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„Der Spatz wird 20. Im September 1999 gab es den ersten Spatz. Er ist verschollen. Ab November 1999 wurde er aufbewahrt. (Wer es will, kann die Spatzen der letzten 20 Jahre für 10 € + Versandkosten unter boettigerdrh@web.de erwerben). Damals war der Spatz mit seinen kritischen Ergänzungen zur Medienumerziehung auf weiter Flur alleine. Heute gibt es unzählige Blocks, die Ähnliches mit mehr Zuspruch besorgen. Sich überflüssig zu machen, ist sowohl ein Alterserfolg als auch eine Altersnotwendigkeit. Es ist also an der Zeit, den Spatz davon flattern zu lassen.

Oder? Schaut man auf die Schlagzeilen der „anerkannten Medien“: Allein im August 2019, wird nach wie vor immer wieder „eine andere Sau durchs Dorf getrieben“. Da wettern Klimaschützer gegen Nutztiere (FAZ vom 6.8.); fordert der Weltklimarat „Essgewohnheiten und Landwirtschaft umzustellen (FAZ vom 8.8.); sterben wieder einmal die Korallenriffe (Die Zeit 9.8.); beklagt der Arbeitskreis Amphibien und Reptilien NRW: „Dem Frosch geht`s schlecht in NRW“ (Westfälischer Anzeiger vom 13.8.); steckt Bayern in einer „Müllkrise“ (SZ vom 9.8.); fordern andere wie Kinder die 25-Stunden-Woche bei gleichem Gehalt, ohne zu sagen, wie das zu ermöglichen sei (Focus vom 2.8.) und stellt der World Wildlife Fund (WWF) fest, dass sich der Bestand an Waldtieren seit 1970 halbiert habe. Die Leitartiklerin der Westdeutsche Zeitung folgerte daraus am 14. 8. apokalyptisch: „Wir sind die Nächsten!“ Die gesteigerte Hysterie zeigt die Brüchigkeit des Gehabes.

Zwar hat man erreicht, dass angeblich 64% der Bundesbürger sich in erster Linie mit einer Klimakatastrophe ängstigen. Der Rest bezieht sich statt dessen auf andere, die je eigene Katastrophe, und alle stellen die Katastrophen der anderen als weniger wichtig als die eigene in Frage. Es ist ein Gesellschaftsspiel der Angstmache. Man geht mit der eigenen Katastrophe hausieren, zieht aber keine Konsequenzen daraus und verhält sich nicht dementsprechend, das sollen gefälligst die anderen tun. Nehmen wir ein krasses Beispiel, das in den USA gerade wieder durch die Aussagen des Ex-CIA- und Jet-Pilot John Lear aktuell wird. Er behauptet, die Twin Towers seien 9/11 nicht von Flugzeugen zum Einsturz gebracht worden, sondern durch gezielte Sprengung. Dazu wurden detaillierte Informationen online veröffentlicht, die seinen Aussagen aus wissenschaftlicher Sicht belegen. Demnach war 9/11, was bereits viele behauptet haben und noch mehr Bürger glauben, ein Insider-Job, vielleicht nicht der damaligen US-Regierung, sondern eher der Machthaber (dort „deep state“ genannt), die über ihr Geld-Vermögen sowohl die Regierung als auch den geheimen Macht- und öffentlichen Medienapparat in der Hand haben. Viele räumen diese Möglichkeit ein, doch was bedeutet das praktisch, welche Konsequenzen werden daraus gezogen? Argumentative Erkenntnisse haben gegen die eigene alltägliche Erfahrungen meist keine Chance. Und welche „eigene“ Erfahrungen machen unsere Mitbürger? Es sind die Bilder, die ihnen das tägliche Fernsehen und die Medien ins Hirn brennen und die im Halb- und Unterbewussten ihr tatsächliches Verhalten prägen. Man klatscht Beifall wie im Kabarett und macht weiter wie bisher. Nur reale Erfahrungen können dafür sorgen, dass die Menschen handelnd aufwachen – nicht das Gezwitscher irgendeines dahergeflatterten Spatzes.

Nein, der Spatz ist nicht enttäuscht und schon gar nicht pessimistisch. Inzwischen wachen immer mehr Menschen auf und reiben sich die Augen. Immer mehr „Blogs“ melden sich im Internet zu Wort. Der Einfluss der „anerkannten“ Medien schwindet. Immer mehr Menschen erkennen an ihrem Geldbeutel die Erbärmlichkeit der Politikverkäufer und derer, die sie im Griff haben und für sich arbeiten lassen. Beispielhaft dafür steht der absurde Anspruch, das Klima schützen zu wollen, indem man den Pflanzen ihre mit nur noch 0,04 % Anteil an der Luft ohnehin ohnehin schon sehr knapp gewordene Grundnahrung CO2 vorenthält. Man beruft sich dabei als „Beweis“ für die Klimasensitivität des Spurengases auf kaum mehr als auf Modelle, die nur mit „fudge factors“ das Wettergeschehen abbilden können, denn physikalische Beweise dafür gibt es nicht. Gleichzeitig schlägt man zur Klimarettung die unmittelbare Energieentnahme aus dem Wetter/Klimageschehen vor, aus dem Wind, der kühlt und die Luftfeuchtigkeit über das Land verteilt. Geht es absurder? Wird aber hingenommen!

Es ist gut, wenn man überflüssig wird, man kann sich dann getrost anderen Aufgaben zuwenden. Und die gibt es. Über dem Hick Hack deine Katastrophe meine Katastrophe, die Sonderinteressen Deiner Clique oder meiner, das Zukunftsmodell meiner Gemeinde oder deiner werden die großen Fragen unserer Zeit ausgeblendet. Etwa die Frage, wie sollen die Menschen (auch die derzeit 1,1 Milliarden Armen und 870 Millionen Hungrigen) in der Welt künftig versorgt werden, wie soll man mit der Arbeitslosigkeit und den zunehmenden prekären Beschäftigungsverhältnissen umgehen, welche die Lebenserwartung der Betroffenen nachweislich verkürzen, wie und wohin soll sich die derzeitige „Weltgesellschaft im Umbruch“ entwickeln? Man streitet im Klein-klein und getraut sich nicht mehr über den Tellerrand hinaus auf das immer wackeligere Große-Ganze zu sehen. Und diese Enge oder Angst war und ist der eigentliche Zweck der Klima- und der vielen anderen „Katastrophen“ d.h. der gezielten Einschüchterung der Masse.

Ich hatte mich mit dem Buch „Der Westen, ein Abgesang“ ausführlich mit der Umbruchsituation des Westens befasst. Der Ausblick auf ein Danach kam darin zu kurz. Nun wird dies bald (geschrieben ist es schon) als Buch im gleichen Verlag erscheinen. Der Ausblick ist nicht mehr einer des einsamen Rufers in der Wüste, sondern basiert auf der Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Im September 2015 war diese Agenda von 193 Mitgliedstaaten verabschiedet worden und hat sich zum Ziel gesetzt, allen Menschen eine dem 20. Jahrhundert angemessene Versorgung zu sichern und zugleich „die Transformation hin zu einer Welt, in der jeder ökologisch verträglich, sozial gerecht und wirtschaftlich leistungsfähig handelt“, zu erreichen (Vgl.: www.bmz.de/de/ministerium/ziele/2030_agenda/).

Das Buch will erklären, wie und warum es zu der „Agenda 2030“ kam, was ihre Ziele im einzelnen sind, welche grundsätzlich anderen Verhaltens-, Vorgehensweisen und Methoden die Agenda vorsieht. Warum die vor 4 Jahren beschlossene Agenda der Weltgemeinschaft so wenig bekannt ist und, falls man sich auf diese Agenda doch bezieht, dies entgegen den Forderungen der Agenda nur auf vereinzelte „eigene“ Themen tut, und zwar ohne Bezug auf ihre Wechselwirkung mit all den anderen „Problemen“ und die berechtigten Interessen aller davon direkt oder indirekt Betroffenen. Schließlich behandelt das Buch auch, welche Folgen und Chancen sich aus der Befolgung der Agenda für Deutschland ergeben könnten, wenn man sie ernsthaft befolgen wollte. Die Agenda verlangt im Grunde eine neue Verständigungskultur und sie gehorcht einer prinzipiell anderen Denke.

Worum geht es dabei aber „grundsätzlich“? Nahezu alle modernen Menschen dürften sich inzwischen einig sein, dass sich das, was man „Natur“ nennt, „evolutionär“ entwickelt hat. Weniger einig ist man sich in der Antwort auf die Frage, ob sich diese „Natur“ heute noch weiter entwickelt. Im Universum mag man noch Evolution zulassen, aber auch hier und heute noch? Uneinigkeit kommt vor allem bei der Frage auf, ob dieser evolutionäre Prozess der „Natur“ die menschliche industrielle Zivilisation einschließt, diese also selbst ein evolutionäres Geschehen der „Natur“ darstellt, oder ob die menschliche Zivilisation der „Natur“ insgesamt und nicht nur an bestimmten Stellen und Momenten entgegen wirkt, also quasi „Antinatur“ ist. Dahinter verbirgt sich eine grundsätzliche, wenn man will, religiöse Entscheidung.

Der Astrophysiker Prof. Dr. Blietz zeigte bei einem Vortrag ein Bild. Der Obere Teil der Kurve beginnt mit der Entstehung der Biosphäre bis hin zum Menschen und zeigt nach oben. Die untere Kurve beginnt erst beim „Menschen ohne Gott“ und degeneriert nach unten. Fragt sich nur, was er/man hier unter dem Begriff „Gott“ verstehen will. Nehmen wir einmal an, unter „dem Schöpfergott“ sei nicht modern der „Zufall“, sondern das Agens der Evolution – also das, was die Evolution antreibt, gemeint. Ohne diesen inneren Antrieb wird der Mensch zum Agens des Verbrauchs, des Zerfalls, zum Verweigerer der fortschreitenden Evolution. Eine interessante These!?

Aus dieser abstrakt-ideologischen Einschätzung folgt praktisch die Frage, ob die menschliche Zivilisation selbst als evolutionärer Moment der Evolution zu verstehen sei oder nicht, oder einfacher gesprochen, ob es das Wesen der Menschheit sei, Grenzen des Wachstums (von Bio- und Noosphäre kreativ und produktiv zu überwinden, oder sich stationäre in das „Modell der Natur“ einzufügen, das sie sich gerade gemacht hat. Dieses Sich-Einfügen und dementsprechend „beschränken“ verzögert wohl den Verbrauch der verfügbaren Ressourcen. Doch auch wenn der Mensch seinen „lebensnotwendigen Stoffwechsel mit der Natur“ so ausrichtet, dass er „die Natur“ (oder „Umwelt“) möglichst wenig belastet, beenden kann er seinen Stoffwechsel nicht, bis das Versiegen der Ressourcen diesen mit ihm selbst beendet. Damit wäre der Niedergang des „Menschen ohne Gott“, ohne evolutionären Elan, festgeschrieben. Wäre das wirklich „Naturschutz“?

Hinter dem evolutionären oder stationären Denken, dem Modelldenken steckt eine Art religiöse Entscheidung. Denn auch Religionen machen wie die Bilder (Modelle), die sich der Mensch von „der Natur“ macht, eine Entwicklung durch; sie können weiter- oder zurückführen. Das Modell von der Natur, das sich die grünlakierten Parteien machen, entspricht mit anderen Worten der antiken Magna Mater, die ihre Kinder erst versorgt, aber im Endeffekt auffrisst. Der Theologe und Mönch Abelard erklärte am Anfang des 12. Jahrhunderts das alt-kirchliche Christologische Dogma (nach dem Gott Mensch geworden sei) neu, wenn er den Menschen den „freiwilligen Helfer Gottes bei der Vervollkommnung seiner (evolutionären, ergänzt) Schöpfung“ nennt – „freiwillig“, weil ihm die Freiheit bleibt, seine Hilfe zu verweigern oder gar der weiteren Vervollkommnung der Schöpfung (Evolution) entgegen zu wirken. Abelard wurde später wahrscheinlich nicht nur wegen mönchischer Regelverstöße kastriert.

Aber selbst mit seiner These entkommt Abaelard nicht ganz dem Gegensatz der Grundeinstellung von „evolutionärem“ und „stationärem“ Denken. Denn entweder gibt Gott dem Menschen die das richtige Verhalten im Sinne der Vervollkommnung (der weiteren Expansion der Biosphäre und des Geistes (Noosphäre)) vor und der Mensch muss sich dem (ein)fügen, oder der „freie“ Mensch setzt den von Gottes Schöpfung eingeschlagenen Weg frei, kreativ und damit sich selbst, d.h. seinem Wesen verantwortlich fort und überwindet die Grenzen des Wachstums, der Entwicklung, die sich der fortschreitenden Vervollkommnung der Schöpfung immer schon und immer wieder in den Weg stellen. Die bekannten Klimaschwankungen der Erde (Eiszeiten, Warmzeiten) waren wahrscheinlich starke Antreiber der Evolution der Biosphäre.

Aber auch die Entscheidung zwischen evolutionärem oder stationärem Denken erfolgt nicht willkürlich oder „frei“. Wenigstens das stationäre Denken entspricht einer spezifischen Interessenlage, dem, Interesse am Statuserhalt der jeweils herrschenden Machthaber. Das evolutionäre Denken ist dagegen „gezwungen“ (also unfrei) herauszufinden, wie die sich ihm stellenden Grenzen des Wachstums zu überwinden seien, und ob die dazu entwickelte Idee, tatsächlich zur evolutionären „Vervollkommnung der Schöpfung“ führt oder in die Irre. Schon die uns bekannte Evolution der Biosphäre, weist genug Irrwege und Sackgassen auf. Trotzdem kam sie voran.

Die stationär Denkenden wissen, was sie wollen, die anderen bleiben im Ungewissen befangen und „müssen“ sich plagen, suchen und schaffen. Die einen sind die Herrschenden gemeinsam mit den Bequemen, die Weitermacher, die gelegentlich „Forderungen“ an die Machthaber stellen. Die anderen sind die Arbeitswilligen, (nicht unbedingt die zur Maloche Genötigten) – wenn man Karl Marxens „Proletariat“ so verstehen will (was dessen Denken und dem seiner Jüngern nicht unbedingt entspricht). Nur die „Dialektik“ als Wechselbeziehung zwischen evolutionär und stationär bleibt uns erhalten.

Interessante, aber nicht spatz-spezifische Fragen tun sich auf. Auf zu neuen Ufern!

Wenn der Große Bruder

Kopfnicken des Großen Bruders genügt. Gibt es einen besseren Beweis als seine Aufforderung? Die USA werfen dem Iran vor, für den Angriff auf eine Raffinerie in Saudi-Arabien verantwortlich zu sein. Beweise werden nicht geliefert. Fragt man sich nach dem cui bono (wem nützt‘s), dann trifft es doch wohl die Gleichen, die solche Drohnen den IS-Terroristen in Syrien verschafft haben und die Erdöl Ressourcen in Venezuela und im Iran preistreibend blockieren wollen. Die USA fordern seit längerem höhere Öl- und Gas-Preise auf dem Weltmarkt, um ihre Überflüsse günstiger verkaufen und ihr Schieferöl profitabel abbauen zu können. Mit dem Erlös würden sie dann ihre ehemaligen Produktionsanlagen von China, wohin US-Konzerne sie ausgelagert hatten, zurück in die USA holen. Wenn man die nationalen Schulden der USA auf den Bürger herunterbricht, kommen auf jeden durchschnittlich $ 68.646,- bricht man sie auf den Steuerzahler herunter, hat jeder $183.625,- Schulden. Das abzahlen zu wollen verlangt sieben Jahresverdienste nach Steuern für den durchschnittlichen US-Haushalt. Da müssen einem Establishment schon andere Methoden einfallen, damit die Welt der über allen anderen erhabenen Nation diese nicht mehr einlösbare Verbindlichkeiten abnimmt. Vielleicht gehört der Coup beim Verbündeten in Saudi-Arabien dazu.

Diese vielleicht gehässige Unterstellung kann ich genau so wenig beweisen, wie Frau Merkel ihre Beipflichtungen zu den US-Unterstellungen gegen den Iran. Diese Kanzlerin braucht keine Beweise, ihr genügen die Befehle aus Washington oder genauer, die hintenherum aus London stammen. Das zeigte die Bundesregierung wieder zum x-ten Mal mit ihrem Entschließungsentwurf (S/2019/756) für Idlib, den sie zusammen mit Belgien und Kuwait am 19.9.2019 in den Sicherheitsrat einbringen ließ. Damit will man mit scheinbar frommen Wünschen die Zivilisten im Gouvernement Idlib retten, die von den syrischen und russischen Armeen, die wahllos gegen den Terrorismus kämpfen, umgebracht werden.

Das Dokument folgt umfangreichen Anklagen über die Bombardierung von Krankenhäusern und die schwierigen Lebensbedingungen der Zivilisten, die dem Regime des grausamen Diktators „Baschar“ feindlich gesinnt waren. Überprüfungen konnten keine ordnungsgemäß aufgeführten Krankenhäuser benennen, die von der syrischen Regierung bombardiert worden seien. Andere Überprüfungen ergaben, dass auch die Anschuldigungen über Giftgasangriffe der Regierung auf die eigene Bevölkerung falsch zugeordnet waren. Natürlich lassen sich Zustände auf einem Schlachtfeld nicht ordentlich feststellen, so dass jeder sich das zurecht schätzen kann, was er gerne für wahr hielte. Ähnliche Resolutionsentwürfe gegen die syrische und russische Regierung hatte der Westen bereits im Zusammenhang mit den Schlachten von Aleppo, Ghuta und Damskus der UNO vorgelegt. Sie scheiterten an den Vetos der Volksrepublik China und der Russischen Föderation. Bezogen auf die Zerstörung von Raqqa, die wesentlich umfangreicher und blutiger war, gab es keine solche Einwendungen, weil sie von der westlichen Koalition begangen worden war. Das Schicksal der Opfer war wohl in allen vier Fällen das gleiche, für die deutsche, belgische und kuwaitische Regierung ist das Vorgehen nur dann verwerflich, wenn es Syrern und Russen zuzurechnen ist, nicht aber, wenn es der Westen verursacht.

Soldaten vor Ort war die Ungleichheit der Berichterstattung des Westens sehr wohl aufgefallen. 50 CentCom-Analysten, welche die übertriebenen Gräueltaten in Raqqa dem Generalinspekteur des Pentagon gemeldet hatten, wurden deshalb bestraft. Der französische Oberst Francois-Regis Legrier wurde hart sanktioniert, nachdem er seine Scham und seine Wut über das Geschehen in der Revue Défense Nationale zum Ausdruck gebracht hatte.

Die Behauptung Deutschlands, Belgiens und Kuwaits, das „Baschar-Regime“ würde unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung seine Bürger töten, ist absurd. Der Terrorismus in Syrien geht nicht von ein paar Leuten aus, die eine Bombe legen, in die Menge schießen oder Leute mit LKWs überfahren. Es handelt sich dort um Zehntausende von Söldnern, die auf die Bevölkerung einstürmen, um ihr ein anderes Regime aufzuzwingen. Die erste Pflicht des „Baschar-Regimes“ bestand darin, sein Volk vor dieser grausamen Armee zu schützen, sein Recht auf „Leben, Freiheit und Sicherheit“ wiederherzustellen.

Deutschland und Belgien können die europäische Unterstützung der Dschihadisten in Idlib nicht leugnen und weigern sich nun Hunderte ihrer Staatsangehörigen, die dort als Söldner Zivilisten terrorisiert haben aber inzwischen von kurdischen Hilfstruppen der US-Regierung gefangen gehalten werden, wieder aufzunehmen. Offensichtlich ist man sich der Gefährlichkeit dieser Leute bewusst und will man es gerne anderen überlassen, sie hinzurichten.

Der Westen hat die Al-Qaida-Dschihadisten finanziert, bewaffnet, nach Syrien transportiert und vom NATO-Stützpunkt İncirlik in der Türkei aus geleitet, um in der Arabische Republik Syrien einen regime change wie zuvor schon in Libyen zu erzielen. 2011 wurden die Dschihadisten der Al Kaida von der CIA aus dem Irak nach Libyen geschafft, um dort die islamischen Kampfgruppe in Libyen (GICL) zu bilden. Sie bildeten dort die Bodentruppen für den NATO-Lufteinsatz. Andere wurden vom Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der UNO (damals noch Antonio Guterres) und vom türkischen Geheimdienst nach Syrien gebracht, wo sie die Freie Syrische Armee bildeten. Weil sie gegen das „Baschar-Regime“ und seinen russischen Verbündeten keinen Erfolg hatten (und in den USA eine dem Establishment nicht genehme Regierung gewählt worden war), ließen die Amerikaner sie im Stich und retteten nur die für andere Einsätze Brauchbarsten, – wahrscheinlich die ursprünglich vorgeschickten „Influencer“ und Rekrutierer. Deutsche und französische Regierungsstellen waren weniger skrupellos. Sie gaben die noch übrigen IS-Kämpfer nicht auf, sondern zogen sie im Gouvernement Idlib zusammen, versorgen sie mit Waffen und dem Nötigsten und finanzieren die NGOs, die ihre Versorgung betrieben.

Präsident Emmanuel Macron, der es übernommen hat, Moskau möglichst von Peking weg wieder enger an Paris zu binden, wollte sich mit dem deutschen Resolutionsentwurf nicht unnötig die Manschetten bekleckern und bat seinen Vertrauten Charles Michel, dies im Namen Belgiens zu tun. Kuwait tat es vermutlich, um von seiner Finanzierung der Dschihadisten abzulenken. Jedenfalls hatten bekanntlich Salafisten dort wenigstens 400 Millionen Dollar für den Dschihad in Syrien gesammelt.

Natürlich wusste die deutsche und belgische Regierung, dass sie mit ihrem Resolutionsentwurf China und Russland provozieren würden. Sie nahmen das in Kauf, sorgten für Turbulenzen im Sicherheitsrat und schwächten ihn dadurch. Sie taten das offensichtlich aus Furcht, die USA könnten sich unter Führung von Präsident Trump der Position Russland annähern und „den Westen des angloamerikanischen Establishments“ durch eine Art multilaterales Direktorium von Russland, USA und China ersetzen. Deutschland, Belgien und Kuwait haben inzwischen einen neuen, ebenso schwammig formulierten Resolutionsentwurf (A/HRC/42/L.22) am Sicherheitsrat vorbei direkt an die Generalversammlung verwiesen, um die Arabische Republik Syrien zu verurteilen.

Die deutsche Regierung übernahm es wieder einmal, die Sache des angloamerikanischen Establishments auf Kosten der eigenen Landesinteressen zu vertreten. Sie tat das, obwohl die Kämpfe seit der Ausrufung einer einseitigen Waffenruhe durch Damaskus am 1.9.2019 eingestellt worden waren. Die syrische Regierung tat es, um die Flucht seiner Staatsbürger vor den dschihadistischen Besatzern Idlibs zu ermöglichen. Chinas Regierung hat darauf eindeutig reagiert und in Aussicht gestellte, handelspolitische Bevorzugungen für Deutschland, z B bei KFZ-Importen, abgeblasen.

2011 behaupteten die internationalen Medien, in Syrien sei eine Volksrevolution ausgebrochen, die bedauerlicherweise in einen Bürgerkrieg ausgeartet sei. Inzwischen sind zahlreiche Dokumente – wenn auch nicht in deutschen Medien – aufgetaucht, die zeigen, dass der Krieg gegen Syrien bereits 2001 in Washington geplant und 2011 im Zuge des „Arabischen Frühlinge“ entfacht worden war. Dieser war ab 2004 nach dem Muster der „Großen arabischen Revolte“ von Lawrence von Arabien in London vorbereitet worden. Saudi-Arabien hat inzwischen eingestanden, die Deraa-Randalierer, die den Krieg unmittelbar eingeleitet haben, gekauft und ausgerüstet zu haben. Die syrische Regierung unter Baschar al-Assad hat versucht, die Menschenrechte von „Leben, Freiheit und Sicherheit“ der syrischen Bevölkerung gegen die aus dem ganzen Nahen Osten und darüber hinaus zusammengezogenen Dschihadisten zu verteidigen. Ziel des Establishments aus englischem Hochadel und Hochfinanz war es, in Ägypten, Tunesien, Libyen und Syrien die gefügige Muslimbruderschaft an die Macht zu bringen. In Ägypten wurde das durch das Militär, in Syrien mit russischer Hilfe verhindert.

Natürlich haben auch Kriminelle und Korrupte in der syrischen Polizei und Armee die Kriegswirren für sich ausgenutzt. In Syrien war das kaum ein größerer Anteil als zum Beispiel unter den alliierten Truppen bei der Besetzung Deutschlands 1945. Inzwischen werden sie in Syrien, seitdem wieder eine gewisse Übersichtlichkeit einkehrt, hart bestraft. Auch haben syrische und russische Kampfmaßnahmen zweifellos Kollateralschäden unter der Zivilbevölkerung verursacht. Die Verantwortung dafür tragen eindeutig die Aggressoren und ihre Hinterleute insbesondere die Heuchler unter ihnen, auch die mit der Raute.

Damit sich die Bevölkerung dem Diktat dieser Heuchler unterwirft, wird sie in einer bisher beispiellosen Weise manipuliert, terrorisiert und belogen. Das betrifft nicht nur die Ereignisse im Nahen Osten, sondern vor allem die angeblich durch CO2 verursachte angebliche Klimakatastrophe. Bisher liegen dafür keinerlei physikalische Beweise vor. „Einzig und allein mit numerischen Modellen ist es möglich, die Erwärmung im 20. Jahrhundert mit menschlichen Eingriffen in Verbindung zu bringen;“ gestand der Direktor des britischen Meteorologischen Amtes Prof. Dr. John Mitchel und leitender Autor des IPCC Berichts 2007 (in IPCC 4. Assessment Report „Climate Change 2007:The Physical Science Basis). Und selbst die Klimamodelle schafften das nur mit eingebauten “fudge factors“. Die Modelle erweisen sich heute, 20 Jahre später, an Hand der Temperaturstatistik als falsch, nachdem zahlreiche Manipulationsversuche an den Messdaten und Statistiken aufgeflogen waren. Das kümmert Medien und Politeinheizern nicht, weil es in ihrer Propaganda gar nicht um das Klima geht, sondern um den Machterhalt der Elite und eine entsprechende Gesellschaftsumgestaltung.

„… auf zum letzten Gefecht!“

Alle kennen inzwischen Greta Thunberg die in diesem Jahr auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos erklärte: „Ich will, dass ihr in Panik geratet, dass ihr die Angst spürt, die ich jeden Tag spüre.“1, und alle beginnen, vor der Gesandten der MAGNAE MATRIS NATURAE auf die Knie zu fallen. Aber Severn Cullis-Suzuki haben sie schon vergessen. Das zwölfjährigeMädchen aus Britisch Columbia ließen die Organisatoren des UN-Umweltgipfels in Rio de Janeiro 1992 eine 6-minütige Rede über die Grenzen des Wachstums halten. Sie hat laut der Euphorie der „anerkannten“ Medien „die Welt zum Schweigen gebrachtund die Umweltkrise weltweit angeworfen. Dazu gibt es eine Vorgeschichte, an die Sie sich zu Gretas Füßen erinnern sollten.

Mitte der 1960er Jahren näherte sich das westliche Wirtschaftssystem wieder einmal einer systemischen Krise. Am Ende der Wiederaufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg sorgte die wachsende Verschuldung nicht nur der Entwicklungsländer in den Industrieländern zu einer Absatzkrise mit zunehmender Arbeitslosigkeit. Im Ost-West-Konflikt kam es zum „Atomaren Patt“, und wurde ernsthaft über eine „friedliche“ Koexistenz nachgedacht.

In den „befreiten“ Kolonien hatten sich angesichts wachsender „Befreiungsbewegungen“ zunehmend sozial bewusste Regierungen gebildet, die der westlichen Führungsmacht als „kommunistisch unterwandert“ galten. Man fürchtete einen Domino-Effekt, der die Entwicklungsländer ins sozialistische Lager treiben würde. Das sollten mehrere „regime changes“ und schließlich der Vietnamkrieg verhindern. Dies belastete die US Wirtschaft und ließ sie zunehmend defizitär werden. Der Dollarumlauf auf dem Weltmarkt blähte sich dadurch enorm und führte dazu, dass die aus dem Nichts geschaffenen Dollarbestände gegen Gold in die USA zurückflossen. Auf diese Weise verschwand die in Bretton Woods festgelegte Golddeckung des Dollars, die ihn als Weltwährung prädestinierte. Die Doppelfunktion des Dollars als national wie auch international anerkanntes Zahlungsmittel hatte dafür gesorgt, dass die Länder des Westens (auch Entwicklungsländer) Währungsreserven in Dollar anlegen mussten, die zugleich kostenlose Kredite für die USA darstellten.2 Dieses System der Dollarhegemonie geriet in Gefahr.

1971 musste US-Präsident Richard Nixon schließlich die Golddeckung des Dollars einseitig aufkündigen und durch Henry Kissingers Konstruktion des „Petrodollarsystems“ ersetzen. Dieses sah vor, dass der Wert der Währung sich auf den frei floatenden Finanzmärkten einpendeln sollte. Den Werterhalt des Dollars sollte nun der Öl- und Gas-Preis absichern. Diese Energieträger durften nach Absprache mit den „Öl-Scheichs“ nur noch in Dollar gehandelt werden. Eine der Folge dieser beiden Maßnahmen war, dass sich auf den Finanzmärkten leichter Geldgewinne erzielen ließen, als mit Angeboten auf den Gütermärkten. Entsprechend verlor die Güterproduktion für „die Wirtschaft“ an Bedeutung.

Was hat das mit der Umweltkrise zu tun?

Der Krieg der USA in Vietnam löste nicht nur in den USA ab 1964 Proteste der Students for a Democratic Society (SDS) aus. Diese heizten sich vor dem Hintergrund der zunehmenden sozialen Spannungen in den Industrieländern bedrohlich zu der sogenannten „1968er Revolte“ gegen das kapitalistische System des Westens auf. Die beiden wesentlichen Führungsgremien der USA, „Die Wirtschaft“ und „die Politik“ machten sich ernsthafte Sorgen um den Fortbestand ihres Systems und beschlossen, der antikapitalistischen Bewegung eine neue politische Stoßrichtung zu geben.

Zum Beispiel die Wirtschaft: 1967 erschien der sogenannte „Report from the Iron Mountain“ in The Dial Press New York, herausgegeben unter Pseudonym John Doe (Leonhard C. Lewin) und wurde sofort in die wichtigsten Sprachen übersetzt ( auf Deutsch, Der verdammte Frieden Listverlag München 1968) Danach soll sich 1963 im Bunker der Führungskräfte der privaten US-Wirtschaft im Iron Mountain eine Gruppe von Experten getroffen haben, um zu diskutieren, welche verheerende Folgen die sogen friedliche Koexistenz und damit der Wegfall des „Kriegssystems“ als nötige „Kontrollfunktion“ der Gesellschaft haben würde. Sie überlegten: „Vielleicht kann die Gefahr der Verschmutzung der gesamten Umwelt eines Tages diejenige der Massenvernichtung durch nukleare Waffen ersetzen…“ Dies sei zwar „ohne eine umwälzende Revision der Denkweise“ nicht möglich. Aber „es wäre kein Problem, die Verschmutzung für diesen Zweck zu forcieren, im Grunde würde schon eine Modifizierung der bestehenden Programme gegen die Verschmutzung den Prozess genügend beschleunigen und dadurch das für eine glaubwürdige Bedrohung notwendige Ausmaß erreichbar sein“. (zitiert nach der dt. Ausgabe S 103 und 127). Der Bericht wurde heftig als „Fiktion“ bekämpft und seine Tatsächlichkeit konnte nie eindeutige bestätigt werden. (Inzwischen heißt ein „globales“ Unternehmen so, dass sich dem „Schutz von Informationen und Vermögenswerten widmet“). Dass es allerdings derartige Überlegungen tatsächlich gegeben hat, bezeugt das Erscheinen des Textes, selbst wenn er „fiktiv“ wäre.

Konkreter war die Politik. Seine Berater, Henry Kissinger und Daniel P. Moyniham (Dem.), veranlassten Präsident Nixon (Rep.) bei seiner berühmten Antritts Rede im Januar 1969 und dann zum 20-jährigen Bestehen der NATO im April in Brüssel noch einmal, als die „dringendste“ gemeinsame Aufgabe der Industrienationen hervorzuheben, „den Menschen des 20. Jahrhunderts mit seiner Umwelt in Einklang zu bringen.“ Im November 1969 beschloss der NATO-Rat die Erweiterung der NATO-Aufgaben um eine „dritte Dimension“ und gründete dementsprechend einen neuen Ausschuss zur Verbesserung der Umweltbedingungen und zusätzlich das Committee on the Challenges of Modern Society. Auf der Gründungsveranstaltung des Ausschusses ging Moyniham bereits nachdrücklich auf die Zunahme von CO2 in der Atmosphäre und den damit verbundenen „Greenhouse-Effekt“ ein.3 Nixons Rede löste sogleich weltweit gewaltige Umweltaktivitäten der Medien mit dem Ergebnis aus, dass sich bereits am 20. April 1970 ca. 20 Millionen Amerikaner am ersten Earth Day beteiligten, um für mehr Umweltschutz zu demonstrieren.

Entsprechend legte der ehemalige US-Verteidigungsminister und damalige Präsident der Weltbank, Robert McNamara, zusammen mit dem ehemaligen kanadischen Ministerpräsidenten und Friedensnobelpreisträger Lester Pearson 1969 den „Pearson-Bericht“ vor. Darin wird das Scheitern des bisherigen Konzepts „Entwicklung (der Entwicklungsländer, ergänzt) durch Wachstum“ festgestellt. Denn wachstumsfördernde Maßnahmen kämen nur der Oberschicht in den Entwicklungsländern zugute, während die Armut vor Ort eher noch zunähme. Als Alternative wurde „appropriate technology“ (arbeitsintensive Primitivtechnologie) vorgeschlagen. 1972 erschien dann der Bericht des Club of Rome Grenzen des Wachstums, der schlagartig von den Medien weltweit verbreitet worden war.

Was war das für ein Club? Im Juni 1965 hatte in David Rockefellers Villa Serbelloni in Bellagio am Comer See eine vom Congress for Cultural Freedom (einer CIA-Frontorganisation, siehe Frances S. Saunders, Wer die Zeche zahlt“, Siedler Verl. 2001 zur Umfunktionalisierung der Kultur für den Kalten Krieg,) geladene „Conference on Conditions of World Order“ stattgefunden. Einige sehr einflussreiche Persönlichkeiten des Westens erörterten dort die “Bedingungen einer (genehmeren, ergänzt) Weltordnung”. Drei Jahre später in April 1968 trafen sich am gleichen Ort 75 „führende Persönlichkeiten“ und gründeten den Club of Rome (COR).

Eine besondere Rolle bei der speziellen Umorientierung der vom SDS ausgelösten Bewegung leistete das Tavistock Institute in London und dort besonders die beiden Soziologen und Sozialpsychologen Dr. Fred Emery und Eric L. Trist. Sie waren bei der Untersuchung der hypnotisierenden Effekte des Fernsehens auf die neu beobachten Phänome der „swarming adolescents“ (schwärmerische Jugendliche) und der „rebellious hysteria“ (rebellische Hysterie) gestoßen und haben sie im Sinne ihrer „Theorie soziotechnischer Systeme“ auf ihre politische Brauchbarkeit zur Steuerung der Gesellschaft untersucht.4 In den Jahren 1967/68 unterrichtete Emery dann am Center for Advanced Studies der Universität Stratford in Kalifornien und zugleich an der Wharton Business School der University of Pennsylvania. Die Anwendung seiner Konzepte sollte sich bereits in den Pariser Mai-Unruhen von 1968 bewähren. Sie führten u.a. zum Sturz des NATO- und Dollar-kritischen General de Gaulle.

Im weiteren Verlauf der Entwicklung der Theorie soziotechnischer Systeme gelang es den antikapitalistischen Impetus der 1968er Bewegung in einen antiindustriellen der Umweltschutzbewegung umzumodeln und die Bewegung dazu noch in viele single purpose Bewegungen zu zersplittern. Das entsprach der 1971 durchgesetzten Dominanz der Finanzmärkte über die Gütermärkten in „der Wirtschaft“. Damit war der Einsatz der Theorie soziotechnischer Systeme noch nicht beendet. Die rebellische Hysterie wurde zur Bildung der Regenbogenbewegung und für „bunte Revolutionen“ genutzt. Mit einem Anti-Establishment-Anstrich ließ sich die Politik der Hochfinanz oder des „Anglo-american Establishments“ breiter verkaufen und die alten Linksparteien in neo-linke, „progressive Parteien“ umwandeln und vom Establishment in Dienst nehmen.

In Frankreich gelang es zum Beispiel auf diese Weise, einen jugendlichen, ehemals höheren Angestellten einer Rothschild Bank ohne Partei und eigene Gefolgschaft zum Präsident wählen zulassen. Seinen Wahlkampf unterstützte der Regenbogen mit Hilfe der Medien. Auch in London wurde die Regenbogentruppe aktiv; in der Ukraine gelang ihr 2014/5 der Putsch; sie inszenierte den „arabischen Frühling“; in Moskau ist sie vorerst gescheitert; nach Trumps Wahlerfolg in den USA und neuerdings in Hongkong ist sie wieder rührig geworden. Jetzt trägt sie „Greta“ als Klimafahne vor sich her. Und schon folgt ihr (laut Medien Angaben) die breite Mehrheit mit dem leicht erkennbaren aber nicht oft durchschauten Ziel, den Lebensstandard und die Anzahl der breiten Bevölkerung zu senken.

Die durch Medienkonsum ihrer Primärerfahrungen beraubten Massen folgen immer folgsamer und rascher den Vorgaben der Soziotechnologen. Ihr fällt zum Beispiel die Absurdität nicht auf, dass man den angeblich durch CO2 verursachten Klimawandel, (was noch immer nicht physikalisch bestätigt – eher von Kramm, Dugi, Gerlich und Tscheuschner u.a. widerlegt wurde) ausgerechnet durch den unmittelbaren Eingriff in Wetter/Klimaverhältnisse, nämlich durch die Energieentnahme aus der Luftströmung (Wind), die für die Verteilung der Feuchtigkeit über Land entscheidend ist, ausbremsen will.

1Thunberg, Greta, „Ich will, dass ihr in Panik geratet“, Meine Reden zum Klimaschutz, Fischer-Verlag Frankurt 2019

2Damit wurde damals die anethische Qualität der Marktwirtschaft im Westen immer offenkundiger. Vgl. Max Weber: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie. Band 1. Mohr, Tübingen (1920) 1988, S. 202 ff.

3 Kai F. Hünemörder, Die Frühgeschichte der globalen Umweltkrise und die Formierung der deutschen Umweltpolitik Franz Steiner Verlag Wiesbaden 2004 S. 141f.

4F. Emery, E. Trist, The causal texture of organizational environments, in: Human Relations 1965, Bd.18, S. 21–32. und speziell F.E. Emery, The next Thirty years: concepts, methods and anticipations, in: Human Relations 1967, Bd.20, S. 199–237.

Neues provoziert Widerstand

In Saudi-Arabien wird die weltgrößte Ölraffinerie Abkaik am Persischen Golf von Drohnen zerstört. Die Hälfte der saudischen Ölförderung – das sind etwa 5,7 Millionen Barrel täglich – sei seitdem außer Betrieb. Das erreichten Drohnen ähnlicher Bauart, wie diejenigen, die gelegentlich den Militärflugplatz Hmeimim der russischen Luftstreitkräfte in Syrien angreifen. Sie sehen äußerlich primitiv aus, sind aber mit hochmoderner Elektronik ausgestattet. Sie sind so „modern“, dass das amerikanische Raketenabwehrsystem Patriot in Saudi-Arabien sie verfehlte. Die von den Saudis und ihren Verbündeten bekämpften aber vom Iran unterstützten Huthis in Jemen übernahmen die Verantwortung. Sofort steht für den Westen fest, der Iran habe die Drohnen geliefert, wenn nicht sogar direkt gesteuert. Aber wer lieferte sie dem IS, den Gegnern der Schiiten, Russen und Iraner in Syrien?

US Präsident Trump droht, was bleibt ihm vor der nächsten Wahl auch anderes übrig, schlägt aber (noch) nicht zurück. In Berlin wird sofort von einem bevorstehenden Krieg gefaselt. Die deutsche Bundeskanzlerin schlägt sich nicht zum ersten Mal – für alle Welt sichtbar – auf die Seite der Washingtoner Kriegstreiber von Schlage eines John Bolton, Clinton, Obama, usw., den Handlangern des Establishments (wer zahlt, schafft an). Was dieses Verhalten wohl für die Riege Putin, Netanjahu, Trump signalisiert, fragt der frühere Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung unter Helmut Kohl, Willy Wimmer, besorgt.

Der deutsch-iranische Ölexperte und Berliner Politologe Behrooz Abdolvand erwartet wegen des Drohnenangriffs auf Saudi-Arabien „keine großen Turbulenzen“. „Aber diese politischen Scharmützel werden dazu führen, dass der Öl-Preis sich nach oben bewegt. Die Profiteure dieser Entwicklung sind allen voran die USA und Russland.“ Er fährt – beruhigend oder nicht – fort: „Die Weltwirtschaft stagniert langsam und dadurch wird der Bedarf an Öl wohl verhältnismäßig niedriger. Gleichzeitig bringen erhöhte Öl-Preise in dieser Form die US-amerikanischen Investoren dazu, mehr in Schieferöl und Schiefergas zu investieren. Deswegen denke ich, dass sich der Öl-Markt gut ausgleichen kann.“

Der Spiegel vom 16.9. ist anderer Meinung. „Der Drohnenangriff gegen die wichtigste Ölfabrik ist deshalb mehr als ein überraschender militärischer Erfolg. Die Attentäter demonstrierten vor aller Welt die überraschende Verwundbarkeit des weltweit größten Ölexporteurs und wichtigsten Alliierten der USA am Golf, Saudi-Arabien.“ US-Präsident Trump folgt scheinbar der Einschätzung Abdolvands und twitterte am 16.9.: „Da die Situation um das Erdöl bei uns in den letzten Jahren sehr gut gewesen ist (…), sind wir Netto-Exporteure von Energieressourcen und jetzt deren Erzeuger Nummer eins in der Welt. Wir brauchen kein Erdöl und Erdgas aus dem Nahen Osten, aber wir können unseren Verbündeten helfen.“ Die Kontrolle über Öl und Gas ist die Knute, mit der die USA ihre sogenannten Verbündeten bei der Stange halten. Die USA sind zur Zeit bedeutende Öl- und Gas-Exporteure. Dort wurden erst kürzlich mit dem Wolfcamp Shale und der darüber liegenden Bone Spring Formation im Bereich des Delaware Basin in West Texas und New Mexicos Permian Basin üppige Felder entdeckt, die nach Schätzungen U.S. Geological Survey (USGS) vom November 2018 rund 46.3 Mrd. Barrel Öl, 281 Millionen Kubikfuß Erdgas und 20 Mrd. Flüssignaturgas enthalten sollen.

Wenn man nach dem cui bono, wem nützt der Drohnenangriff fragt, müsste man auch berücksichtigen, dass Saudi-Arabien Aramco an den Finanzmarkt bringen und mit dem erwarteten Erlös eine eigene Chemische Industrie aufbauen wollte. Und schließlich wäre zu berücksichtigen, dass es in den USA mächtige regierungsnahe Kreise gibt, die den angeblich bekämpften IS mit Waffen versorgt haben und versorgen. Dazu veröffentlichte die bulgarische Journalistin Dilyana Gaytandzhieva am 1.9. 2019 stark belastende Geheimdokumente, die unsere anerkannten Medien natürlich nicht für news worthy halten. Diese Kreise versprechen sich davon nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Gewinne, selbst wenn es nur der wäre, die Wiederwahl Trumps durch eine Wirtschaftsrezession zu erschweren. Und gab es da nicht kürzlich auch noch gewisse Techtelmechtel zwischen Saudi Arabien und Russland?

All zu viel Beruhigung ist also nicht angesagt: Präsident Donald Trumps derzeit noch amtierender Nationaler Sicherheitsberater (John Boltons Amtsverweser, deputy), Charles Kupperman, machte noch unter Ronald W. Reagan durch eine umstrittene Aussage von sich reden, nämlich dass ein Atomkrieg mit der UdSSR zu gewinnen und ein „Atomkrieg eine zerstörerische Angelegenheit aber nur ein weitgehend physikalisches Problem“ sei (nuclear conflict with the USSR was winnable“ und “nuclear war is a destructive thing but still in large part a physics problem). Ob er heute noch diese Meinung vertritt, ist nicht bekannt.

Jedenfalls haben am 17.9. Vertreter der Nato-Staaten im süddeutschen Ulm ein neues Kommando eingeweiht. Laut Nato Auskunft, soll das neue Nato-Kommando für schnelle Truppen- und Materialtransporte (Joint Support and Enabling Command) als „Teil der verstärkten Abschreckung und Verteidigung der Nato als Reaktion auf ein verändertes Sicherheitsumfeld“ dienen und „eine rasche Weitergabe der alliierten Verstärkungen“ sicherstellen. Der Oberste Befehlshaber der Alliierten Truppen in Europa, US-General Tod D. Wolters, wird das Zentrum leiten. Da sich die NATO an frühere Abmachung mit Russland halten und demnach keine Truppen in den von den sowjetischen Truppen geräumten osteuropäischen Gebieten stationieren wolle, umgeht man das Abkommen, indem man sich auf zeitlich begrenzte Stationierungen beschränkt. Der nächste Truppenaustausch in Polen, ist für Mitte Oktober vorgesehen.

Es gibt auch positive Entwicklungen. Allerdings kommt es dabei auf den Bewertungsstandpunkt an. Wenig Beachtung in den Medien fand das diesjährige 5. Eastern Economic Forum vom 4. – 6. 9. 2019 in Wladiwostok. 2018 hatten an dem Forum 6.000 Gäste aus über 60 Ländern teilgenommen und Geschäfte im Wert von knapp 45 Mrd. USD (neueste Zahlen fehlen) abgewickelt. Während es den USA gelang, die wirtschaftliche Zusammenarbeit der BRICS (Brasilien Russland Indien China Südafrika) dank des neu installierten “Captain” Bolsonaro in Brasilien vorübergehend einzufrieren, erfreut sich das Bündnis Russland, Indien, China (RIC) einer zunehmenden Stärke. Das zeigte sich beim bilateralen Treffen zwischen dem russischen Präsident Vladimir Putin und Indiens Premierminister Narendra Modi, in Wladiwostok. Sie vereinbarten die Zusammenarbeit auf verschiedenen wirtschaftlichen Gebieten auf der Basis “einer besonders privilegierten strategischen Partnerschaft“ (especially privileged strategic partnership). Dabei ging es unter anderem um langfristige Energieimporte aus Russland über ein Pipeline-System und die sich öffnende nördliche See-Route, die „Russisch-Indische Seidenstraße zur See“,an die sich die „Chinesischen Seidenstraße zur See“ der Belt and Road Initiative vom südchinesischen Meer bis zum Indischen Ozean anschließt. Dies ist ein weiterer Aspekt der russischen “Hinwendung nach Asien“ (pivot to Asia). Indien will vor allem von Rohstoffen aus Russland profitieren, während Russland Investitionen indischer Energiefirmen in seiner noch unterentwickelten Fernost-Region entgegensieht.

Um die “Hinwendung nach Asien” ging es auf dem Forum in Wladiwostok in erster Linie. Sie soll die Entwicklung der Eurasischen Integration und der chinesischen Belt and Road Initiative vorantreiben. Sich an dieser zu beteiligen, scheut sich Westeuropa wegen seines Verbündeten USA. Dieser Widerstand war wohl auch der verschwiegene Grund für die mit Hilfe von Frau Merkel getrickste Regierungsumbildung in Italien, weil sich die alte Regierung an der Eurasischen Integration beteiligen wollte, was im „Westen“ Unbehagen auslöste. Dass Merkels Besuch in China an ihrer Haltung etwas ändern würde, kann aufgrund ihrer Gefolgschaftstreue dem westlichen Establishment gegenüber bezweifelt werden.

Jedenfalls wurde in Wladiwostok die „umfassende strategische Eurasische Partnerschaft” Russlands ausführlich erörtert. Zudem haben die RIC Länder versichert, ihre Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zum Iran als wichtiges Moment der Eurasischen Integration trotz westlicher Sanktionen ausbauen zu wollen. In diesem Zusammenhang kündigte Indiens Premierminister Narendra Modi in seiner Rede auf dem Forum an, “sein Land werde einen Kredit über eine Milliarde US $ für die Entwicklung der Gebiete im Fernen Osten zur Verfügung stellen. („This is a completely unprecedented measure when we provide such a special credit line to another country“). Die russisch indischen Schlusserklärung betont außerdem, am US Dollar vorbei „ein System gegenseitiger Transaktionen in nationalen Währungen vorantreiben“ zu wollen (promote a system of mutual transactions in national currencies). Damit widersprach man ausdrücklich den Bemühungen US-Präsident Donald Trumps, Indien in seine „Indo-Pacific Strategy“ einzugliedern, die vor allem ein Containment Chinas vorsieht.

Russlands Pläne für die Entwicklung seiner Fernost-Region, die vor einer Woche in Moskau vorgestellt wurde (im Spezialbericht des Valdai Clubs vom 4.9.) entsprechen der Grand Strategy Chinas für die Integration Zentraleurasiens (des Eurasian Heartlands). Die Zusammenarbeit in dieser Region soll in nächster Zeit gründlich ausgebaut werden, weil sich China wegen des vom Westen anberaumten Handelskriegs um einen “escape from Malacca”, einen Ersatz für die gefährdete Durchfahrt durch die Straße von Malakka bemüht. Im Zuge dieser Strategie wurden kürzlich bereits zwei Brücken im Norden über den Grenzfluss Amur gebaut, über den hinweg zu Sowjets Zeiten noch Feuergefechte zwischen russischen und chinesischen Truppen stattgefunden hatten. Es sieht so aus, dass Wladiwostok eine Art Knotenpunkt der Verbindung zwischen den RIC-Länder bildet.

Dazu trägt ein anderes Ereignis in Wladiwostok bei. Die russischen Firmen Sovcomflot und Novatek gründeten dort eine gemeinsame Firma. Sie soll in Zusammenarbeit mit Südkoreas Werft Samsung Heavy Industries 17 neuartige Eisbrecher als Tanker für Flüssiggas (LNG) für das von Novatek mit Partnern entwickelte Naturgasprojekt Arctic LNG 2 bauen. Zuvor schon hatte Rosnet 15 eisbrechende Tanker für sein Yamal LNG Projekt bestellt. Die Arctic Tanker werden LNG über die Nordpolarroute nach Osten, nach Korea, China, Japan und bis nach Indien liefern. Während die 15 Tanker, die Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering für Rosnets Yamal LNG Project baut, vor allem Länder im Westen mit LNG versorgen werden.(https://thebarentsobserver.com/en/industry-and-energy/2019/09/new-arctic-partnership-announces-construction-17-icebreaking-lng-tankers)

Auch in den USA geschieht Erfreuliches: Der republikanische Senator Joe Pennachio legte dem Senat im Staat New Jersey (NJ) am 26.8.2019 drei Gesetzesvorschläge zur Förderung der Kernfusionsforschung vor. Darüber hinaus ließ der Senator eine Resolution SR-146 an den US-Kongress schicken, damit dieser mehr Geld für die Kernfusionsforschung bereitstellt.

Auch in den USA sieht man anders als in Merkel Deutschland nach vorn und nicht nach hinten.

Warum wir uns nicht verstehen.

„Der Staat muss untergehen, wenn die gesetzgebende Gewalt korrupter geworden ist als die vollziehende.“ Montesquieu.

Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), hat festgestellt: „Die Problemgruppe Nummer 1 sind die berufsaktiven Menschen“. Sie seien besonders anfällig für Rechtsextremismus. Warum aber sind „berufsaktive Menschen“ eine derartige „Problemgruppe“? Könnte es etwa daran liegen, dass „berufsaktive Menschen“ das Geld erarbeiten müssen, das teure politische Nichtsnutze nach Belieben verschleudern.

“Wenn wir den Klimaschutz vorantreiben, wird es Geld kosten.” … “Wenn wir ihn ignorieren, wird es uns mehr Geld kosten.” verkündete Kanzlerin Merkel bei der jüngsten Klimadebatte im Bundestag. Der erste Teil des Zitats ist Absicht, der zweite Teil Fiktion oder Vorwand. Denn es gibt bisher keinen stichhaltigen Grund für die Annahme, dass CO2-Verhinderung etwas mit Klimaänderungen zu tun hat. Neuerdings gibt es aus China sehr begründete wissenschaftliche Kritik am IPCC und der Klimaterrorisierung der Bevölkerung. CO2 Verhinderung hat viel mit Einschränkung von Energie, Produktion und der Versorgung von Pflanzen, Tieren und Menschen zu tun.

Ein Wort des Medienwissenschaftlers Norbert Bolz zur Induktion der Klimaangst ist interessant. Er schrieb in der NZZ vom 29.8. 2019: „Ein Teenager reist um die halbe Welt, um die ganze Welt zu retten. Und die Medien reisen mit. Doch Zweifel schleichen sich ein – welches ist genau Greta Thunbergs (und Merkels, ergänzt) Mission?“ „Greta bietet alles, was die Medien brauchen: Personalisierung und Emotionalisierung der Politik, die religiöse Unheilserwartung der «Klimakatastrophe» und das asketische Programm zur Rettung der Welt. Sie ist die Heilige einer grünen Ersatzreligion, die Heldin unserer Zeit, die die Authentizität ihres Anliegens durch Weltfremdheit und Kindlichkeit beweist.“ Merkel ersetzt „Weltfremdheit und Kindlichkeit“ durch Eliten-Hörigkeit. Und wie ist das mit der „Ersatzreligion“?

An Stelle des «Was darf ich hoffen?» der alten, fragt die heutige Religiosität (wie die Geißler-Züge und Hexenprozesse während der Kleinen Eiszeit) «Was muss ich fürchten ?». So hat sich in der westlichen Welt wieder einmal eine Ökumene der Ängstlichen formiert. Sie bekommt von „engagierten“ Wissenschaftlern Bestätigung. Das funktioniert so: Am Anfang steht eine Krisenerscheinung (z.B. super heiße Sommer); sie begründet die Notwendigkeit der Forschung; die Bedeutsamkeit dieser Forschungen legitimiert ihre staatliche Finanzierung; die Kosten der Forschung verlangen «öffentliches Interesse». Dazu bedarf es politischer und medialer Organisationen. Die sorgen dafür, dass etwas zu Stande kommt, was Wissenschaftstheoretiker «scientific bias» nennen, also: Man findet, was man erwartet und was zum Job-Erhalt beiträgt. „Und immer ist es fünf vor zwölf,“ sonst fließt kein Verdienst.

Wissenschaftler, die warnen und mahnen, setzen ihren Ruf aufs Spiel. Denn Untergangspropheten waren immer schon die erbittertsten Feinde der Aufklärung – das gilt auch für die Öko-Propheten der Klima-Apokalypse. Steckt mehr hinter deren „Engagement“?

Ihm entgegen setzen wir zunächst einen Satz von Nora Bossong aus ihrem neuesten Roman Schutzzone: „Zuversichtlich macht mich die sichere Erkenntnis, dass Pessimismus nicht weiterhilft. Lösungen findet nur, wer Mut hat.“ Natürlich gibt es auch Übermut.

Einerseits Zukunftsangst, andrerseits Hoffnung oder besser Zuversicht. Was steht dahinter? Geschäft! Das sicherlich auch. Wir wollen tiefer bohren.

Das Auffallende an dem Gegeneinander dieser beiden Tendenzen ist eine fehlende oder nicht gelingende Verständigung der Beteiligten. Der Grund scheint in einer gegensätzlichen Grundeinstellung zu liegen. Diese klammert sich heute an den Begriff von „Natur“, „natürlich“ und neuerdings auch „bio“, ein Begriffsbereich, der heute Hochkonjunktur feiert. Doch versteht man darunter dasselbe?

Worum geht es? Nahezu alle modernen Menschen dürften sich inzwischen einig sein, dass das, was man Natur nennt, sich auf der Erde und darüber hinaus „evolutionär“ entwickelt hat. Weniger einig ist man sich in der Antwort auf die Frage, ob sie sich heute noch weiterentwickelt. Im Universum mag es Evolution gegeben haben, aber auf der Erde, heute? Doch was sollte die Evolution gestoppt haben? Uneinigkeit kommt vor allem bei der Frage auf, ob dieser evolutionäre Prozess die menschliche industrielle Zivilisation einschließt, diese also selbst „Natur“ ist, oder ob die menschliche Zivilisation der „Natur“ insgesamt und nicht nur an bestimmten Stellen und Momenten entgegen wirkt, also quasi „Antinatur“ ist. Aus dieser zunächst abstrakt-ideologischen Einschätzung folgt praktisch die Frage, ob die menschliche Zivilisation selbst als evolutionärer Antrieb der Naturentwicklung zu verstehen sei, oder stationär so auszurichten sei, dass sie sich in den vorgegebenen (von wem festgestellten?) Zustand der Natur stationär einfügt. Die natürlich gewachsene Umwelt soll durch den „Stoffwechsel des Menschen mit der Natur“ möglichst wenig belastet oder gar gestört werden. Dahinter steht eine Art religiöser Entscheidung.

Darf, soll, muss, wird der Mensch bestimmen, was auf der Erde (und im Zeitalter der Raumfahrt auch darüber hinaus) zu geschehen hat, oder hat das eine übergeordnete Macht, ein Universal-Gott oder neuerdings eher wieder die Magna Mater „Natur“, zu tun. Die Entscheidung ist in den meisten früheren Religionen eindeutig gefällt. Der Mensch, die Menschheit als Inbegriff, erscheint einmal als determiniertes Produkt, dessen Determiniertheit nur einem Laplaceschen Dämon mit göttlicher Allwissenheit und Allmacht bekannt ist. Nur der Mensch mit eingeschränktem Wissen hält sich für „frei“. (Laplace und Fans gaben sich als diesen Dämon aus). Wenn aber der Mensch Objekt der Universalmacht ist, der sein Schicksal erleiden muss, dann ist die Universalmacht für das, was er tut verantwortlich. Wie prima ist das für Verantwortungslose. (Jetzt heißt der Dämon der Laplacejaner plötzlich „Zufall“.) Wäre der Mensch im Rahmen der Vorgaben seines Milieus frei, hieße das, er ist in seiner kreativ gestaltenden Freiheit quasi Herr auch über die Natur, wenn auch im Rahmen seiner jeweils begrenzten vorgegebenen und selbst geschaffenen Möglichkeiten. Als freier Mensch stünde er in der vollen Verantwortung für sein Tun und als Vereinzelter wäre er damit überfordert. Und wem wäre er verantwortlich? Doch wohl der weiteren Evolution der Natur. Merken Sie, dass sich hier die beiden Positionen kreuzen?

Das Christentum – jedenfalls, soweit es noch dem westlich geprägten altkirchlichen Christologischen Dogma verbunden ist – lokalisiert den Menschen dazwischen, und zwar als „freiwilligen Helfer Gottes bei der Vervollkommnung (Evolution) seiner (Gottes) Schöpfung.“ So formulierte es der Theologe und Mönch Abaelard (Anfang des 12. Jh.), der nicht nur wegen mönchischer Regelverstöße kastriert wurde. (Natürlich gab/gibt es in der christlichen Kirche auch ganz andere Tendenzen). Aber selbst mit der These Abaelards entkommt man nicht ganz dem Gegensatz der Grundeinstellung von „evolutionär“ zu „stationär“. Denn entweder gibt Gott dem Menschen die Richtung der Vervollkommnung (die weitere Expansion von Leben und Geist) vor, oder der Mensch setzt den von Gottes Schöpfung eingeschlagenen Weg frei und kreativ fort. Das muss er bei Strafe des Untergangs (wie viele Species vor ihm) vor allem dann, wenn er an sich der Evolution in den Weg stellenden „Grenzen des Wachstums“ stößt und von ihnen gestoßen über diese hinaus wachsen muss, um seiner Verantwortung gerecht werden zu können und zu überleben.

In diesem Sinne könnte man zum Beispiel das zwischen Eiszeit und Warmzeit wechselnde Erdklima als einen Hauptantrieb für die biologische Evolution verstehen, bevor der Mensch mit der Verlagerung der energetisch genutzten Verbrennungsprozesse aus dem Innenbereich des biologischen Körpers in den Außenbereich intentionalen (geistig das beabsichtige Ergebnis vorwegnehmenden) Tuns verlagerte. Dazu ein anderes Mal mehr.

Oft wird die hier angedeutete Grundeinstellung, von denen, die ihr unterliegen, gar nicht bewusst als Entscheidung gesehen und wahrgenommen. Das geschieht auf ähnliche Weise nicht, wie wir im Alltag bestimmte Schwingungsbereiche nicht als solche wahrnehmen, sondern als Farbe oder Töne, oder einfacher, wie wir die die Einschränkung durch den blinden Fleck im Auge in unserem wahrgenommenen Gesichtsfeld überspielen. Das ist so, weil der Beobachter die Sichtweise aus sich heraus vorgibt, aber oft meint, sie im Beobachteten vorzufinden. Er prägt durch seine Sichtweise seine Wahrnehmung (in des Wortes ursprünglicher Bedeutung). Das heißt, er entnimmt seinem Milieu das als wahr, was ihm für seinen Lebensvollzug Sinn macht oder notwendig ist. Bei den Tieren ist die Sichtweise weitgehend von der Organisation ihrer Wahrnehmungsorgane bestimmt. Beim Menschen kommt noch eine in seinem geistigen Vermögen eingebettete Grundeinstellung hinzu, die man einerseits Vorurteil und andererseits das Vermögen, scheinbare Gewissheiten infrage zu stellen, nennen könnte.

Von dieser meist unbewusst akzeptierten Grundeinstellung hängt zum Beispiel ab, wie man die Industrialisierung oder Errungenschaften der wissenschaftlich technischen Evolution einschätzt und bewertet aber auch, in welche Richtung man sie treiben will. Diese Grundeinstellung ist zumeist im unreflektierten Vorverständnis der Menschen angelegt. Wenn diese nicht geklärt wird, wird eine Verständigung der Menschen auf ein gemeinsames, problemlösendes Vorgehen (eine gemeinsame Richtung der Entwicklung) schwierig oder sogar unmöglich, wenn die anstehende Entscheidung über relativ banale Alltagsprobleme hinausgehen soll.

Daher ist es für jeden, der sich als Mensch im Zuge der menschlichen Zivilisation ernst nimmt, wichtig, der „Versuchung der Gewissheit“ zu entgehen, weil genau diese seine Wahrnehmung filtert. Was wir wahrnehmen ist nämlich nicht die Welt an sich, sondern das Ergebnis der Wechselwirkung zwischen uns und unserer Umwelt in Abhängigkeit von der Struktur und Organisation unseres Wahrnehmungsapparates aber auch der erworbenen Zugriffsmöglichkeiten auf das Milieu. Das ist ein Grund, weshalb es in der Wissenschaft nur Falsifikation geben kann und keine Verifikation. Eine Erkenntnis ist nur solange wahr, „gesichert“, als ihr keine anderen neuen Erkenntnisse in den Weg treten.

Wir erliegen im täglichen Leben in der Regel der „Versuchung der Gewissheit“, weil wir nicht gewohnt sind, zu reflektieren, wie und warum wir etwas wahrnehmen, um aus unserem Milieu (Umwelt) und seinem Chaos von Sinneseindrücken das für uns Wahre herauszunehmen. Die Erfahrung dessen, was da draußen ist und auf uns eindringt, wird beim Menschen durch die biologische Struktur und eine geistige Grundeinstellung konfiguriert, die das wahrgenommene Ding erst möglich macht. Jeder Akt der Erkenntnis schafft eine Vorstellung von Welt. Erkennen und Tun/Leben/Überleben bedingen einander. „Erkennen ist eine Handlung, die es einem individuellen Lebewesen in einem speziellen Milieu erlaubt, seine Existenz darin fortzusetzen, in dem es dort seine Umwelt schafft.“ Erkennen ist nicht nur ein Prozess im Nervensystem oder Gehirn, sondern wurzelt im Überlebensprozess eines individuellen Lebewesens in seinem Milieu. Das gilt auch und insbesondere für die beiden oben genannten „Grundeinstellungen“ für das Erkennen.

In dieser Grundeinstellung spielt das vegetative Überlebensinteresse eine wichtige Rolle. In unserer Gesellschaftsformation ist dies weitgehend auf die Möglichkeiten des Geldverdienens ausgerichtet und dabei tritt die Verantwortung des Einzelnen für die zivilisatorische Evolution der Menschheit – belastungsbedingt – in den Hintergrund. Diesen Aspekt verweist er an Zuständigere, an Priester, Wissenschaftler, Politiker, Machthaber kurz, an die für ihn und über ihn Herrschen und das sind diejenigen, die der Gesellschaft ihre Ziele vorgeben (heute: Wer zahlt, schafft an).

Die jeweils Herrschenden werden aber vor allem anderen von einem „Erkenntnis leitenden Interesse“ geleitet, dem Erhalt ihrer Herrschaft über die vielen. Die mögliche und personale Struktur der Herrschaftsverhältnisse ist eine Funktion eines bestimmten Entwicklungsgrades der Produktivkräfte. Aus dieser potentiellen Dynamik der Herrschaftsverhältnisse leitet sich die „stationäre Denke“ her, welche die meisten Untergebenen und Untertanen in der Sorge um ihren Stand in einer jeweils vorgegebenen Gesellschaftsformation prägt. Je unangemessener die Herrschaftsverhältnisse an die Produktionsverhältnisse mit der weiteren Entwicklung werden, desto rigoroser wird die „stationäre Denke“ eingetrichtert, von den Herrschenden und ihren Bütteln indoktriniert. Das prägte viele Religionen wie auch die gerade gepflegte Klimareligion.

Gilbert Keith Chesterton drückt es in seinem Buch „Orthodoxy“ von 1908 ironisch so aus: „Der Mensch steht über dem Vieh; traurig ist er nur, weil er kein Tier ist, sondern ein unvollkommener (eingeschränkter, erg.) Gott.“

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