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5. Juli 2014 von admin
Der chinesische Weise, Meister Kungfutze, wurde einst vom Fürsten des Staates We gefragt, was er für das Wichtigste im Staate halte. Ihr kennt die Antwort. „Was vor allem nottut, ist, dass man alle Dinge beim rechten Namen nennen kann.“ Die Antwort verwunderte. Kungfutze erklärte sie:„Wenn die Begriffe nicht richtig sind, stimmen die Worte nicht. Stimmen die Worte nicht, ist das, was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist. In dem Fall kommen die Werke nicht zustande, gedeihen Moral und Kunst nicht, trifft das Recht nicht zu, weiß das Volk nicht, wohin Hand und Fuß setzen. Also dulde man nicht, dass in den Worten irgendetwas in Unordnung ist.“ Wie weise!
Das Reich der Babylonier ging an der sogenannten “Babylonischen Sprachverwirrung“ unter, deutet die Geschichte vom Turmbau von Babel im Alten Testament an. Es hatte sich imperialistisch überdehnt, umfasst so viele Sprachen, dass die Gesetze und Vorschriften nicht mehr eingehalten wurden, weil zu viele sie nicht mehr verstanden. Der Westen wirkt dem entgegen, in dem er alle Sprachen verdenglischt, zu pidgin-Sprachen macht. Die Folge ist, dass sich die Sprachröhren der Herrschenden so ungenau ausdrücken, dass niemand mehr weiß, was eigentlich gemeint ist. Jeder versteht das darunter, was seinen Vorurteilen am nächsten kommt, kaum einer ist dagegen außer denen, die sowieso gegen alles sind.
Tatsächlich weiß niemand, wie „Klimaschutz“ möglich sein soll, man kann unter dem Begriff ein intaktes Energieversorgungssystem demontieren, ohne das einzugestehen. Niemand weiß, was „Erhaltung/Bewahrung/Rettung der Schöpfung“ sein soll, aber jeder ist natürlich dafür, wenn so etwas eingefordert wird – allerdings kaum für die Spätfolgen solcher Maßnahmen. Was genau soll unter „Nachhaltigkeit“ verstanden werden. Dass ein Wald erhalten und ein Auto lange halten soll, versteht und unterstützt man – aber worauf eine Politik der Nachhaltigkeit zielt, erkennt man erst an den Folgen, die man so nicht wollte. Was zum Teufel soll eine „Energiewende“? Manche Jacken kann man wenden, aber die Energie? Dass es sich um gezielte Teuerung und Senkung der Güterversorgung handelt – vielleicht sogar um Kriegsvorbereitung, deutet die Phrase nicht an. Und schließlich die „Große Transformation“? Klingt die nicht „großartig“ und Transformation wie Reform? Kaum einer denkt bei dem Wort an die Durchsetzung eines radikalen Ökofaschismus übelster Sorte, aber genau darum geht es. Doch kaum einer will es glauben. „Die doch nicht, unsere…“!
Mit leeren, alles und nichtssagenden Phrasen wird die „blöde Masse“ hingehalten, bis es zu spät ist und sie sich nicht mehr wehren kann. Außerdem sorgt man damit für Verwirrung und Streit in den Massen. Klimaangstprediger und Merkelberater Professor Dr. Schellnhuber sagte zum Beispiel über Merkels Rede am 9.5.2012 bei einer internationalen Tagung des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU): „Sie hat darin nichts zurückgenommen im Hinblick auf unsere Nachhaltigkeitsverantwortung für künftige Generationen – da war kein falscher Unterton in dieser Rede. Und die Idee, einem internationalen Fachpublikum die deutsche Energiewende zu erläutern, stieß auf große Begeisterung. Alle glauben, wenn es einer schaffen wird, dann Deutschland.“ Was da geschaffen werden soll, was keiner merken soll, ist eben die „Große Transformation“ unserer Gesellschaft. Die Dame hat ausführlich Stroh gedroschen, wahrscheinlich ohne selbst zu verstehen, was sie da von sich gab. Das ist heute Politik. Die Dame ist beliebt.
Nicht nur das. Wer hört sich heute noch „politische Reden“ an, eine Fußballreportage wäre informativer. Die Reden an die Nation werden schon längst durch „soziale Netzwerke“ ersetzt. Hier lesen „Geheimdienste“ oder wie im Fall Facebook das Pentagon als private Botschaften von Bekannten chiffrierte Informationen ein, die Stimmung machen sollen oder Stimmungen ändern sollen. Diese Botschaften sieht man dann Greti und Bleti an jeder Straßenecke einsehen und weitergeben. Lassen sich besser „Verwirrung“ und streitender Parteigeist stiften?
Facebook hatte an einer aus US-Bundesmitteln finanzierten Studie der University of California, San Francisco (UCSF) teilgenommen und über eine halbe Million Nutzer ohne deren Wissen einem dementsprechenden psychologischen Experiment unterzogen. Blogger und Online-Detektive haben inzwischen aufgedeckt, dass die Forschungsarbeit mindestens in Teilen mit der Minerva Initiative des Pentagons in Zusammenhang steht. Nafeez Ahmed vom Guarian schrieb, dass im Rahmen des Projekts „Universitäten finanziert werden, damit diese die Dynamik, Risiken und Tipping-Points großflächiger sozialer Unruhen in aller Welt untersuchen“. Das Verteidigungsministerium will lernen, soziale Unruhen rechtzeitig zu erkennen, sie zu verhindern, sie zu beeinflussen, sie zu kontrollieren oder sogar dazu anzustacheln. Geschehen soll dies mithilfe „operativer Werkzeuge“, die auf „gesellschaftliche, kulturelle, verhaltensspezifische und politische Kräfte“ einwirken. Facebook wusste nicht nur von dem Programm zur Massenüberwachung, sondern hat von sich aus kooperiert, das zeigen durchgesickerte Informationen, welche die NSA selbst bestätigt hat. Über falsche Server hat sich der Geheimdienst sogar als Facebook ausgegeben und dies genutzt, um Informationen von Festplatten abzugreifen und Millionen Rechner in aller Welt mit Bespitzelungs- aber auch Schad-Software zu infizieren.
Erst jüngst war zu lesen, „Ein paar Hundert E-Mails und SMS reichten aus, um das bulgarische Finanzsystem in eine schwere Krise zu stürzen“. EU sprang sofort mit 1,7 neugedruckten Milliarden in die Bresche. Nun stellt sich die Frage: Machten superreiche Oligarchen durch Spekulation an der Börse schnelles Geld? Hatten ausländische Mächte, ihre Finger im Spiel? Die Frage ist nicht aus der Luft gegriffen, denn Bulgariens Regierung ist seit längerem auf der Abschussliste der US-Regierung, weil sie bislang am russischen South-Stream-Pipeline-Projekt festhält, mit dessen Hilfe russisches Gas unter Umgehung der Ukraine nach Süd- und Südosteuropa geliefert werden könnte. Washington hofft, nach einem Regierungswechsel in Sofia dieses Projekt bis zum bearbeiteten Sturz Putins endgültig auf Eis legen zu können. Oder war es – wie es offiziell heißt – nur eine geschickt lancierte Falschmeldung, die in den vergangenen Tagen zu einem Banken-Run in Bulgarien führte? Also ein psychologisches Experiment a la Facebook? Gegen Ende vergangener Woche erschienen im Internet Berichte, wonach die Bankeinlagen der Bürger entweder verloren gingen oder der Rettung der maroden bulgarischen Wirtschaft zum Opfer fielen. Hunderte von Kunden erhielten diese Warnung per E-Mail oder SMS. Innerhalb weniger Tage kam es Ende Juni zu dem Run auf Banken. Betroffen war u.a. die First Investment Bank (Fibank). In kurzer Zeit musste das Institut über 400 Millionen Euro an seine verängstigten Kunden auszahlen. Es gebe keine Bankenkrise in Bulgarien, versicherte Staatspräsident Rossen Plewneliew, lediglich eine Vertrauenskrise. Ist das nicht dasselbe?
Ayatollah Khamenei im Iran sieht das Facebook-Experiment ohne es zu erwähnen, ähnlich. Laut http://en.alalam.ir/news/1606999 warnte Khamenei am 28.6.: “Heute investiert der Feind in der Region in Bürgerkriege und hofft auf einen Krieg zwischen Shia und Sunni, um seine Sorge vor einer Erweckungsbewegung im Islam los zu werden.” Er bezog sich dabei auf die Krise im Irak und auf Berichte, wonach die Mörder der ISIS seit 2012 von US-Spezialisten trainiert und aufgebaut und mit amerikanisch-saudischem Geld von der US-Botschaft in der Türkei aus gesteuert wird. (Ich höre Sie schon: „Völlig unmöglich, diese Demokraten, Terroristen-Bekämpfer, unsere Verbündete doch nicht!) US-Senator Rand Paul hat die Unterstellung am 22.6. gegenüber CNN in der Sendung „State of the Union“ weitgehend bestätigt. Nicht erwähnt hat er, was in Quellen aus dem Irak und Iran („denen man doch nicht glauben darf“ – wem dann?) belegt wird, nämlich dass die USA die Terrorgruppe „Islamischer Staat im Irak und in Syrien“ (ISIS) aufgebaut hat und über die US-Botschaft in der Türkei zur Balkanisierung von Syrien und Irak steuert. Erst neuerdings hat die US-Regierung beschlossen, die Terroristen in Syrien mit 500 Millionen Dollar (367 Millionen Euro) für Waffen und Ausbildung zu unterstützen, und die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates, Caitlin Hayden, dies so begründen lassen: „Diese Mittel würden helfen, das syrische Volk zu verteidigen.“ Es wird ihnen dankbar sein müssen.(Vgl. http://alles-schallundrauch.blogspot.de/2014/06/isis-wird-von-der-us-botschaft-in.html)
Die Besitzer der USA haben allen Grund für derartig perfide Maßnahmen: Die offizielle Inflationsrate in den USA liegt bei 2,1%. Und das reale Wirtschaftswachstum für das erste Quartal lag bei minus 2,9%. Janet Yellen tat das als „Lärm“ ab. Andere Berechnungen mit der Formel, welche die Behörden bis 1990 benutzt haben, kamen auf eine Inflationsrate von 6%. Bei dieser Höhe wäre der Rückgang des BIP deutlich größer, als die Behörden zugeben. Denn das nominale Wirtschaftswachstum muss um die jährliche Inflationsrate verringert werden, um das reale Wirtschaftswachstum zu ermitteln. Das nominale Wachstum soll im ersten Quartal bei 0,8% gelegen haben. Berücksichtigt man die Inflationrate von 6% läge das Minus bei 5,2% – was allgemein für Unruhe sorgen könnte. Die Wall Street hat diese Neuigkeit mit wenig Rührung aufgenommen. Der Rückgang des BIPs im ersten Quartal wurde schlechtem Wetter oder sonstigen „Einmaleffekten“ zugeschrieben, die Zahlen zur Inflation einfach ignoriert. Auch dass die Produktivität im ersten Quartal um 3,5% also 6 Prozentpunkte unter das durchschnittlichen Produktivitätswachstum gesunken ist zählte nicht wirklich. Produktionserfolge sind für die Aktienkurse der Besitzer nicht mehr wichtig. Was jetzt zählt, sind Geldmenge und Kredite. Solange die Zinsen für Schulden unter der jährlichen Inflationsrate liegen, werden die Finanz-Jongleure die Aktienkurse durch Aktienrückkäufe, Übernahmen und andere Tricks nach oben treiben. Investitionen in neue Fabrikanlagen und Startups sind mangels wirtschaftlicher Perspektive angesichts der geplanten „Großen Transformation“ Fehlanzeige. Die Zahl der Unternehmens-Neugründungen in den USA liegt ungefähr 30% unter dem Durchschnitt der 1980er Jahre. So etwas verlangt natürlich Stimmungsmassage im Inneren. Und im Äußeren? Und natürlich das Zurückdämmen möglicher Konkurrenten in Übersee. Daher die große Transformation.
Von den anerkannten Medien kaum bemerkt wurde schon seit 2006 auf Initiative von Frankreich, Italien, den Niederlanden, Portugal und Spanien und seit 2008 auch Rumäniens die Europäische Gendarmerietruppe (EGF) aufgebaut. Ihr Ziel ist es, „die Fähigkeiten im internationalen Krisenmanagement zu stärken und zur gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU beizutragen“. Es handelt sich um eine Art Polizeitruppe, die an unterschiedlichen Schauplätzen und destabilisierten Orten zum Einsatz kommen soll. Sie soll dort den Führungen der EU, UNO, OSZE, NATO und sonstigen spontan gebildeten Partnerschaften zur Seite stehen. Der Vorteil dieser militärisch bewaffneten Polizeitruppe ist ihre Flexibilität. Sie kann bei jeder Art von Konflikt hoher Intensität, also auch bei bewaffneten Aufständen im Inneren unter militärischem Oberkommando überall – auch in Deutschland – zum Einsatz kommen und dabei im Zusammenspiel mit anderen Divisionen oder völlig autark agieren. Als bitte: Keine Unzufriedenheit zeigen, Facebook etc. und EGF machen es, dank „westlicher Werte“ ohnehin unmöglich.
Man sieht unsere „demokratischen Herren“ haben vorgesort, dass ihre „Große Transformation“ ohne allzu großen Bürgerwiderstand weltweit durchgesetzt und natürlich die „westlichen Werte“, für die – um nur jüngste Beispiele zu erwähnen – ein Michael Hartmann (MdB), Sebastian Edarthy (MdB) oder Nicolas Sarkosy (Expremier) stehen können. Wollten wir das? Haben „Soziale Netzwerke“ oder „Anerkannte Medien“ uns das beschert. Sie haben die Wahl. Man braucht Facebook, Twitter, FAZ, ZDF etc. nicht.