Das sogenannte Atommüll-Problem
4. Dezember 2010 von admin
„Die Angstmache mit dem Atom“ überschrieb Der Spiegel 2007 (H. 47, 2007) einen längeren Artikel, in dem er die „Legenden vom bösen Atom“ in der (auch eigenen) Berichterstattung beschrieb. Atomgegnern, die noch selbst zu denken wagen und solche Hinweise wahrnehmen, bleibt oft nur das letzte Argument: Atommüll birgt ein hohes Strahlenrisiko, das über Jahrtausende sicher eingeschlossen wer-den müsste; eine sichere Verwahrung über solange Zeiträume könne niemand gewährleisten. Kurz: „Das Abfallproblem ist ungelöst.“ Aber ist es das wirklich?
Nuklearabfälle strahlen radioaktiv, dass macht sie für viele „unheimlich“. Atome sind radioaktiv, wenn in ihrem Kern das Verhältnis zwischen Neutronen und Protonen nicht stimmt. Das galt am Anfang der Schöpfung unseres Universums für alle Kerne. Über die Jahrmilliarden haben sich die meisten stabilisiert und ihr Protonen/Neutronenverhältnis unter Abgabe radioaktive Strahlung ausgewogen. Es gibt vier typische Umgruppierungsprozesse im Kern.Beim alpha-Zerfall stabilisiert sich der Kern, indem er ein alpha-Teilchen (aus zwei Protonen und zwei Neutronen) ausstößt. Beim beta-Zerfall stößt er ein Elektron oder Positron (positives Elektron) ab, weil sich ein Neutron in ein Proton umwandelt oder um-gekehrt. Solche Umwandlungsprozesse regen in der Regel den Kern an, der die Anregungsenergie in Form von gamma-Strahlung abführt. Außerdem können beim Kernzerfall einzelne Neutronen oder Protonen weggeschossen werden.
Bei jeder Kernumwandlung wird eine typische Menge Energie frei. Die Stärke der Radioaktivität ergibt sich aus der Anzahl der Kernumwandlungen pro Zeit. Ein Kernzerfall pro Sekunde entspricht einem Becquerel (Bq). Die dabei freigesetzte Energie misst man in Gray (Gy). 1 Gy entspricht der Strahlung von 1 Joule pro Kilogramm bestrahlter Substanz. Belebte Substanzen reagieren unterschiedlich auf die Strahlungsenergie der verschiedenen Strahlungsarten. Deshalb wird der Energie-Betrag mit einem gewissenhaft ermittelten Faktor (der „relativen biologischen Wirksamkeit“) multipliziert und man erhält die Intensität der Strahlungsbelastung pro Zeit in Sievert Sv oder 1/1000 Sievert pro Jahr (mSv/a).
Da sich ein Atom eines Stoffes nur einmal stabilisieren kann, führt hohe Radioaktivität zu kürzerer Halbwertszeit und umgekehrt. Die Halbwertszeit ist die Zeit, in der die ursprüngliche Strahlungsintensität einer radioaktiven Substanz auf die Hälfte abgeklungen ist, weil bereits die Hälfte ihrer Kerne umgewandelt ist. Die extrem kurze Halbwertszeit einiger stark strahlender Stoffe führt dazu, dass die Ra-dioaktivität des Reaktorinventars schon in den ersten Sekunden nach Abschaltung auf 4% der ursprünglichen Strahlung absinkt und nach 5 Stunden nur noch mit 1% der ursprünglichen Radioaktivität strahlt. Stoffe mit langer Halbwertszeit, strahlen dagegen sehr schwach. Den Alfa-Strahler Plutonium (U 239) mit der Halbwertszeit von 24.000 Jahren kann man in Zeitungspapier eingewickelt unbedenklich in der Hosentasche tragen. Seine dämonisierte Giftigkeit rührt nicht von seiner Radioaktivität, sondern daher, dass es sich um ein Schwermetall wie Blei handelt.
Leute mit übertriebener Angst vor Radioaktivität machen sich nicht klar, dass wir überall auf unserer Erde einer radioaktiven Strahlung ausgesetzt sind. Sie strahlt uns unbemerkt aus Luft, Wasser, Boden, Pflanzen, Tiere, Menschen, aus unsere Nahrung, den Gebäude und Werkzeugen entgegen – fast alles ist „von Natur aus“ radioaktiv. Die durchschnittliche Strahlenbelastung aus Boden und Gestein liegt bei 0,45 mSv/a. Aus dem Weltall prasseln ständig sehr schnelle, Teilchen auf unsere Atmosphäre. Sie zerschlagen Atome der Gasmoleküle, auf die sie treffen, so dass sich bis zur Erdoberfläche ganze Kaskaden radioaktiver Isotope wie z.B. Kohlenstoff 14 oder Tritium bilden. Die Intensität der Höhen-strahlung nimmt mit zunehmender Höhe zu, sie verdoppelt sich alle 2000 m über Normalhöhe. Piloten, Vielflieger und Bergsteiger erhalten dadurch eine beträchtlich höhere Strahlendosis als die Bewohner des Tieflands. Schließlich enthält auch unser Körper radioaktive Stoffe wie C14 und Kalium40 und strahlt mit 0,25 mSv/a pro kg Körpergewicht. Radioaktivitäts-Geängstigte sollten auf jeden Fall Sex mit einer anderen Person vermeiden.
Als sich das Leben auf der Erde vor etwa 500 Mio. oder mehr Jahren ausbreitete, herrschte eine 10 Mal stärkere „natürliche“ Strahlenbelastung als heute. Lebende Zellen sind sie gewohnt, scheinen sie sogar wie Sonnenlicht zu benötigen. Die Strahlenbelastung ist auf der Erde nicht gleichmäßig verteilt. Bei uns wird sie mit 0,4 bis maximal 5 mSv/a angegeben, in Indien mit 4 und maximal 50 mSv/a, in Brasilien (Espirito Santo) mit 800 und im Iran (Ramsar) erreicht sie sogar 850 mSv/a. Das Leben in stark strahlenden Gebieten wurde intensiv untersucht. Es stellte sich heraus, dass eine leicht erhöhte Strahlung Wachstumsprozesse anregt und den Stoffwechselprozess der Zellen und bei Pflanzen die Photosynthese verstärkt. Sie regt die Arbeit der T-Zellen an und stärkt das Immunsystem, beschleunigt Wundheilungen, macht gegen Infektionen widerstandsfähiger und vermindert deutlich das Auftreten von Herzkreislaufkrankheiten. Sogar Krebs tritt in den etwas stärker strahlenden Gegenden auffällig seltener auf. Lebende Zellen sind in der Lage ihre DNA- und RNA-Struktur sowie ihre Membrane zu reparieren. Seit Jahrhunderten ist die heilende Wirkung des Gasteiner Radonwassers aus den Gastei-ner Heilstollens in Österreich bekannt. Schon der assyrische König Sargon II. im 8. Jahrhundert v.Chr. wusste, was Paracelsus neu aussprach: In der Natur ist nichts giftig, „erst die Dosis macht das Gift.“
Zu der natürlichen Hintergrundstrahlung kommt aus unterschiedlichen Quellen künstliche Strahlung. Aus dem Baumaterial unserer Häuser erhalten wir etwa 1,0 mSv/a, durch medizinische und sonstige Behandlung, Fernsehen und ähnliches weitere 1,5 mSv/a. Dem gegenüber fällt die zusätzliche Belastung durch kerntechnische Aktivitäten für den Bundesbürger im Durchschnitt gering aus – vom radioaktiven Niederschlag früherer Bombenversuche bis zu Auswirkungen von Kernkraftwerke sind es zu-sammen 0,07 mSv/a. Allerdings sind Piloten, Bergsteiger und Arbeiter in Kerntechnischen Anlagen einer höheren Belastung ausgesetzt, sie liegen aber immer noch unter dem in zahlreichen Untersu-chungen ermittelten biologischen Optimum von rund 100 mSv/a. Ein Unterschied in der Wirkung natür-licher und künstlicher Radioaktivität, lässt sich weder feststellen noch ausdenken.
Selbst die Kernspaltung wie in Kernkraftwerken ist nicht „unnatürlich“. Die Geothermie aus dem Erdin-neren rührt von Kernzerfalls-Prozessen im Erdinneren her. Aber auch in der Erdkruste kennen wir „na-türliche“ Kernreaktoren. Ein solcher befand sich z.B. bei Oklo in Gabun. In dort vorkommenden hochkonzentrierten Uranerzlinsen (bis zu 60%) kam es vor 1,8 Mrd. Jahren zu Kettenreaktionen, die etwa 100.000 Jahre lang dauerten. Das ergaben Berechnungen an Hand der dort im seltsam abgereicherten Uranerz (geringer U 235 Gehalt) gefundenen Spaltprodukte. Sie lagen völlig ungeschützt im Sandboden und waren nicht ins Grundwasser gelangt.
Bei der Verbrennung nutzen wir die Energie der Bindungskräfte, die Moleküle zusammenhalten. Diese Kräfte sind wesentlich schwächer als die Bindungskräfte, die Neutronen und Protonen im Kern anei-nander binden. Um eine Kilowattstunde Strom zu erzeugen müssen wir nach Stand der Technik 200g Öl-Äquivalent verbrennen, oder 0,022g Uran spalten. Entsprechend unterschiedlich sind die Abfall-mengen. Dabei wird oft übersehen, dass beim Verbrennen von Kohle, Öl oder Gas ebenfalls Radioak-tivität (vorwiegend durch C14 oder Ca40) freigesetzt wird. Pro Person und Jahr fallen in Frankreich, dem Land der meisten Kernkraftwerke pro Kopf 2200 kg Haushaltsabfälle, 800 kg Industrieabfälle (davon 100 kg hochgiftige) und 1 kg Atommüll (davon 10g hochradioaktiv) an. Weltweit werden pro Jahr in Kernkraftwerken etwa 340 Gigawatt (GW) elektrische Leistung erzeugt. Dabei entstehen jährlich etwa 9.000 Tonnen (t) Atommüll, vor dessen Strahlung Lebewesen geschützt werden müssen.
Ein neues Brennelement des Leichtwasserreaktors enthält etwa 500 kg Uran-Oxid. Davon bleiben nach dem Abbrand noch 475 bis 480 kg übrig (94-95%), durch Transmutation haben sich circa 5 kg Plutonium (1%) und 1,6 kg Transurane (Elemente mit überschweren Kernen) gebildet und 15 bis 20 kg Spaltprodukte. Uran und Plutonium könnten wieder zu nuklearer Brennstoff (MOX) aufbereitet werden. Ähnliches gilt für die Transurane, die dazu einer Sonderbehandlung bedürfen. Aber selbst die Spaltprodukte sind nicht nur Abfall, sondern oft nützliche Wertstoffe. Denn radioaktive Strahler werden in unzähligen industriellen und medizinischen Anwendungen (z.B. Werkstoffuntersuchung, Nuklearmedizin) gebraucht. Zur Zeit werden dafür jährlich 5 t des nicht radioaktiven Elements Kobalt59 in Kern-kraftwerken zu radioaktivem Kobalt60 gebrütet. Statt dessen ließe sich auch Cäsium137 oder Techneti-um99 und anderes aus dem Atommüll benutzen. Man entdeckt ständig neue nützliche Einsatzmöglich-keiten des radioaktiven Materials. In Deutschland wird z.B. noch immer der Klärschlamm verbrannt und dabei viel Energie verschwendet, um die darin enthaltenen gefährlichen Krankheitserreger und sonstige Mikroben abzutöten. Das ließe sich wirksamer durch Bestrahlung mit Radionukliden aus dem „Atommüll“ erreichen. In 36 Nationen werden luftdichtverpackte Nahrungsmittel mit ionisierenden Strahlen haltbar gemacht, statt sie – wie in Deutschland – mit oft bedenklichen chemischen Zusätzen zu konservieren. Aus dem nuklearen Abfall werden sogar langlebige elektrische Batterien herstellen, die Menschen für ihre Herzschrittmacher eingepflanzt bekommen. Doch Kernkraftgegner wollen die „Abfälle“ möglichst ungenutzt entsorgen. Interessanterweise teilt auch die Atomlobby dieses kurzsichtige Interesse. Die Wiederaufbereitung des Atommülls ist nämlich aufwendig. Die „direkte Endlagerung“ erweist sich bei den noch niedrigen Uranpreisen als halb so teuer wie die Wiederaufbereitung.
Die niederaktiven Sekundärabfälle aus kerntechnischen Anlagen vom Putzlappen bis zur kontaminierten Zange werden verdichtet und in Fässer einzementiert. Bis sich das Zementgebinde aufgelöst hat, ist ihre Radioaktivität verklungen. Die hochradioaktiven Abfälle werden zunächst über zehn Jahre in sogenannten Abklingbecken gehalten, bis die Wärmeentwicklung durch hohe Radioaktivität der Kerne mit kurzer Halbwertzeit aufhört. Zur Wiederaufbereitung werden die Brennelemente mechanisch zer-kleinert und in Säure aufgelöst und die nützlichen Wertstoffe, die 95-97% Uran und Plutonium und die benötigten Radionuklide entnommen und weiter verarbeitet. Der Rest wird für das Endlager zu Glas verschmolzen und in Stahlbehälter (Castor) verpackt. In Karlsruhe hat eine kleine Wiederaufbereitungsanlage über 40 Jahre problemlos gearbeitet. Der Bau einer Großanlage wie in England und Frankreich wurde in Deutschland wegen der möglichen militärischen Nutzung des Plutoniums politischen verhindert. Bei der nicht verwertenden Endlagerung geschieht das Gleiche mit dem gesamten Abbrand. Der zu Glas oder Keramik verdichtete Atommüll ist nicht mehr wiederverwertbar.
Über die beste Form des Endlagers gibt es unterschiedliche Auffassungen. Die einen bevorzugen – meist aus psychologischen Gründen – die Lagerung tief unter der Erdoberfläche in Urgestein. Dort kann aber durch Zerklüftung leicht Wasser eindringen. Besser ist die Lagerung in weichem Ton, Schiefer oder Salz. Das Material schmiegt sich um die Behälter und nimmt ihnen den Geschiebedruck ab. Salzstöcke die sich über Jahrmillionen gehalten haben, gelten als sicherster Schutz vor Wasser. Im Fall des „Naturreaktors“ von Oklo blieben die radioaktiven Stoffe auch ohne künstliche Behälter 1,8 Mrd. Jahre sicher an Ort und Stelle. Trotzdem stoßen Endlager auf große Vorbehalte, die wegen der Verhinderung einer Lösung neben der Kostentreiberei vor allem der Pflege der Atomängste dienen.
Eine wesentlich bessere Antwort wäre die Wiederaufbereitung und nützliche Verwendung des Atom-mülls. Die restlichen 4% könnten, wenn sie nicht als Radionuklide eingesetzt werden, durch Transmu-tation strahlungsinaktiv gemacht werden. Ursache der Radioaktivität ist – wie erwähnt – die Instabilität der Atomkerne bestimmter Isotopen, wenn die Kerne eine bestimmte Grenzgröße überschritten haben (Transurane) oder ein ungünstiges Verhältnis zwischen Protonen und Neutronen aufweisen. Transmu-tation kommt in Kernreaktoren ohnehin vor. Sie kann durch einen auf die spezifische Natur der Strahler eingestelltem Neutronenbeschuss wesentlich verbessert werden, so dass Transurane weiter gespalten und Isotope mit langen Halbwertszeiten zu nicht (oder kaum) mehr strahlende Elemente gebrütet wer-den. Welche Neutronengeschwindigkeit bei den verschiedenen Strahlern welche kernphysikalischen Wechselwirkungen zur ihrer Stabilisierung auslöst, ist recht genau bekannt. Entsprechende schnelle Neutronen, kommen im schnellen Brüter vor oder können über Teilchenbeschleuniger und Spallation von außen in einen entsprechenden Brutreaktor eingeschossen werden. Das Ergebnis wäre Material, das nicht stärker strahlt als das Gestein, aus dem die Kernbrennstoffe ursprünglich gewonnen wurden. Die Transmutationstechnik ist seit den 1950er Jahren grundsätzlich bekannt (Vgl. z.B. M. Steinberg, u.a.: Neutron Burning of Long-Lived Fission Products for Waste Disposal, Brookhaven National Laboratory, BNL-8558 Upton, NY USA 1958.). Transmutationsreaktoren würden die Energieausbeute der Reaktoren verbessern, sind aber bei gegebenen Rohstoffpreisen „zu aufwendig“.
Daher gibt es bisher noch keine Transmutationsanlage, wohl aber Anlagenkonzepte (näheres dazu Helmut Böttiger, Ehrlich streiten über Kernenergie, als PDF-file für 5 € über boettigerdrh@web.de zu beziehen). Die EU-Behörden lassen in 10 Instituten an der Verwirklichung einer solchen Anlage arbeiten. (EU, A European Roadmap for Developing Acceleration Driven Systems (ADS) for Nuclear Waste Incineration Brüssel 2001) Ähnliche Pläne gibt es in Japan und den USA.
Die hier gemachten Aussagen stellen den Stand des Wissens dar, dessen sich ernsthaft besorgte Bürger vergewissern könnten. Dass die wenigsten dies tun, mag an der Oberflächlichkeit der vorge-schobenen Sorge oder an der Irrationalität ihrer Angst liegen. Diese Angst hat nämlich ganz andere Quellen als die vorgeschobenen ökologischen, nämlich die ständig bedrohlicher werdende wirtschaftliche Zukunft. Meinungsmachende Medien und ihre Handlanger haben es verstanden, die Bevölkerung so zu manipulieren, dass sie die realen wirtschaftlichen Ängste hinter eingeredeten ökologischen verdrängt, weil man die durch allerlei fehlgeleitete Proteste leichter abarbeiten kann. Inzwischen wird im-mer mehr Menschen die Brüchigkeit des derzeitigen Finanzsystems immer deutlicher, so dass ein rationalerer Umgang mit der entscheidenden Zukunftstechnologie, der friedlichen Nutzung der Kernbin-dungskräfte, wieder möglich werden könnte.
16 Reaktionen zu “Das sogenannte Atommüll-Problem”
Interessanter Artikel. Würde gern mehr Blogposts zu dem Thema lesen. Freu mich auf die naechsten Posts.
Eine sehr gute Darstellung von Dr. Böttiger über Radioaktivtät und deren Vorkommen in der Natur oder auch in Kernreaktoren. Er gehört zu den wenigen in Deutschland verbliebenen Fachleuten, die den Mut noch nicht aufgegeben haben und unermüdlich versuchen den Deutschen ihre einstmalige Spitzenstellung auf diesem Gebiet in Erinnerung zu halten. Aber wo ist der Nachwuchs? Überall Technikfeindlichkeit und gesteuerte ‘Wir sind dagegen’Protestbewegungen wie Stuttgart 21 oder Gorleben und Castor-Transporte.
Wer noch mehr über Radionuklide wissen möchte, dem kann ich die Nuklidkarte des Kernforschungszentrum Karlsruhe KfK empfehlen, in der alle aktiven und inaktiven Atomkerne systematisch mit ihren Eigenschaften dargestellt sind. Eine hervorragende Darstellung, die weltweit ihresgleichen sucht. Meine eigene alte 4. Auflage stammt noch aus dem Jahre 1974, die damals in 4 Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch) internationale und weltweite Verwendung hatte. Zufällig hatte ich mir gerade eine aktualisierte Karlsruher Nuklidkarte (privat) gekauft um auf dem laufenden zu bleiben, jetzt als revidierte 7. Auflage von 2006, und sogar mit zusätzlich russischer und japanischer Sprache, was die Bedeutung für die internationale Forschung beweist.
Deutschland ein Land der Hochtechnologie, das war einmal. Wir sind dabei alles zu verspielen und unter verdeckter Einwirkung unsere ehemaligen (oder auch heutigen) Feinde (USA, England, Frankreich, Russland) und der herrschenden Feind-Gesetzgebung (Verbot des Besitzes von Massenvernichtungswaffen, Verbot der geheimen Forschung auf diesem Gebiet, etc) zu einem Arbeiter- und Bauernstaat zurückentwickelt. Auch separate zivile Forschung ist hier nicht möglich, da alles unter fremder Kontrolle abläuft. Fachleute die wir hier eigentlich dringend benötigen, verschwinden fluchtartig in das Ausland, wo Forschung dieser Art noch möglich ist, allerdings ohne einen Nutzen für Deutschland.
Dr. Boetiger sei Dank gibt es in D noch ein ‚Restkontingent‘ von Wissenschaftlern, die nicht dem allgemeinen Trend der Technologiefeindlichkeit folgen. Mit dem Diebstahl der Patente und den führenden Köpfen der deutschen Wissenschaft wurde nach dem 2. WK der Morgenthauplan trotz anderslautender Meinungen umgesetzt. Schön langsam, damit der Frosch beim Abkochen nicht stutzig wird.
Mir bleibt nur der Strohhalm: ‚Nichts ist für die Ewigkeit!‘
Hast du noch weitere Informationen dazu ?
Mag sein, dass die Darstellung, Nebennutzung und Relativierung von Radioaktivität wissenschaftlich korrekt und haltbar ist. Trotzdem wird hier ein Tabubruch begangen. Die natürlichen Strahlungen auf der Erdoberfläche befinden sich im Bereich von einigen bis zu einigen Hundert mSv. Bei bedenklichen Zwischenfällen in kerntechnischen Anlagen sprechen wir hingegen von einigen dutzend bis zu mehreren Hundert Sv – also vom tausend- bis einhundettausendfachen – an Strahlenbelastung die frei wird und auf Lebewesen wirken und niedergehen kann.
Störfälle wurden meist nicht gemeldet und die Bevölkerung am Beispiel Asse noch öffentlich verhöhnt (angeblich kein kausaler Bezug zu Einlagerungen des Schachts Asse) wenn Sie sich über gestiegene Krebsraten ereifert.
Schluss damit bei dem heutigen, veralteten Stand der kerntechnischen Anlagen denn niemand möchte riskieren, frühzeitig an Krebs zu erkranken oder die Warscheinlichkeit mißgebildete Nachkommen zu zeugen erhöhen.
Damit ist weder zu spaßen noch durch damit befasste Gewohnheitstiere die irgendwann mal irgendwo studiert haben „verantwortlich“ auf Verlass umgehen zu lassen.
Natürlich bedauere ich auch, dass in kerntechnischen Anlagen sehr viel Restpotenzial an (möglichen Sekundär-)Rohstoffen sowie Werkzeug und Putzlappen übermäßig verschwendet und teuer entsorgt werden.
Zu viel Angstmache ist gefährlicher für Geist, Seele, und Gesundheit als eine vernünftige Aufarbeitung der Probleme.
Schützt Euch vor Angstmachern und Verhinderern.
vielen dank für den artikel und das zulassen von kommentaren, das macht den insgesamt sehr erhellenden blog wertvoller.
Sie haben das bestrahlen von lebensmitteln als konservierungs- und entkeimungsmethode angesprochen – bisher hatte ich den eindruck, dass diese mind. bedenklich ist – bspw. aus berichten in australien wo haustiere angeblich juristisch nachgewiesen durch den verzehr von importiertem futter verendet sind. das futter wurde mit höheren dosen bestrahlt, als für nahrungsmittel üblich/zugelassen ist, um die strengen austrahlischen seuchenbestimgungen für importprodukte zu erreichen (wenn ich mich richtig erinnere faktor 2,5).
das ganze war keine erfolgsgeschichte, einige besitzer der edelmietzen hatten geklagt und recht bekommen, da das qualvolle verenden ihrer schätzchen eindeutig dem strahlenbelasteten futter zuzuschreiben gewesen wäre.
bei der frage zu den auswirkungen auf den menschen bei einhaltung der grenzwerte wird wie so oft widersprüchliches verkündet, würde ich freuen, wenn jemand einen fundierte aussagen dazu treffen könnte oder links zu ernstzunehmenenden studien hat
Thanks for some quality points there. I am kind of new to online , so I printed this off to put in my file, any better way to go about keeping track of it then printing?
Mehr Infos? Kein Problem:
Die Moritat von der ungelösten Endlagerfrage
Novo-Argumente: Dossier Atomkraft
@ 5 Smuwe am 07 Dez 2010 um 23:16
Bitte informieren Sie sich genau. Wenn Sie schreiben, Störfalle werden meist nicht gemeldet, dann ist das eines der vielen Vorurteile, die hier in der BRD gestreut werden, damit die ahnungslose Bevölkerung wie geplant auf Kernenergie verzichtet. Auch von einem veralteten Stand der deutschen kerntechnischen Anlagen zu sprechen, ist einfach ein Mangel an technischen Kenntnissen und der Praxis der deutschen Genehmigungsbehörden.
Und wer irgendwann mal studiert hat, ist allemal besser als die heutigen Politologen zu einer Bewertung dieser Technologie in der Lage. Physikalische und mathematisch-technische Gesetze verlieren nämlich nie an Richtigkeit, auch nicht in tausend Jahren, im Gegensatz zu politischen Betrachtungen.
Jedes auch noch so kleine Ereignis (Vorkommnis) in deutschen Kernkraftwerken muß gemäß der staatlichen Betriebserlaubnis gemeldet werden. Die Qualität der Ereignisse wird in Kategorien nach Schwere des Ereignisses eingeteilt. Die größte Zahl an Meldungen sind einfache Vorkommnisse, die keinerlei Einfluß auf die Sicherheit einer Anlage haben und deshalb auch nicht irgendwelchen Vorkehrungen gegen Wiederholung unterliegen. Vorkehrungen gegen Wiederholungen können im schlimmsten Fall dazu führen, daß ein Kraftwerk nicht mehr angefahren werden darf, zumindest bis eine Wiederholung ausgeschlossen ist. Aus diesem Grunde sind die Kraftwerksbetreiber gezwungen, immer auf dem neuesten Stand der Technik zu sein und auf jeden Fall den Auflagen der Aufsichtsbehörden penibel zu folgen, wenn sie nicht ihre Betriebsgenehmigung verlieren wollen. Selbst habe ich viele Jahre in deutschen Kernkraftwerken gearbeitet, diese gebaut, betrieben und auch Ereignisse gemeldet, spreche also aus tatsächlicher Erfahrung.
Unter folgendem Link können Sie sich etwas mehr über meldepflichtige Ereignisse informieren:
http://www.bfs.de/de/kerntechnik/ereignisse
Super-Artikel,
geschätzter Dr. Böttiger!
Wie schätzen die die theoretische Möglichkeit ein, französischen Atomstrom in der ‚brd‘ zu vermarken. Vielleicht könnte der Markt aufzeigen, wieviele Menschen tatsächlich Angst vor Atomstrom haben?
Werter karl!
> … einige besitzer der edelmietzen hatten geklagt und recht bekommen, da das qualvolle
> verenden ihrer schätzchen eindeutig dem strahlenbelasteten futter zuzuschreiben
> gewesen wäre.
Mit etwas Einsatz gesunden Menschenverstandes hätten Sie sich die Antwort selbst geben können. Was glauben Sie, welchen Unfug die brd-Justiz nicht schon alles als offenkundig super-tupper-wahr erklärt hat (und ständig tut). Dagegen sind obige radioaktive Edelmiezen oder hundekillende Mikrowellen regelrecht harmlos!
Ich persönlich hätte nichts dagegen, wenn bestrahlte Lebensmittel mit dem Atomzeichen versehen wären – zur Abschreckung aller „Gesundheitsbewußter“, die sich lieber ochratoxinverseuchte Lebensmittel einbauen, als keimfreie, da bestrahlte.
Wer hindert Sie daran, ihren Viktualienbedarf beim Biobauern oder im Reformhaus einzukaufen? Ist zwar nicht unbedingt gesünder (ich empfehle Osterluzeitee!) aber das Gewissen plagt Sie dann weniger.
Der Unterschied zwischen Atom und erneuerbarer Energie ist eben folgender: In der Bundesrepublik wurde seit Start des ersten AKW noch kein Mensch Opfer dieser Energiegewinnung.
Aber 08.11.2005 hat sich bei der niedersächsischen Stadt Zeven ein schwerer Unfall in Biogasanlage ereignet. Zwei Tote und drei lebensgefährlich Verletzte fanden die Rettungskräfte innnerhalb der Anlage. Das Gas war so giftig, daß zehn weitere Feuerwehrleute bei dem Rettungseinsatz zum Teil schwer vergiftet wurden …Biogas soll ja auch die gefährlichen AKWs ersetzen.
In Zeven nahm niemand der Grünen Notiz von den Toten.
Nun stellen Sie sich einen einzigen radioaktivierten Toten in einem AKW in Deutschland Vor. Die Prepublik stünde vor einem Bürgerkrieg.
Das ist eben der Unterschied zwischen AKW und erneuerbarer.Ich habe 7 Punkte vereinigt, die zur Aufklärung der Angstmache mit dem Atom beitragen können:
http://www.klima-ueberraschung.de/show.php?id=19
Freundliche Grüße
H. Bachmann
Super-Artikel, geschätzter Dr. Böttiger! Wie schätzen die die theoretische Möglichkeit ein, französischen Atomstrom in der ‚brd‘ zu vermarken. Vielleicht könnte der Markt aufzeigen, wieviele Menschen tatsächlich Angst vor Atomstrom haben? Werter karl! > … einige besitzer der edelmietzen hatten geklagt und recht bekommen, da das qualvolle > verenden ihrer schätzchen eindeutig dem strahlenbelasteten futter zuzuschreiben > gewesen wäre. Mit etwas Einsatz gesunden Menschenverstandes hätten Sie sich die Antwort selbst geben können. Was glauben Sie, welchen Unfug die brd-Justiz nicht schon alles als offenkundig super-tupper-wahr erklärt hat (und ständig tut). Dagegen sind obige radioaktive Edelmiezen oder hundekillende Mikrowellen regelrecht harmlos! Ich persönlich hätte nichts dagegen, wenn bestrahlte Lebensmittel mit dem Atomzeichen versehen wären – zur Abschreckung aller „Gesundheitsbewußter“, die sich lieber ochratoxinverseuchte Lebensmittel einbauen, als keimfreie, da bestrahlte. Wer hindert Sie daran, ihren Viktualienbedarf beim Biobauern oder im Reformhaus einzukaufen? Ist zwar nicht unbedingt gesünder (ich empfehle Osterluzeitee!) aber das Gewissen plagt Sie dann weniger.
Mehr Infos? Kein Problem: Die Moritat von der ungelösten Endlagerfrage Novo-Argumente: Dossier Atomkraft
nein, sie ist nicht bei facebook. Die Seite muss jeweils mit http://www.spatzseite.com neu angewählt
und dann nach dem Datum der Text gesucht werden. Der neueste (wöchentlich) steht vorne.
was meinen SIe?