Fertigmachen zum Atomkrieg!
7. Juni 2014 von admin
„Die Zeit wird kommen, in der ein Politiker, der vorsätzlich Kriege auslöst und internationale Streitigkeiten fördert, mit Sicherheit auf der Anklagebank landen und mit mehr Sicherheit am Galgenstrick enden wird als ein gewöhnlicher Mörder. Es ist nicht vertretbar, dass Leute, die mit Menschenleben spielen, ihr eigenes heraushalten können.“ H.G. Wells. Hoffentlich hat er Recht.
In seiner Rede vor der Militärakademie Westpoint am 28.5.2014 sagte Obama: „I believe in American exceptionalism…“Ich glaube an den Amerikanischen Exzeptionalismus mit jeder Faser meines Lebens“ und zog daraus den Schluss „Amerika muss auf der Weltbühne immer die Führung inne haben“ und „das Rückgrat dieser Führung wird immer das Militär sein“. Der Amerikanische Exzeptionalismus basiert auf Macht, nicht auf Diplomatie, auf nackter Gewalt. Aber nicht nur. Der amerikanische Historiker William Blum stellt zusammen und belegt in seiner „aktualisierten Zusammenfassung der amerikanischen Außenpolitik“, dass die USA seit 1945 versucht haben, über 50 auch demokratisch gewählte Regierungen zu stürzen und ausländische Führungspersonen zu ermorden, dass sie sich in Wahlen in 30 Ländern grob eingemischt haben, die Zivilbevölkerung in 30 Ländern bombardiert und dabei sogar chemische und biologische Waffen (wie in Vietnam z.B.) eingesetzt haben. Das haben sie getan, obwohl sie nie angegriffen und geopolitisch auch nie angreifbar waren. An der bei „Politikern“ verbreiteten positiven Einstellung zur „Führungsrolle der USA“ konnte das so wenig ändern, wie die plumpen Lügen, mit denen die USA seit 1898 Kriegseintritte beziehungsweise militärische Überfälle gerechtfertigt haben.
„Natürlich, das einfache Volk will keinen Krieg; weder in Russland, noch in England, noch in Amerika, und ebenso wenig in Deutschland. Das ist klar. Schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen, ob es sich nun um eine Demokratie, eine faschistische Diktatur, um ein Parlament oder eine kommunistische Diktatur handelt. … das Volk kann mit oder ohne Stimmrecht immer dazu gebracht werden, den Befehlen der Führer zu folgen. Das ist ganz einfach. Man braucht nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, es würde angegriffen, und den Pazifisten ihren Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und zu behaupten, sie brächten das Land in Gefahr. Diese Methode funktioniert in jedem Land.“ (Herman Göring am 18.4. 1946 in seiner Zelle aus: G.M. Gilbert, Nürnberger Tagebuch, Fischer Verl. Frankfurt a.M., 1962 S. 270.)
Die Bezeichnung „unser Feind“ hat sich über die Jahre hinweg vom Kommunismus über den Terrorismus bis zum Islam verschoben. Der eigentliche Feind ist aber jede Gesellschaft, die „vom Westen“ unabhängig sein will und auf strategisch wichtigem oder rohstoffreichem Territorium siedelt. Störende Führer dieser Nationen werden in der Regel gewaltsam aus dem Weg geräumt, wie etwa Mohammad Mossadeq im Iran oder Salvador Allende in Chile, oder sie werden ermordet wie Patrice Lumumba im Kongo. Alle werden in den westlichen Medien als Karikaturen ihrer selbst oder als Schurken, neue Hitler etc. runtergemacht – man denke an Fidel Castro, Hugo Chavez und jetzt an Wladimir Putin.
Der Glaube an den US-Exzeptionalismus kann zur Auslöschung der menschlichen Existenz auf diesem Planeten führen. Washingtons Versessenheit, den Aufstieg eines unabhängigen Russlands und Chinas um jeden Preis verhindern zu wollen, wie es in der Brzezinski und Wolfowitz-Doktrin formuliert wurde, kann geradewegs in den Atomkrieg führen. In einem außerordentlichen Interview mit dem Wall Street Journal vom 28. April 2014 stellte der US-Außenminister Kerry klar, dass sich die Regierung Obama und die militärischen Geheimdienste der USA “voll bewusst” sind, dass eine Eskalation der Krise in der Ukraine zu einem Atomkrieg führen kann. In Polen verschärfte der notorische Lügner Obama seine martialischen Reden gegen Russland, nachdem er Putin dessen angeklagte, was er selbst in der Ukraine getrieben hat und treibt. Soll Polen wieder einen Weltkrieg aufgrund falscher Versprechungen seitens des Westens auslösen? Natürlich pflichten die europäischen Satrapen (auch die Prinzessin in Deutschland – deren Handy im Gegensatz zu dem der übrigen Untertanen als einziges nicht abgehört werden soll) und deren Medien dem Teleprompter ihrer Herren bei, wollen sie doch ihre Posten nicht verlieren. Und dann gilt für sie immer noch: „Die bewusste und intelligente Manipulation der organisierten Gewohnheiten und Meinungen der Massen ist ein wichtiges Element in der demokratischen Gesellschaft.“ (Bernays in: „Propaganda“).
Paul Craig Roberts, Ass. Finanzminister unter Reagan und unter anderem Mitherausgeber des Wall Street Journals, der die höchste Sicherheitsfreigabe in den USA genoss hat, fragte am 4.6.2014 „Are You Ready For Nuclear War?“ (Sind Sie bereit für den Atomkrieg?). Er bezog sich dabei auf den Artikel von Keir A. Lieber and Daryl G. Press, “The Rise of US Nuclear Primacy”, in Foreign Affairs, March/April 2006.) Darin legen die beiden Atoren dar, dass und wie die USA einen nuklearen Erstschlag gegen Russland und China gewinnen können. Eine Entgegnung, die Steven Starr, der Direktor des klinischen Laborwissenschaftlichen Programms der Universität Missouri zusammen mit Oberst Colonel Valery Yarynich (der sieben Jahre lang das nukleare Kommando- und Kontrollsystem in der Sowjetunion geleitet hatte) durfte im Westen nicht veröffentlicht werden und erschien am 25.5.2006 nur auf Russisch unter Intelligent.ru.
Der Kriegsplan sei weitgehend fertiggestellt und seine Umsetzung werde eingeleitet, behauptet Roberts. Roberts bezieht sich dabei auf die Änderungen der strategischen Doktrin der USA, die neuerdings den Einsatz der Atomraketen nicht mehr als reine Vergeltungswaffe sondern als Angriffswaffe für einen präventiven nuklearen Erstschlag vorsieht. Der Grund dafür ist in der wirtschaftlich immer prekärer werdenden Situation der USA zu suchen. Die Doktrin wurden von der NATO übernommenen. Und im Zuge ihrer Durchsetzung wurden in osteuropäischen Ländern Raketenabwehrsysteme (ABM) eingerichtet. Damit wurde der ABM-Ring um Russland und China fast geschlossen.
Die ABM-Systeme dienen dazu, Langstreckenraketen, sogenannte ICBMs, abzufangen und zu zerstören. Nach der derzeitigen strategischen Doktrin Washingtons trifft die USA mit einem Erstschlag den Gegner, während alle Vergeltungsmöglichkeiten mit ICBMs, die ihm dann noch geblieben sollten, durch die ABM-Systeme ausgeschaltet werden. Die US-Regierung führt als Grund für die Änderung ihrer Militärdoktrin an, dass Terroristen inzwischen möglicherweise über Nuklearwaffen verfügen könnten, um damit amerikanische Städte zu zerstören. Das ist natürlich Unsinn. Einzelne oder kleine Gruppen können keine bewaffnete Nation von außen angreifen, sie können das allenfalls mit atomaren Kofferbomben, gegen die keine Abwehrrakete hilft. Ein Einsatz von Atombomben gegen Terroristen würde weit größeren Schaden anrichten, als Terroristen dies je könnten.
Als weiteren Grund für die Aufstellung von ABM-Systemen in den osteuropäischen Ländern führt Washington an, sie sollen Europa vor persischen ICBM schützen. Jeder Regierung auf der Welt und jeder denkfähige Mensch weiß, dass dies ein dummer verlogener Vorwand ist. Iran verfügt bisher über keine ICBM und hat weder Grund noch Absicht noch eine überzeugende Chance Europa oder „den Westen“ anzugreifen. Jeder, der will, könnte also wissen, dass dieses Argument nur die Bemühungen verschleiern soll, die Fähigkeit, einen Nuklearkrieg gegen Russland und China zu gewinnen, auszubauen. Natürlich weiß das auch die russische Regierung und sie hat es oft genug gesagt, dass sich die Änderung der US-Militärdoktrin und die Aufstellung der ABM-Systeme in Europa und rings um Russland und China einzig und allein gegen diese Mächte richtet, dass die USA demnach einen nuklearen Erstschlag gegen Russland und China planen, sollten sich diese Länder dem „american exceptionalism“ widersetzen und sich nicht der US-Führung wie die Europäer und manche Entwicklungsländer mit eingeschüchterten Regierungen fügen. So ist die Rede Obamas in Polen leicht zu verstehen. Die Frage lautet aber, wird eine selbstbewusste Führung in Russland und China einen US-Erstschlag abwarten? Die Zeit spielt ihnen ohnehin in die Hände.
Auch China hat das Spiel, das an seinen Grenzen gespielt wird, verstanden und hat deshalb vor einigen Monaten als Antwort auf Drohungen aus Washington verlauten lassen, dass es über Fähigkeiten verfügt, die USA zu zerstören, falls Washington einen Konflikt z.B. im südchinesischen Meer auslösen sollte. Inwieweit eine solche Drohung nur ein mehr oder weniger verzweifelter Bluff ist, lässt sich von hier aus nicht sagen. Jedenfalls ging etwa vor einem Jahr kurz das Gerücht durch die Presse, selbst durch die westliche, dass in der US-Armada vor der persischen Küste plötzlich ein chinesisches U-Boot aufgetaucht sei, ohne dass die entsprechenden Sicherungssysteme der Flotte es vorher bemerkt hätten. Und am 21.4.2014 hieß es kaum überprüfbar, ein mit dem neuesten funkelektronischen Abwehrsystem ausgerüsteter russischer Su-24 Bomber habe im Schwarzen Meer das modernste amerikanische Gefechtsführungssystem „Aegis“ auf dem Lenkwaffenzerstörer „Donald Cook“ lahm gelegt.
Washington jedenfalls glaubt, es könne mit seinen Waffensystemen einen Atomkrieg gewinnen, ohne selbst großen Schaden zu erleiden. Eine solche Überzeugung lässt einen Atomkrieg wahrscheinlich werden. Wer ähnlich denkt, sollte sich die Gründe ansehen, die der erwähnte Steven Starr dem entgegengesetzt hat. (http://www.paulcraigroberts.org/2014/05/30/lethality-nuclear-weapons. Starr meint, selbst wenn es den USA gelingen sollte, alle Vergeltungswaffen abzufangen, würden die Strahlungs- und Klimaeffekte der Waffen, die Russland und China treffen, ausreichen, um auch die USA tödlich zu schädigen.
Vielleicht liegen den Plänen der US-Elite Überlegungen zugrunde, die der Ausbilder an der Diplomatenschule der Georgetown Universität in Washington, Carroll Quigly, bereits 1966 in seinem Buch Tragedy and Hope über den Lebenszyklus von Zivilisationen angestrengt hatte. Danach bleiben der „Westlichen Zivilisation“ in ihrer damals eingetretenen Krisenphase nur zwei Möglichkeiten. Entweder sie kann sich reorganisieren und zu einer vierten Expansionsphase aufraffen oder sie verwandelt sich in ein Weltreich (ein US-Imperium), das nach einer gewissen Zeit wieder in eine Krisenphase mit der Folge gerät, dass es zerfällt und von außen überrannt wird, wie das bei allen 16 bekannten und von ihm untersuchten „universalen Reichen“ der Fall war.
Die regierenden Neokons der USA brauchen diese Perspektive so wenig zu teilen wie andere. Es könnte aber sein, dass sie sie teilen, sich aber Illusionen über den Zustand ihres Imperiums machen. Vielleicht halten sie sich „nur“ für Exponenten der Westlichen Zivilisation und die Änderung ihrer Militär Doktrin nur für deren Reorganisation, die eine neue Phase der Expansion einleitet. Dem stünde aber das Beharren auf dem „american exceptionalism entgegen. Außerdem übersehen sie die deutlichen Zerfallserscheinungen der Westlichen Zivilisation, beziehungsweise des US-Imperiums mit seinen Satrapien. Diese hier im einzelnen aufzuführen, erübrigt sich, da der Genderismus mit allem Drum und Dran, der Charakter des gängigen Entertainments und die moralische Verwahrlosung der Führungsclique eine überdeutliche Sprache sprechen.
Es ist noch nicht ausgemacht, wie das Armageddon, dem die westliche Führungsclique im Vertrauen auf den amerikanischen Exzeptionalismus so zuversichtlich entgegensieht, ausgehen wird. Beides, setzt sich die USA unangefochten durch oder kommt es zum Armageddon verhält sich wie der Schrecken ohne Ende zum Ende im Schrecken, und ist gleich verheerend. Gibt es eine Alternative? Natürlich: Aufgeben des Machtstrebens und friedliche Kooperation. Was kann man dafür und gegen die Bedrohung tun? Ich sehe bisher nur eine schwache erste Möglichkeit: Aufwachen und nicht weiter auf die Lügen dieser Clique und ihrer „anerkannten“ Medien hereinfallen. Die wirkliche Reorganisation der Westlichen Zivilisation, ohne in ein Imperium zu entarten, wäre dringend geboten.
4 Reaktionen zu “Fertigmachen zum Atomkrieg!”
Politische Systeme die zerfallen, weil überdehnt, gehen immer in die
Offensive. Das ist der verzweifelte Versuch den eigenen kommenden
Untergang zu verhindern. Wie die Geschichte zeigt ist das nur einigen
wenigen gelungen, Zeitaufschübe haben trotzdem den Zusammen-bruch nicht aufgehalten. Daß solche Abläufe dann mit unendlich viel
Blut und Leben bezahlt werden interessiert die Akteure nicht!
Sehr geehrter Herr Dr.Böttiger,
haben Sie vielen Dank für Ihre Aufklärung.Schade ist nur ,daß diese nur einem sehr begrenzten Kreis zu gute kommt.
Leider fürchte ich wird H.G.Wells nicht recht behalten.Nur Verlierer sind in der vieltausendjährigen Geschichte für ihre Untaten bestraft worden.Wobei auch die „Untaten“ vom Sieger bestimmt werden.Sieger haben noch nie Untaten begangen.
Die Kriegsvorbereitungen einer anonymen Verbrecherbande ,die die US-Bevölkerung zur Geisel genommen haben spielen sich weitgehend in der Öffentlichkeit ab.Ob diese Dreistigkeit durch die extreme Dämlichkeit der US-Bevölkerung ermöglicht wird,oder ob man sich bereits so sicher ist,kann ich nicht beurteilen.
Der große Friedensfürst Obama wird in die Geschichte als größter Kriegsverbrecher aller Zeiten (GRÖKAZ) eingehen.Natürlich nicht in der offiziellen Geschichtsschreibung falls diejenigen Sieger bleiben,die sich als Sieger wähnen.Das Nobelkomitee hat ihn wohl deshalb benannt,er ist in bester Gesellschaft mit anderen Kriegsverbrechern.
Was können wir tun ?
Über die Aussage von Roberts hinaus können wir auf jeden Fall das Ungeziefer ,das uns zur Schlachtbank führen will ,nicht auch noch wählen.Wobei wir im Jahre 30 n.Orwell nicht sicher wissen,daß nicht auch das Wahlergebnis aus dem Wahrheitsministerium kommt.
Ich hoffe das wenn es dazu kommt, Putin alle Atomraketen auf alle Finanzzentren und Steuerparadiese der Welt richtet.
Ich hoffe Sie sind sich über die Konsequenzen, die artige Atomschläge für die Menschheit hätten, bewusst. Wut ist kein guter Ratgeber.