Teure Religion, erwachende Gläubige (nächst spatzseite leider erst 20.10)
5. Oktober 2018 von admin
Wo einst ideologischer Absolutheitsanspruch herrschte, wurden Kritiker von Leuten mit Erkenntnisprivileg mit dem Tode bedroht. Die abhängige Gesellschaft zollte solchen Leuten meistens eine besondere Anerkennung. Das taten selbst noch Ungläubigen, wenn sie sich opportunistisch dem Vorgegebenen fügen wollten. Die scheinbar humanere Welt ersetzt die physische durch psychische Gewalt. Man erklärt die Ungläubigen als unseriös bis schwachsinnig, bösartig bis unzurechnungsfähig, drängt sie aus dem Bereich der ernsthaften gesellschaftlichen Kommunikation hinaus in ein unauffälliges Abseits und schüttelt nur den Kopf angesichts der Absurdität ihrer angeblich haltlosen Argumente. Eine Widerlegung wird dabei gar nicht erst versucht. Die Absurdität solcher Argumente gilt von vornherein als „selbstverständlich“ – wie so vieles in der veröffentlichten Meinung der jüngeren Zeit, etwa die Ursachen des Einsturzes der 3 Hochhäuser des World Trade Centers am 11.9.2001, des JF Kennedy Mords und jetzt die zahlreichen unbewiesenen Behauptungen über Russlands Vergiftungen oder Cyberangriffe etc. All das gilt im Kontext des Dogmas als „selbstverständlich und bedarf keiner Beweise mehr. Als sektiererische Randerscheinung werden Ungläubige, wenn gesichert ist, dass sie keinen Einfluss über ihren engen Kreis hinaus haben, belächelt und geduldet – schon um kein weiteres Aufsehen zu erregen. Wenn das Containment nicht mehr gelingt, setzt der Rufmord ein.
Das gilt offensichtlich auch hinsichtlich der Hypothese vom atmosphärischen CO2-Treibhhauseffekt. Ein Naturvorgang, den diese Hypothese beschreibt, konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Die angebotenen Erklärungsversuche haben sich bisher nachweislich als falsch oder fehlerhaft erwiesen. Zu behaupten, diese Hypothese sei abgesichert und begründet ist eine „professionelle Lüge“ (Gerlich). Daraus politische Maßnahmen abzuleiten, die einigen finanziell zugutekommen, die Masse aber finanziell schädigen, ist kriminell. Die gängige Klimarettungskampagne ist wahrscheinlich der größte Wissenschaftsbetrug aller Zeiten. Natürlich beeinflusst „der Mensch“ marginal auch das Klima zum Beispiel durch großflächige Bodennutzung oder ganz offensichtlich durch die massive Energieentnahme aus der Luftströmung mittel Windkraftwerken aber eben nicht durch die Emission der Pflanzengrundnahrung CO2.
Den Klimarettungsbetrug bezüglich CO2 rechtfertigt auch nicht die Vorstellung, damit beabsichtigte „positive“, etwa „sozialistische“ gesellschaftliche Veränderungen auslösen zu können. Wem diese Aussage falsch oder zu „radikal“ klingt, der sollte endlich den Beweis für die CO2-Hypothese vorlegen und nicht mit Konjunktiven, möglichen Hinweisen und Analogien herumeiern. Er könnte schlicht auf Messdaten verweisen, die zeigen, dass die Erhöhung der Konzentration des Spurengases CO2 die mittlere Temperatur eines bodennahen atmosphärischen Gasbereichs erhöht. Allen empirischen Untersuchungen nach verhält sich CO2 in der bodennahen Atmosphäre neutral, d.h. es bewirkt weder Erwärmungs- noch Abkühlungsraten. In Höhen ab etwa 20 km aufwärts bewirkt CO2 merkliche Abkühlungsraten. Diese Erkenntnis ist seit der Veröffentlichung von Manabe & Moeller (1961) bekannt. Und dass man dieses auch beobachten kann, belegt u.a. die Arbeit von Feldman et al. (2006).
Wenn sich solche Messdaten nicht finden lassen, wie es den Anschein hat, dann muss der Klimarettungsbetrug endlich aufgedeckt, die damit verbundene Korruption in Wissenschaft und Politik bestraft werden, soll unsere Zivilisation Bestand haben, ernst genommen werden und ihre Wissenschaft noch der Wahrheitssuche dienen und nicht dazu missbraucht werden, formelle Argumente zur Rechtfertigung betrügerischer Behauptungen zu konstruieren.
Auf den Wissenschafts-Journalismus ist aufgrund bisheriger Erfahrung bei der Aufklärung nicht mehr zu hoffen. Er verbreitet meist schamlos die von der wirtschaftlichen und politischen Führung gewünschten Dogmen. Interessanter Weise kam nun Unterstützung von einer ganz anderen Ecke, einer Institution, der es im Nationalen Rahmen um die Kontrolle über das „Höchste Gut“ der westlichen Marktgesellschaft geht, dem Bundesrechnungshof. Dieser hinterfragt zwar nicht die Beweisbarkeit des Klima-Dogmas, das der Energiewende zugrunde liegt, sondern beschränkt seine Kritik auf die Nutzung des und den Umgang mit diesem Dogma.
„In den letzten fünf Jahren wurden für die Energiewende (in Deutschland) mindestens 160 Milliarden Euro aufgewendet“, heißt es in dem jüngsten Bericht des Bundesrechnungshofs. Die damit beabsichtigte Senkung der CO2 Emissionen wurden dadurch aber nicht erreicht. „Steigen die Kosten der Energiewende weiter, – warnt der Rechnungshof – und werden ihre Ziele weiterhin verfehlt, besteht das Risiko des Vertrauensverlustes in die Fähigkeit von Regierungshandeln.“ (Ist dieser Verlust nicht schon manifest?) Dass trotz der hohen Aufwendungen die Ziele nicht erreicht werden, deutet zumindest daraufhin, dass sich die Maßnahmen auf eine falsche Grundannahme stützen. Schon 2016 hatte der Bundesrechnungshof festgestellt, dass die Bundesregierung die Übersicht über die Kosten der angeleierten Energiewende verloren hat. Seither ist keine Änderung eingetreten. Im aktuellen Bericht wird der Regierung ein genereller Kontrollverlust bescheinigt.
Aufgrund der ihm vorliegenden Zahlen errechnete der Bundesrechnungshof die Kosten der Energiewende allein im Jahr 2017 auf rund 34 Milliarden Euro. Darunter fallen neben den direkten Aufwendungen des Bundes von knapp 8 Mrd. € auch die Belastungen der Letztverbraucher, durch die EEG-Umlage (EEG = Erneuerbares Energien Gesetz). „Vonseiten der Bundesregierung gibt es hierzu übrigens keinen Gesamtüberblick über die Kosten, keine Transparenz.“
Dabei sei der „Ressourcenverbrauch“ zur Umsetzung der Energiewende „beispiellos“. Die Bundesministerien und die nachgeordneten Behörden beschäftigten allein für diesen Zweck im vergangenen Jahr rund 675 Vollzeitarbeitskräfte, davon 300 allein im Bundeswirtschaftsministerium verteilt auf 34 Referate und vier Abteilungen. Daneben gebe es auf Bund-Länder-Ebene mindestens 45 Gremien, die sich mit der Energiewende befassen. Der hier betriebene Aufwand widerspricht dem angeblichen Hauptziel der Energiewende: dem sparsamen und effizienten Umgang mit knappen Ressourcen.
„Auch die Rechtsetzung fällt durch Masse auf“, stellt Kay Scheller, der Präsident des Rechnungshofes fest „Allein auf nationaler Ebene regeln 26 Gesetze und 33 Verordnungen Erzeugung, Speicherung, Übertragung, Verteilung und Verbrauch von Energie.“ Es gebe allerdings „keine Stelle, an der alles zusammenläuft, keine Stelle, die Gesamtverantwortung übernimmt.“ Trotz der nachgewiesenen großen Daten-Sammelei gibt es keinen Gesamtüberblick. „Das Bundeswirtschaftsministerium nutzt 48 verschiedene Datenquellen, um anhand von 72 Indikatoren den Stand der Energiewende zu überprüfen, und dennoch „fehlt es an aussagekräftigen Daten, die für die Steuerung relevant sein könnten“. Viele Daten hätten kaum Steuerungswert oder stünden zu spät zur Verfügung, oftmals würden aber auch aus ihnen „schlicht die falschen Schlüsse gezogen“. Es fällt schwer, dahinter keine Verschleierungsabsicht zu vermuten.
Insbesondere für das politisch wichtige energiepolitische Ziel der Versorgungssicherheit und nicht einmal für das naheliegendere der Bezahlbarkeit gebe es „keine quantifizierten Ziele, keine messbaren Indikatoren“, kritisierte Scheller: Das Bundeswirtschaftsministerium ist nunmehr seit fünf Jahren für die Energiewende federführend zuständig, ist aber „nicht in der Lage zu bestimmen, was es tun muss, um dafür zu sorgen, dass die Ziele der Energiewende nachweisbar und wirtschaftlich erreicht werden“. Dies und mehr konnte man sogar in Die Welt am 28.9. lesen. Riskiert jetzt auch Scheller mit dieser Regierungskritik seine Entlassung oder Versetzung?
Dabei ist der Bundesrechnungshof sogar noch sehr zurückhaltend, denn er berechnet die entstandenen Kosten nur bis in das Jahr 2013 zurück. Das EEG gibt es bereits seit dem Jahre 2000. Es verpflichtet die Versorger mit Vorrang den per EEG erzeugten Strom auf 20 Jahre zum anfangs festgelegten Preis in jeder lieferbarbaren Menge abzunehmen und zwar unabhängig davon, ob er benötigt wird. Bis 2013 hat allein das EEG die Betreiber der bevorzugten systemisch unsicheren Energiequelle um rund 100 Mrd. € bereichert. Die zum Fenster hinausgeworfenen Summen liegen damit bereits bei 260 Mrd. € (ohne die Kosten der Landschaftsverschandelung und der unmittelbare Klimabeeinflussung durch Windkraftwerke). Mit dem EEG wurden darüber hinaus für die nächsten 20 Jahre Zahlungsverpflichtungen von rund 765 Mrd. festgeschrieben. Dabei sind die Verpflichtungen, die sich aus weiteren neuen Zubauten ergeben nicht berücksichtigt. Unberücksichtigt bleiben auch die Entsorgungskosten der massenhaft in Feld, Wald und Wiesen versenkten Betonsocken der Windräder und der entsorgungstechnisch problematischeren Solarzellen.
Erst ein Regierungswechsel in Washington und die damit verbundene teilweise Entmachtung des Anglo-American Establishments hat das Nachdenken über die CO2 Klimahysterie wieder ermöglicht. Ontarios Premier Doug Ford widerrief in Kanada kürzlich den Green Energy Act und legt zusammen mit anderen Provinzgrößen der Klima-Agenda von Premierminister Justin Trudeau Hindernisse in den Weg. Darin erkennt Lawrence Solomon von der financial post eine „weltweite Trendwende“, die zur Ablehnung der angeblich Erneuerbaren Energie (EE), des Klima-Alarmismus und der erneuten Hinwendung zu fossilen Energieträgern führt.
Von China, einst das Aushängeschild der EE-Industrie, behauptete Bloomberg noch vor wenigen Monaten: „Chinas Investitionen in EE lassen den Rest der Welt weit hinter sich“, und zwar wegen der enormen staatlichen Subventionen. Doch jetzt scheint sich China zu besinnen. Jedenfalls wurden die Subventionen für EE deutlich zurückgefahren. Etwas Ähnliches – nur wesentlich unauffälliger – geschieht in der EU. Hier wurden die Subventionen für EE-Investitionen schon im vorigen Jahr um mehr als die Hälfte des Maximums von vor sechs Jahren gestrichen.
Während China sich von der Hoffnung auf EE trennt, stürzt sich das Land wieder vermehrt auf die heimische Kohle (BBC-Bericht), baut Hunderte neuer Kohlekraftwerke zur Stromerzeugung. Gehen diese erst einmal ans Netz, wird die Kohle-Kapazität Chinas sich derjenigen von den USA annähern. Neben Kohle wird China in diesem Jahr auch zum weltgrößten Importeur von Erdgas sowohl per Pipeline (+ 20%) als auch per Schiff (+ 50%) werden.
Japans Investitionen in EE haben sich innerhalb der letzten drei Jahren halbiert. Das Land plant, seine Subventionen für EE zu beenden (hier), weitet aber den Verbrauch fossiler Treibstoffe massiv aus – zu den bereits vorhandenen 100 Kohle-Kraftwerken sollen weitere 40 hinzukommen. Auch England wendet sich von den EE ab, man erwartet, dass die Investitionen bis zum Jahr 2020 um 95% sinken werden. Man will stattdessen die Erschließung der enormen Schiefergas-Vorräte des Landes fördern. Auch Australien beendet sein Subventionsprogramm für EE bis zum Jahr 2020 vollständig.
Selbst wenn – wie es den Anschein hat – der Klima-Schutz-Betrug (wahrscheinlich abgesehen von Deutschland) langsam begraben werden sollte, sollte man die Initiatoren und Betreiber dieses Betrugs zur Rechenschaft ziehen, vor allem wegen ihrer hinterhältig verfolgten, gesellschaftspolitischen Absichten und wegen des Elends der vielen, das sie dafür leichtfertig in Kauf genommen haben.
Es handelt sich bei diesem Betrugsversuch nicht um Irrtümer (wie vielleicht bei vielen Nachplapperern), sondern um eine groß angelegte Strategie, wo nach die Welt zu einem einheitlichen Markt, einem globalen Ort der perfekten Gleichstellung und Verwertung des Verhaltens von Arbeitnehmern und Konsumenten ohne Realeigentum umgestaltet werden soll. Diese Strategie der wenigen Nutznießer des Systems der westlichen Marktgesellschaft konnte sich erst am heute erreichten Höhepunkt der Entwicklung dieser Gesellschaftsformation bilden, nach dem diese sich über Jahrhunderte aus der abendländischen Gesellschaft heraus entwickeln konnte. Mehr dazu in meinem Buch: Der Westen, ein Abgesang, Entstehung und Zukunft der westlichen Marktgesellschaft. Der gut belegte Text kann als PDF-Datei für € 15 per e-mail über boettigerdrh@web.de erworben werden. (Eine Buchveröffentlichung wird im Imhof Verlag Petersberg (384 Seiten) vorbereitet).
1 Reaktion zu “Teure Religion, erwachende Gläubige (nächst spatzseite leider erst 20.10)”
Nur ein kleiner, besserwisserische Hinweis:
Es heißt seit der Inquisition nicht „selbsverständlich“, sondern „offenkundig“.
Dabei gilt es zu beachten, daß die Leugnung des „Offenkundigen“ strafbewehrt ist, in dem ( neu einzurichtenden) Mittelalter sogar mit dem Tode.
Schöne Grüße
Dr. M. Richter