Man hat die Wahl, sogar eine freie.
6. September 2019 von admin
Nach Auskunft des Sächsischen Landeswahlleiters haben in der Stadt Königstein in der Sächsischen Schweiz 2.083 Bürger gewählt, 34,5% die CDU, 31,3% die AfD. Doch es gab ein Problem: Im zuständigen Wahlkreis Königstein leben nur 1.722 Wahlberechtigte. Die Wahlbeteiligung liegt damit bei 121%. Alle (wirklich „alle“ ??) Königsteiner Wahlberechtigten und dazu noch ein paar Gespenster haben dort gewählt. Es fragt sich, wen wohl die Gespenster gewählt haben. Gespenster scheint es auch anderswo in Sachsen gegeben zu haben. Ein privater Wahlbeobachter stellte fest, im Wahlkreis 57, Görlitz 1, Kodersdorf 1975 Wahlberechtigte aber 2156 Wähler, Wahlbeteiligung: 109.2% im Wahlkreis 38, Meißen 2, Schönefeld, 1472 Wahlberechtigte, 1697 Wähler, Wahlbeteiligung: 115,3%. Die Gespenster können doch wohl nur „Nazis“ gewesen sein, denn amtlich „Fortschrittliche“ sehen heute neben sich selbst nur noch Nazis.
Was wählen wir, wenn … Die deutsche Bundesregierung hat im laufenden Jahr bereits etwa 333 Millionen Euro für „externe Expertise“ ausgegeben, wie die „Tagesschau“ am 2.9. zu berichten wusste. Sie bezog sich dabei auf die Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der Linken im Bundestag. „Das meiste Geld ging an große Technologie- und Beratungsunternehmen. Das größte Auftragsvolumen erhielt der Tech-Riese IBM.“ Die Experten geben den Fortschritt (früher sagte man „Richtung“) vor, die Politiker folgen. Und dann werden 80% der Entscheidungen ohnehin in Brüssel gefällt. Dort hat man seine eigenen Experten. Wir unterhalten einen Hofstaat, wie sich ihn kein Feudalherr leisten wollte. Und dann: Warum wählen wir nicht gleich Experten, Leute, die etwas von Politik verstehen? Für die Parteiprominenz scheint das nicht mehr zu gelten. Die hat andere Sorgen, die man an folgendem Ergebnis erkennen kann:
Die Große Koalition kostet den Noch-Steuerzahler (wie lange wird es Steuerzahlfähige bei der Politik hier noch geben?) viel Geld, immer mehr Geld. Das will beschafft werden und das beschäftigt die Politiker vor allem. Seit 2014 sind die Kosten und Ausgaben der Bundesregierung für Personal und Verwaltung um fast 40 Prozent in die Höhe geschnellt. Während die Bundesministerien im Jahr 2014 noch 2,5 Milliarden Euro (2500 Millionen!) für Personal und Verwaltung ausgegeben haben, sollen es im Jahr 2020 schon 3,5 Milliarden Euro sein. Besonders auffällig seien die Kostensteigerungen im Kanzleramt, im Innenministerium und im Gender-Ministerium (BMFSFJ), so der Bericht des Finanzministeriums.
Das Budget des Kanzleramts ist um 112,8 Prozent gestiegen und das des Innenministeriums um 104,5 Prozent. Die Mehrkosten des Parlaments mit seiner übergroßen Anzahl ist hier nicht mitgerechnet. Es geht dabei nicht nur um je eigene Gehälter, sondern um Jobs für erfolgreiche Wahlhelfer und Amigos. „Seit die GroKo regiert, sind die Kosten für Personal und Verwaltung in den Ministerien in die Höhe geschossen – alleine für neue Stellen um knapp 32 Prozent“, so der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr. Die Minister von Union und SPD würden „ihre Ministerien schamlos mit Personal aufblähen“. Die Gesamtkosten für Personal und Verwaltung fallen vorwiegend beim Innenministerium an und sind um ganze 104,5 Prozent gestiegen. Melden sich hier nur Neidgefühle?
Nicht nur Personal und Verwaltungskosten steigen. Die Kanzlerin will einen Hubschrauber-Landeplatz für das Kanzleramt haben. Auf der anderen Seite der Spree bekommt das Kanzleramt ein ganzes neues Bürohaus für das aufgeblähte Personal mit Hubschrauberlandeplatz. Veranschlagt werden 460 Millionen Euro. In acht (!) Jahren soll der Bau erst fertig sein. In Anbetracht der Leistungen mit dem Berliner Flughafen dürfte es sich bei den 460 Millionen wohl auch nur um eine Anzahlung handeln.
Auch in Italien wurde gewählt, genauer gesagt: Haben die Mitglieder der 5 Sterne Bewegung (M5S) gewählt. Ergebnis: Große Erleichterung in der EU und bei den Eliten. Die 5 Sterne Bewegung bekam von ihren Mitgliedern die Erlaubnis, eine EU-freundliche Regierung im EU-kritischen Italien zu etablieren. Die Öffentlichkeit war überrascht. Sie hätte es nicht zu sein brauchen. Denn Paolo Mieli, Chefredakteur des Corrriere von 1992 bis 2009, hatte bereits am 23. Juli im Corriere della Sera das Ganze in einem Leitartikel angekündigt. Das Schreiben wurde aber, weil es etwas dunkel und unklar empfunden wurde, damals nicht wahrgenommen. Er hatte geschrieben: Italiens Ministerpräsident, der parteilose Giuseppe Conte, verfüge im Parlament über „zwei Mehrheiten“. Die eine sei die noch existierende EU-kritische Mehrheit aus Fünf-Sterne-Bewegung und der Lega, die andere sei eine EU-freundliche der Fünf-Sterne-Bewegung mit den Linksdemokraten (PD).
Als Mieli das schrieb, schwebte Italiens Innenminister und Vize-Ministerpräsident Matteo Salvini mit seiner Lega in den Meinungsumfragen gerade in höchsten Höhen. Sie erreichten solche Höhen, dass Salvini bei Neuwahlen mit einer eigenen Mehrheit ohne die M5S rechnen konnte und nach den Darstellungen ex post auch gerechnet haben soll. Mieli forderte in seinem „dunklen“ Artikel während oder wegen dieses Meinungshochs der Lega Conte zum Umstieg auf die andere Mehrheit auf. Das bringe, so von Mieli weniger dunkel formuliert, den Ministerpräsident und die Regierung wieder in Einklang „mit den Eliten“. Doch am 23. Juli war das für Uneingeweihte einfach unverständlich. Jetzt haben es natürlich alle schon kommen sehen.
Stefano Fontana, zunächst Familienminister, dann Minister für Europäische Angelegenheiten, klärt nun auf. Das gilt auch für das angeblich „übermütige“ Vorgehen von Salvini. Die M5S habe die „rote Linie“ überschritten, als sie Ursula von der Leyen am 16. Juli mit ihren Stimmen zum Posten der neuen EU-Kommissionspräsidentin verholfen hatte. Von der Leyen wurde mit nur neun Stimmen mehr, als unbedingt notwendig, ins Amt gewählt. Ausschlaggebend für ihren Erfolg waren die 15 Stimmen der M5S. Fontana sagte dazu (laut La Repubblica vom 31.8.): „Für uns, Salvini und die Lega, war damit klar, dass Conte und die M5S eingekauft worden waren.“ Die Tageszeitung erwähnte in diesem Zusammenhang einen Telefonanruf aus Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel habe den letzten PD-Ministerpräsidenten Paolo Gentiloni, der bis zu den letzten Parlamentswahlen im März 2018 regiert hatte, angerufen. Merkel habe, so La Repubblica, eindringlich gefordert: „Macht weiter um jeden Preis, die Souveränitäts-Bewegung muss gestoppt werden.“ Hat sie damit die Regierungskrise in Italien ausgelöst?
Maurizio Belpietro scheint als Chefredakteur der Tageszeitung La Verita der „Wahrheit“ tatsächlich nahe gekommen zu sein: „Im großen Durcheinander dieser Tage gibt es nur wenige Gewissheiten. Eine davon scheint folgende zu sein: Die im Entstehen begriffene Regierung ist ein Produkt der europäischen Staatskanzleien, die am Rande des G7-Gipfels ihren Plan verwirklicht haben. Die neue Achse M5S-PD wurde in Biarritz besiegelt.“ Die „Elite“ hat sich wieder gefangen. Es kann in der „Demokratie“ ja auch nicht sein, dass sich das medial zu manipulierende Volk durchsetzt und an der „Elite“ vorbei wichtige Entwicklungen einleitet.
Das gilt vor allem in Zeiten wie diesen, die für die „Elite“ bedrohlich werden. Im Jahr 2019 wird (laut der Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF)) das gemeinsame Bruttoinlandprodukt (BIP – pro Kopf) der sogenannten BRICS Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) dasjenige der Volkswirtschaften der Gruppe der Sieben (G7) übertreffen und im Jahr 2020 voraussichtlich, den gemeinsamen Anteil der Volkswirtschaften der USA und der 27-EU-Mitglieder am BIP der Welt übersteigen. Noch immer ist kein einziges BRICS-Land in der G7 vertreten. Dabei erwähnt der IWF den Hauptunterschied nicht: Die einen, die sogenannten Tyrannen, Autokraten und „neuen Hitler“, lassen Güter produzieren, die anderen, die „freiheitlichen, wertebewussten“ Demokraten spekulieren mit aus dem Nichts gezauberten Kreditgeld und niedrigsten Zinsen ihre nominalen Asset -Preise hoch.
Seit 1971, dem Ende der Golddeckung hat der Dollar gegenüber Gold effektiv 98% seines Wertes verloren. Auch gegenüber den meisten Papierwährungen ist der Dollar eingebrochen, gegenüber dem Schweizer Franken waren es seit 1971 beispielsweise 80%. 1971 lag die Verschuldung der USA bei 400 Milliarden $, heute sind es 22 Billionen $ – „bloß“ das 55-fache. Heute im Jahr 2019 sind alle Finanztitel in Fluss geraten: die Nominalwerte von allem Aktien, Anleihen, Bitcoin, Edelmetalle, was auch immer, steigen nach oben. Wenn alle Finanzinstrumente im Wert steigen, werden die Reichen noch reicher. Selbst der noch beschäftigte Durchschnittsbürger erlebt einen inflationsbereinigt bescheidenden Lohnzuwachs. 2019 geht es also allen besser. Nur die Investitionen in die Güterproduktion stagnieren und ersetzen nicht einmal mehr die Abschreibungen. (Güter, wer braucht die in Zukunft schon, wir verspeisen fortschrittlich demnächst bei weniger CO2 in der Atmosphäre „Werte“). Das sei genau der richtige Zeitpunkt für einen Absturz warnen Gold- und Silber-Verkäufer und malen seit Jahren den großen Crash an die Wand. Dabei ertrinken die einen in Liquidität, während viele andere den Euro mehrmals umdrehen, bevor sie ihn zu Brot machen.
Andererseits ist die heutige Generation „Snowflake“ aufgrund ihres neoliberal ausgeprägten Narzissmus leicht zu instrumentalisieren und ebenso leicht zu missbrauchen. Das zeigt sich nicht nur an der eigentlich bedauernswerten „Greta“, sondern auch an gestandenen Interessenvertretern in der mittelständischen Wirtschaft, die sich laut Handelsblatt nun auch hinter die Friday for Future Bewegung gestellt haben. Bei den einen ist es die Hoffnung auf Subventionsgewinne bei den anderen der „Nürnberger Trichter“, die „Konzentration schulischer Ausbildung auf das Nacherzählen und Vortragen vorgegebener Inhalte als sei es die eigene Überzeugung, statt auf die Überprüfung vorgetragener Meinungen auf ihre Glaubwürdigkeit – Ja, aber wie soll man das können, wenn doch alle (die Medien) dasselbe sagen. Mit Hilfe der Generation „Snowflake“ lässt sich der Lebensstandard der Allgemeinheit, vor allem der Viel-zu-Vielen und der in der Industrie 4.0 Nicht-mehr-Gebrauchten, ohne viel Widerspruch befürchten zu müssen, drosseln. Der angeblich mit CO2 menschengemachte Klimawandel, der aktuelle von den Kirchen beneidete und nachgeeiferte Religionsersatz, ist eines der Mittel zum Zweck.
Ein Grund für den zunehmenden Erfolg der Edelmetallhändler rührt wohl auch daher, dass den Leuten der absurde Hype mit dem Klima trotz warmem Sommer 2019 allmählich unheimlich wird. Lee M. Miller und David W. Keith von der Uni. Harvard wollen nachgewiesen haben (was der Spatz seit Jahren schrieb und jeder bei etwas Nachdenken selbst einsehen könnte), dass die Energieentnahme durch Windräder das Klima erwärmt und die Verteilung der Luftfeuchtigkeit bremst. Vgl. Climatic Impacts of Wind Power in: Joule, Vol 2, H. 12, vom 19.12.2018 S 2618-2632). Haben Sie darüber in ihren wertorientierten Medien etwas erfahren?