegsführung. Orell Füssli, Zürich 2008 entnommen sind. Auch die höchst seltsame NSU-Affäre wird dadurch etwas „verständlicher“.
1940 gründet der britische Premierminister Winston Churchill die geheime Special Operations Executive (SOE) zur Unterstützung und Koordinierung von Widerstandsgruppen in den von Deutschland besetzten Gebieten und in Deutschland. Auf den dabei gemachten Erfahrungen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg die Stay-Behind-Gruppen unter Beteiligung ehemaliger Offizieren der SOE aufgebaut. Ihre Aufgabe war die Zurückdämmung des Kommunismus und subversive Kriegsführung gegen den Ostblock.
1944 fand in Athen eine große Demonstration gegen die britische Manipulation der Nachkriegsregierung statt. Geheimdienstler erschossen 25, verwundeten 148 Demonstranten und beendeten damit den Widerstand gegen die Regierungsbildung der Alliierten in Griechenland.
1945 deckte in Finnland Innenminister Leino eine geheime Stay-behind-Gruppe auf und schaltete sie aus.
1947 Präsident Harry Truman schafft in den Vereinigten Staaten den National Security Council (NSC) und die Central Intelligence Agency (CIA). Das Office Policy Coordination (OPC) der CIA für „verdeckte Aktionen“ unter Frank Wisner baut zusammen mit der SOE in Westeuropa Stay-behind-Gruppen auf.
1947 In Frankreich gibt Innenminister Edouard Depreux die Existenz einer geheimen Stay-behind-Gruppe in Frankreich unter dem Codenamen „Plan Bleu“ zu.
1947 in Österreich fliegt eine Stay-behind-Gruppe auf, die von den „Rechtsextremisten“ Soucek und Rössner geführt wurde. Der Prozess gegen sie, wird von Bundeskanzler Körner unter mysteriösen Umständen beendet.
1948 In Frankreich wird zur „Koordination der geheimen unorthodoxen Kriegsführung“ das „Western Union Clandestine Committee“ (WUCC) gebildet. Nach der Gründung der NATO im Folgejahr wird das WUCC unter der Bezeichnung „Clandestine Planning Committee“ (CPC) in das Militärbündnis eingegliedert.
1951 CIA-Agent William Colby organisiert von der CIA-Dienststelle in Stockholm aus die Stay-behind-Gruppen in den „neutralen“ Ländern Schweden und Finnland und in den NATO-Staaten Norwegen und Dänemark.
1952 In Deutschland verrät ein Hans Otto der Kriminalpolizei die Existenz der „faschistischen“ Stay-behind-Gruppe BDJ-TD (im Odenwald) unter Kontrolle des US-Geheimdienstes. „Man lehrte uns u.a, wie man jemanden tötet, ohne eine Spur zu hinterlassen, oder auch gewisse Vernehmungstechniken, wie man Gewalt anwendet, ohne Spuren zu hinterlassen.“ Die Festgenommenen kamen unter mysteriösen Begründungen frei. (Vgl. SZ vom 17.5.2010)
1953 In Schweden verhaftet die Polizei den „rechtsextremen“ Otto Hallberg und stößt dabei auf die schwedische Stay-behind-Gruppe. Die Anklage gegen Hallberg wird auf mysteriöse Weise fallen gelassen.
1957 In Norwegen protestiert der Chef des Geheimdienstes NIS, Vilhelm Evang, laut gegen die Subversion im Lande durch die Vereinigten Staaten und die NATO und verhindert die Teilnahme der norwegischen Stay-behind-Gruppen an einem geheimen CPC-Treffen.
1958 In Frankreich gründet die NATO das Allied Clandestine Committee (ACC) zur Koordination der subversiven Kriegsführung der Stay-behind-Gruppen. Als die NATO 1966 ihre Europazentrale nach Brüssel verlegt, bezieht das ACC unter dem Codenamen SDRA 11 als Teil des belgischen militärischen Geheimdienstes (SGR) dort ein.
1960 In der Türkei leitet die Stay-behind-Gruppe einen Militärputsch gegen Ministerpräsident Adnan Menderes, der dabei ermordet wird.
1961 In Algerien gründen Mitglieder der Französisch Stay-behind-Gruppe und Offiziere des Französischen Vietnamkriegs die illegale Organisation Armee Secrete (OAS) und putschen mit Unterstützung der CIA in Algier gegen die Französische Regierung de Gaulles. Der Putsch scheitert.
1964 In Italien beteiligt sich die Stay-behind-Gruppe „Gladio“ an der „geheimen“ Operation Piano Solo. Dabei zwang der von der damaligen US-Botschafterin in Italien, Claire Booth, zum Chef des Servizio Informazioni Forze Armate (SIFAR) „empfohlene“ General Giovanni de Lorenzo die italienische sozialistische Minister, die Regierung zu verlassen, um „mit allen Mitteln “ eine kommunistische Machtübernahme in Italien und Frankreich zu verhindern. Der SIFAR hatte auf Anordnung de Lorenzos Dossiers über insgesamt 157.000 zum größten Teil unbescholtene Bürger und Politiker angelegt, die z.T. zur Erpressung genutzt wurden. Nach der Affaire wurde der SIFAR aufgelöst und als Servizio Informazioni Difesa (SID) neugegründet. Dieser war u.a. für den „false flag“ Anschlag auf der Piazza Fontana in Mailand (12. 12. 1969) verantwortlich.
1965 Österreichische Polizei entdeckt ein Stay-behind-Waffenlager in einem alten Bergwerk in der Nähe von Windisch-Bleiberg daraufhin zwingt die Regierung britische Behörden, 33 weitere Waffenlager des MI6 in Österreich bekannt zu geben.
1966 In Portugal gründet die CIA „Aginter Presse“, die unter der Leitung von Hauptmann Yves Guerin Serac geheime Stay-behind-Gruppen aufstellt und deren Mitglieder in Subversionstechniken ausbildet.
1966 Charles de Gaulle verwahrt sich in Frankreich gegen die geheime Kriegsführung des Pentagon und wirft den europäischen Hauptsitz der NATO aus dem Land. Beim Umzug nach Brüssel tauchen geheime NATO-Protokolle auf, nach denen „Rechtsextreme“ für antikommunistische Stay-behind-Gruppen angeworben worden waren.
1967 In Griechenland übernimmt die Stay-behind-Gruppe Hellenic Raiding Force das griechische Verteidigungsministerium und leitet den Putsch der „rechten“ Obristen.
1968 In Schweden verrät ein britischer MI6-Führungsagent der Stay-behind-Gruppe das geheime Netzwerk an den sowjetischen Geheimdienst KGB und wird enttarnt.
1969 In Mosambik lässt die Portugiesische Stay-behind-Gruppe der Aginter Presse den Präsidenten der Befreiungs-Partei und Führer der FRELIMO (Frente de Liberacao de Mocambique) Eduardo Mondlane ermorden.
1969 In Italien werden beim Piazza Fontana Massaker 16 Menschen getötet und 80 verstümmelt. Man beschuldigt „linke“ Terroristen. Dreißig Jahre später erklärt in einem Prozess gegen Rechtsextremiste General Giandelio Maletti, ehemaliger Leiter der italienischen Gegenspionage, das Massaker sei von der italienischen Stay-behind-Gruppe und von „rechten“ Terroristen im Auftrag der US-CIA durchgeführt worden, um die italienischen Kommunisten zu diskreditieren.
1970 In Spanien stellt Francos Geheimpolizei Rechtsextremisten um Stefano delle Chiaie von der Gladio Stay-behind-Gruppe ein. Sie waren nach einem missglückten Putsch aus Italien geflohen, bei dem Valerio Borghese Gladio befohlen hatte, das Innenministerium in Rom zu besetzen.
1971 In der Türkei beteiligt sich die Stay.behind-Gruppe an dem Militärputsch mit Terroraktionen, denen Hunderte zum Opfer fallen.
1972 In Italien reißt eine Auto-Bombe in der Nähe des Dorfes Peteano drei Carabinieri in den Tod. Dafür wird wieder die linke Szene verantwortlich gemacht, bis später der Rechtsterrorist Vincenzo Vinciguerra und Gladio als Täter enttarnt werden.
1974 Vom gleichen Täterkreis werden in Italien in einem Massaker bei einer „linken“ Demonstration in Brescia 8 Menschen getötet und 102 verstümmelt und im gleichen Jahr durch einen Bombenanschlag im „Italicus Express“ von Rom nach München 12 getötet und 48 verstümmelt.
1974 In Dänemark versucht die Stay-behind-Gruppe Absalon vergeblich, „linke“ Akademiker aus dem Direktorium der dänischen Universität Odense auszuschließen. Bei dem Versuch fliegt die Nato-Terrorgruppe als solche auf.
1974 In Italien wird General Vito Miceli, Chef des militärischen Abwehrdienstes, unter dem Vorwurf der subversiven Verschwörung gegen den Staat verhaftet. Im Prozess deckt er die Stay-behind-Geheimarmee der Nato auf.
1976 In Deutschland wird die BND-Sekretärin Heidrun Hofer verhaftet, die Geheimnisse der deutschen Stay-behind-Gruppe an ihren Mann, einem Spion des KGB, verraten hatte.
1977 In Istanbul, Türkei, eröffnet die Stay-behind-Gruppe der Nato bei einer Demonstration von 500.000 Menschen das Feuer auf die Rednertribüne; dabei werden38 Menschen getötet und Hunderte verletzt.
1977 In Spanien führt die Stay-behind-Gruppe mit Unterstützung italienischer Partner das Atocha Massaker in Madrid durch und ermordet bei einem Anschlag auf ein Anwaltsbüro, das mit der spanischen kommunistischen Partei verbunden ist, fünf Personen.
1978 In Norwegen entdeckt die Polizei ein Waffenlager und verhaftet Hans Otto Meyer, der die norwegische Stay-behind-Gruppe preisgibt.
1978 In Italien nimmt die Stay-behind-Gruppe Ministerpräsident Aldo Moro von der DC gefangen und ermordet ihn 55 Tage später, weil man annimmt, er könnte die Kommunisten an der Regierung beteiligen. Wieder wurden zunächst „Linke“ verdächtigt.
1980 In Italien explodiert am Bahnhof von Bologna, im Wartezimmer der 2. Klasse, eine Bombe, dabei werden 85 Menschen getötet und 200 verstümmelt. Die Ermittler stoßen dabei auf „Rechtsterroristen“ mit Gladio-Verbindungen als Verursacher.
1980 In der Türkei putsch sich der Kommandant der Nato Stay-behind-Gruppe, General Kenan Evren, an die Macht.
1981 In Deutschland fliegt ein Stay-behind-Waffenlager in der Nähe von Uelzen auf. Dabei werden Verbindung zum Anschlag beim Münchner Oktoberfest von 1980 mit 13 Toten und 200 Verletzten entdeckt und unter den Teppich gekehrt. Der Sachverhalt ist noch immer nicht geklärt, obwohl der 49 jährige Historiker Andreas Kramer unter Eid ausgesagt hatte, dass sein inzwischen verstorbener Vater, Johannes Kramer, Hauptmann im Streitkräfteamt der Bundeswehr und Agent der G4 des BND, ihm bei einem Anwerbeversuch bekannt habe, dass er diesen Anschlag wie auch den in Bologna, wie auch weitere 24 Übungs-Anschläge in Luxemburg für die Stay-behind-Gruppen in Westeuropa koordiniert habe. Zu der eidesstattlichen Erklärung kam es als Zeugenaussage im Prozess der „Bommeleer Affäre“ in Luxemburg, bei dem 2 hochrangige Polizisten und Mitglieder des Fürstenhauses der Beteiligung an Anschlägen in Luxemburg und Belgien angeklagt sind. Viele Aussagen von Andreas Kramer wurden inzwischen bestätigt.
1983 In den Niederlanden fliegt ein großes Waffenlager in der Nähe von Velp auf und zwingt die Regierung zuzugeben, dass die Waffen für die Planung unkonventioneller Kriegsführung der Nato bestimmt waren.
1984 In Italien enthüllt der Rechtsterrorist Vincenzo Vinciguerra vor Gericht Operation Gladio und die Beteiligung der NATO-Stay-behind-Gruppe an Terroranschlägen in Italien, um die Kommunisten zu diskreditieren. Er wurde zu lebenslänglich Haft verurteilt.
1985 In Belgien, in der Grafschaft Brabant, schießt eine Stay-behind-Gruppe willkürlich auf Supermarktkunden, tötet 28 und verwundet viele. Untersuchungen ergeben Verbindungen zur belgischen Stay-behind-Gruppe SDRA8, der belgische Gendarmerie SDRA6, den belgischen Rechtsradikalen der Gruppe Westland New Post und zur Defense Intelligence Agency (DIA) im Pentagon.
1990 In Italien entdeckt Richter Felice Casson Dokumente der Operation Gladio in den Archiven des italienischen militärischen Geheimdienstes in Rom und zwingt Ministerpräsident Giulio Andreotti vor dem Parlament, die Existenz einer geheimen Untergrundarmee zu bestätigen. Aber Andreotti bestand auf der Aussage, dass Italien nicht das einzige Land sei, das sich in Westeuropa an der „Verschwörung“ der geheimen antikommunistischen Stay-behind-Gruppen der Nato beteiligt habe.
1990 In der Schweiz erklärt sich Oberst Herbert Alboth, ein ehemaliger Kommandant der Schweizer Stay-behind-Gruppe P26 in einem vertraulichen Brief an das Verteidigungs-Ministerium bereit, „die ganze Wahrheit“ in Bezug auf Stay-behind zu offenbaren. Wenige Tage danach wurde er zuhause mit seinem eigenen Militärbajonett erstochen. Der Vorgang wurde am 17.11. 1990 in einem detaillierten Parlamentsbericht über die Schweizer Geheimarmee veröffentlicht.
1990 In Belgien kommt es am 23/24.10 im Hauptquartier des Allied Clandestine Committee (ACC) der Stay-behind-Operation der Nato zu einem Führertreffen unter General Van Calster, Chef des belgischen militärischen Abwehrdienstes SGR.
1990 Am 5. 11 bestreitet die NATO kategorisch die Vorwürfe des Ministerpräsidenten Andreotti über die Beteiligung der NATO an Operation Gladio und der geheimen unorthodoxen Kriegsführung in Westeuropa. Am 6.11. nimmt sie diese Aussage zurück, weigert sich aber, weitere Fragen zu beantworten. Daraufhin verurteilt das EU-Parlament in einer Resolution scharf Stay-behind-Operationen der NATO und der Vereinigten Staaten als Manipulation der europäischen Politik.
1991 In Schweden offenbaren Medien, dass es im neutralen Finnland eine geheime Stay-behind-Armee mit einer Exil-Basis in Stockholm gibt. Die Finnische Verteidigungsministerin Elisabeth Rehn nennt das „ein Märchen“, ergänzt aber vorsichtig „oder zumindest eine unglaubliche Geschichte, von der ich nichts weiß.“
1991 In den Vereinigten Staaten antwortet die CIA auf eine „wissenschaftliche“ Anfrage der George Washington University in Washington unter dem Gesetz zur Informationsfreiheit (FOIA) zu geheimen Stay-behind-Armeen: „Die CIA kann die Existenz oder Nicht-Existenz von Datensätzen zu der Anfrage weder bestätigen noch leugnen.“
1995 In England zeigt das Londoner Imperial War Museum in der ständigen Ausstellung „Secret Wars“ neben einer großen Kiste Sprengstoff an, dass MI6 und SAS in Westeuropa Stay-behind-Armeen unterhält.
1995 stellt die Senatskommission von Senator Giovanni Pellegrino zur Erforschung der Operation Gladio und der Ermordung des ehemaligen Ministerpräsidenten Aldo Moro in Italien die gleiche FOIA-Anfrage wie 1991 die Washingtoner Universität und erhält die gleiche Antwort.
1996 In Österreich werden Stay-behind-Waffenlager der CIA entdeckt. Oliver Rathkolb von der Universität Wien richtet für die österreichische Regierung eine FOIA-Anfrage über geheime Stay-behind-Armeen an die CIA und erhält ebenfalls die gleiche Antwort.
Der verstorbene Berater der MI5/6 und Direktor für psychologische Medizin am St. Thomas Hospital in London, Dr. William Sargant, zeigt in seinem Buch The Battle of the Mind London 1957, wie sich durch Terrorakte das Bewusstsein von Bevölkerungen (Massen) zur Suggestion von Meinungen aufbereiten lässt. Sargant war Mitarbeiter in berüchtigten Gehirnwäsche Operationen der USA wie MK Ultra, Artisschoke und anderen.
4 Reaktionen zu “Wie man u.a. „freie“ Meinungen macht”
Was ist mit den Morden an Olof Palme (1986) und Anna Lindh (2003)?
Fehlen die unabsichtlich oder gehören die tatsächlich nicht in den Stay-Behind-Kontext?
Gruß
Ich gleube (weiß nicht) dass es sich bei Politikermorden um spezielle
professioneller Operationen der Dienste handelt, die nicht einer Stay
Behind Gruppe anvertraut werden, weil dann zu viele Mitwisser dabei wären
Auch die Mafia und Gauner haben sich weltweit mit der Politik vernetzt, ich lese gerade das Buch „Gazprom-das unheimliche Imperium“ von Jürgen Roth, schauerlich, von welchen Gangstern wir Völker regiert werden.
„schauerlich, von welchen Gangstern wir Völker regiert werden.“
Schauerlich, von welchen Gangstern wir Völker uns regieren LASSEN. Ergo: Die eigentlichen Terroristen sind wir selbst.
Langsam müsste der Groschen doch mal fallen… sich fortwährend selbst zu belügen ist natürlich leichter.